Hans Christoph Buch

 4 Sterne bei 12 Bewertungen

Lebenslauf

Hans Christoph Buch, geboren am 13. April 1944 in Wetzlar, lebt in Berlin. Er gehört seit Jahrzehnten zu den wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren. Romane wie »Die Hochzeit von Port-auch-Prince« (1984) leiteten die erzählerische Hinwendung zum karibischen Raum en, damit knüpfte Buch an die eigene Familiengeschichte an: sein Großvater wanderte nach Haiti aus, seine Großmutter war Haitianerin. Ein ganz eigener Ton, ein Fabulieren mit fantastischen Elementen sowie die Sprengung starrer Gattungsgrenzen zeichnen viele dieser Werke aus. In den Neunzigern verlegte sich sein Schreiben stärker auf Reportagen aus den Krisen- und Kriegsgebieten. Werke der jüngeren Zeit widmeten sich teils deutschen Verhältnissen, so »Nolde und Ich. Ein Südseetraum« (2013) oder »Der Burgwart der Wartburg« (1994). Zuletzt erschienen der Roman »Stillleben mit Totenkopf« (2018) und Prosabände wie »Tunnel über der Spree. Traumpfade der Literatur« (2019) oder »Nächtliche Geräusche im Dschungel. Postkoloniale Notizen« (2022).

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Vom Bärenkult zum Stalinkult (ISBN: 9783965870666)

Vom Bärenkult zum Stalinkult

Neu erschienen am 15.03.2024 als Taschenbuch bei Arco.
Cover des Buches Der Flug um die Lampe (ISBN: 9783627003197)

Der Flug um die Lampe

Erscheint am 05.04.2024 als Gebundenes Buch bei Frankfurter Verlagsanstalt.

Alle Bücher von Hans Christoph Buch

Cover des Buches Tunnel über der Spree (ISBN: 9783627002626)

Tunnel über der Spree

 (2)
Erschienen am 28.03.2019
Cover des Buches Boat People. Literatur als Geisterschiff (ISBN: 9783627002077)

Boat People. Literatur als Geisterschiff

 (2)
Erschienen am 31.03.2014
Cover des Buches Baron Samstag (ISBN: 9783627001896)

Baron Samstag

 (2)
Erschienen am 01.03.2013
Cover des Buches Stillleben mit Totenkopf (ISBN: 9783627002527)

Stillleben mit Totenkopf

 (1)
Erschienen am 12.03.2018
Cover des Buches Elf Arten, das Eis zu brechen (ISBN: 9783627002305)

Elf Arten, das Eis zu brechen

 (1)
Erschienen am 28.07.2016
Cover des Buches Der Flug um die Lampe (ISBN: 9783627003197)

Der Flug um die Lampe

 (0)
Erscheint am 05.04.2024
Cover des Buches Haiti (ISBN: 9783803126481)

Haiti

 (0)
Erschienen am 28.09.2010

Neue Rezensionen zu Hans Christoph Buch

Cover des Buches Tunnel über der Spree (ISBN: 9783627002626)
ulistuttgarts avatar

Rezension zu "Tunnel über der Spree" von Hans Christoph Buch

Die Literaturszene - Beeindruckend und unterhaltsam
ulistuttgartvor 5 Jahren

Zu seinem 75. Geburtstag veröffentlicht der große Schriftsteller Hans Christoph Buch, der 1944 in Wetzlar geboren wurde, diese Zusammenfassung der Literaturszene von Berlin. Mit Humor und Witz gibt er Einblicke in seine Schriftstellergeneration und berichtet nachvollziehbar über seinen Werdegang als Schriftsteller und Reporter.

Die Mutter seines Vaters war Kreolin aus einer alteingesessenen Familie Haitis, einem entlegenen Inselstaat der Karibik. Sein Vater selbst war Botschafter in Dänemark. Oft wird Buch als „Reiseschriftsteller“ deklariert. „Wenn er nicht auf Reisen ist, lebt er in Berlin.“

 

Buch schreibt in diesen Literaturgeschichten sehr anschaulich über seine literarischen Wegbegleiter, über Begegnungen mit großen, weltberühmten Schriftstellern und über Erinnerungen aus Ost- und West-Berlin in den 1960er und 1970er Jahren.

In diesen Traumpfaden der Literatur lässt er uns teilhaben an Gedichten, Essays und Briefen seiner Weggefährten, wie Sarah Haffner, Wolf Biermann, Peter Schneider, Klaus Schlesinger, Uwe Johnson, Günther Grass, Martin Walser, Marcel Reich-Ranicki und vielen mehr. Ergänzend dazu erleben wir Geschichten von Goethe und Kafka …

Buch, der weit bereiste Reporter aus Kriegs- und Krisengebieten, lässt uns teilhaben an seinen Erlebnissen aus der ganzen Welt.

Das Kapitel „Literaturgeschichten“ war für mich anfangs etwas schwer verständlich, vor allem die Geschichte um Schillers Schädel. Aber auch hier zeigt der Autor seine Klasse und beschreibt dieses Ereignis um 1826 meisterhaft.

Ganz begeistert war ich von der Erzählung über Franz Kafka. „Eine Kindergeschichte“. Der Brief von Kafka an das kleine Mädchen Rosa hat mich tief berührt.

Kafka leidet an Tuberkulose und stirbt 1924 mit 40 Jahren.

 

Seit 1989 trifft sich das Literarische Colloquium Berlin, unter anderem mit H.C. Buch, um über Literatur, Menschenrechtsverletzungen und Zensur zu diskutieren. Unter dem von Theodor Fontane entlehnten Motto: Tunnel über der Spree und nach der Aussage des Schriftstellers Bernt Engelmann: „Wenn die Berliner so weitermachen, landen sie beim Tunnel über der Spree.“

 

Ein sehr beeindruckendes Buch von Hans Christoph Buch über die Literaturszene. Wissenswert und unterhaltsam zugleich.

Mir hat das leichtfüßige Spektakel, das zugleich ein Selbstporträt des Autors ist, sehr gut gefallen.

5 Sterne

Cover des Buches Elf Arten, das Eis zu brechen (ISBN: 9783627002305)
S

Rezension zu "Elf Arten, das Eis zu brechen" von Hans Christoph Buch

Leider eine Enttäuschung..
storiesonpapervor 7 Jahren

„Elf Arten, das Eis zu brechen“ von Hans Christoph Buch aus der Frankfurter Verlagsanstalt ist eine wilde Aneinanderreihung von Geschichten, die auf den ersten Blick scheinbar nur sehr lose miteinander zu verknüpfen sind. In diesen wagt sich der Romancier zum ersten Mal an die Einbindung seiner Familie, in der laut Klappentext ein dunkles Geheimnis „nicht besprochen, sondern verschwiegen werden soll“. Dabei unterteilt er alles in drei Grundkapitel: „Wo bin ich?“, „Woher komme ich?“ und „Wohin gehe ich?“

„Wo bin ich?“ – Als Verfasser von Reportagen bereiste Buch auch viele gefährliche Regionen, die in diesen Kapiteln angerissen werden. So berichtet er von Reisen nach Russland, Kambodscha und Haiti, in denen er sich von Geheimdiensten verfolgt fühlt, sich mit Opfern der Roten Khmer trifft und auch seine eigene familiäre Vergangenheit einbezieht, wenn es um seine Großmutter in Port-au-Prince geht, deren erste Verlobung aufgelöst werden muss, weil die NSDAP dem deutschen Verlobten aufgrund der Hautfarbe Jeanne Buchs die Vermischung der Rassen durch eine Hochzeit untersagte. Wirken die ersten Erzählungen noch literarisch, basiert die Passage der Vorfahren Buchs aus zusammengestellten Briefen und Dokumenten. Für mich ist dieser Teil der stärkste, ist er mir am meisten im Gedächtnis geblieben und macht klar, wo Buch passend zur Kapitelüberschrift in seinem Leben steht.  Weiterhin vermittelt er kurze, aber spannende Einblicke in das Leben seiner Interviewpartner.

„Woher komme ich?“ – Eigentlich hätte schon die „haitische Passage“ hier dazugehört, doch Buch zieht den Kreis enger und berichtet von seinen Eltern, denen er nach seinen Tod mit Erinnerungen gedenkt, aber ebenfalls nicht Halt macht vor Dingen, die lieber verborgen geblieben wären. Es ist eine sehr ehrliche Art zu berichten, wenn Buch in einer Form ohne Punkt und Komma von den Gedanken über seine Mutter schreibt und über die Dinge, die er mit ihr verbindet. Leider konnten mich die Kapitel nicht wirklich mitreißen, da die Erzählungen in meinem Empfinden sehr sachlich abgehandelt werden und mich nicht berühren konnten.

„Wohin gehe ich?“ – Die Frage, wohin Buch mit dem dritten und letzten Kapitel geht, habe ich mir während der Lektüre leider auch gestellt. Er sucht seinen Alten Ego, den Ornithologen Hans Busch und reist zur Antarktis. Ab diesen Moment wurde mir der Text leider zu wirr und ich wusste nicht genau, was mir der Autor gerade eigentlich sagen soll. Ist es real, skurril oder eine Komödie?

11 Arten, das Eis zu brechen – 11 Kapitel, die Buch in drei Teile gliedert. Dem Autor ist es wunderbar gelungen, seine Texte mit klaren Überschriften zu definieren, dann aber zu Erzählungen zu greifen, die scheinbar doch nichts mit diesen zu tun haben und deren Sinn sich der Leser erst erarbeiten muss. Ich hatte während des Lesens das Gefühl, mir würde ein Puzzleteil zur Entschlüsselung fehlen – der Geistesblitz, der mich klar sehen beziehungsweise lesen lässt. „Elf Arten, das Eis zu  brechen“ war mein erstes Buch des Autors und ich fürchte, dass sich dieses nicht als Einsteiger eignet. Hatte mich schon das wirklich tolle Cover mit einem Kunstwerk von Caspar David Friedrich angelockt, konnte mich der Klappentext komplett davon überzeugen, das Buch lesen zu wollen. Leider hatte ich nach der Lektüre das Gefühl, etwas ganz anderes gelesen zu haben, als angekündigt war. Noch immer weiß ich nicht so recht, was ich da eigentlich vor mit hatte. Eine Reisereportage? Eine Biografie? Eine Sammlung wilder Kurzgeschichten? Ich kann dieser Mischung leider nur 2,5 von 5 Sternen geben, aber trotzdem eine Leseempfehlung aussprechen, da ich mir sicher bin, dass „Elf Arten, das Eis zu brechen“ zu den Texten gehört, die das Publikum spalten. Was mir gefehlt und nicht gefallen hat, ist für viele sicher eine grandios unterhaltsame und spannende Lektüre, intelligent ist sie allemal.

Cover des Buches Baron Samstag (ISBN: 9783627001896)
Jaris avatar

Rezension zu "Baron Samstag" von Hans Christoph Buch

H.C. Buch - Baron Samstag
Jarivor 8 Jahren

Dieses Buch ist schwer. Schwer zu lesen. Schwer zu greifen. Schwer zu rezensieren. Aber ich versuche mich trotzdem mal daran. Die Literaturkritiker sind geteilter Meinung, was Buchs "Baron Samstag" anbelangt und ich persönlich kann mir kaum eine Meinung dazu bilden. Selbst jetzt nicht, nachdem ich es etwas sacken habe lassen.

"Baron Samstag oder das Leben nach dem Tod" hat keine eigentliche Handlung. Es bloss ein Thema, nämlich den Tod in seinen Formen und Varianten. Als Leser muss man sich auf dieses Zickzack einlassen. Man wird mal hierhin geworfen, mal dahin. Dabei gibt es kapitelübergreifende Geschehnisse, die aber immer wieder auseinandergerissen werden.

Auch die Erzählperspektive wechselt laufend. Mal erzählt Buch auktorial, dann aus der Ich-Perspektive, dann kommt plötzlich Graf Dracula zu Wort. Durchzogen ist das Ganze von vielen Zitaten und Auszügen aus literarischen Grössen und Wörtern, die man entweder überliest oder im Wörterbuch nachschlägt und dann gleich wieder vergisst.

Ich hatte irgendwo in der Mitte einen ziemlichen Hänger. Das Buch braucht sehr viel Lesekraft, wenn man den Handlungsverläufen über Zeiten und Figuren hinweg folgen will. Ebenfalls zeigt sich am Anfang noch kein roter Faden, und auch wenn man am Schluss dem Thema auf den Grund gehen kann, so braucht dies doch einige Zeit. Hätte das Buch mehr Seiten gehabt, hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen.

Eine abschliessende Meinung kann ich nicht geben, da das Buch einfach zu speziell ist. Ich empfehle, erst einmal etwas in die Geschichte(n) hineinzulesen, bevor man zu "Baron Samstag" greift. Es ist bestimmt keine Lektüre für jedermann/-frau. Mich lässt das Buch eher ratlos zurück...

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 22 Bibliotheken

von 6 Leser*innen aktuell gelesen

von 1 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks