Hans D. Stöver

 3,9 Sterne bei 7 Bewertungen
Autor*in von Caesar und der Gallier, Drei Tage in Rom und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Hans D. Stöver

Cover des Buches Tod auf dem Forum / Tödliche Dosis (ISBN: 9783946842040)

Tod auf dem Forum / Tödliche Dosis

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Erschienen am 01.10.2016
Cover des Buches Caesar und der Gallier (ISBN: 9783401044378)

Caesar und der Gallier

(3)
Erschienen am 01.02.1998
Cover des Buches Die Römer (ISBN: 9783499184413)

Die Römer

(1)
Erschienen am 01.01.1996

Neue Rezensionen zu Hans D. Stöver

Cover des Buches Ich fordere Gerechtigkeit / Skandal um Nausikaa (ISBN: 9783946842019)
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Rezension zu "Ich fordere Gerechtigkeit / Skandal um Nausikaa" von Hans D. Stöver

Nicolai_Levin
Munter morden im alten Rom

Als ich als junger Bub in der Lateinschule war und den Erzählungen von Karl May entwachsen, brachte eines Tages ein Klassenkamerad die historischen Krimis von Hans Dieter Stöver in unsere Freundesrunde. Spannende Kriminalromane, die im alten Rom spielten, "Mord auf der Via Appia"! Die Abenteuer von Claudius Volcatius Tullus und seinem treuen, großspurigen Sklaven Alexandros waren um ein Vielfaches spannender als die drögen Texte, mit denen unser Lateinbuch uns das antike Rom nahebringen wollte. Und außerdem musste man keinen Ablativus Absolutus und keine unregelmäßigen Verben können, um sie zu verstehen, denn sie waren auf Deutsch gehalten. Ich lieh mir die ersten Bände von meinem Kumpel und verschlang sie begeistert. Als der Nachschub endete, war das schade, aber nicht zu ändern. Ich zuckte die Schultern und zog literarisch weiter, zum Grafen von Monte Christo, den drei Musketieren und den Hobbits aus Mittelerde.

Nun bin ich durch einen seltsamen Zufall wieder auf die Reihe der Kriminalgeschichten aus Stövers Feder gestoßen. Da ich die ersten Bände ziemlich sicher schon mal gelesen hatte, bin ich bei Band drei eingestiegen - "Ich fordere Gerechtigkeit" und "Skandal um Nausikaa" (2 Romane in einem Band). 

Die erste Geschichte handelt von einem hoffnungslos verschuldeten Kleinbauern, dessen Hof im etruskischen Herzland vor den Toren Roms liegt. Eines Abends wird der Inkassobeauftragte seines Gläubigers am Wegrand erschlagen aufgefunden, und natürlich richtet sich aller Verdacht auf den Bauern, bis - auch mit Hilfe der Helden Caius und Alexandros - immer mehr Verstrickungen ans Licht kommen, die bis in die Zeit der Bürgerkriege und Sklavenaufstände zurückreichen ... Eine grundsolide Kriminalgeschichte mit ein wenig zu viel Effektenebel.

"Skandal um Nausikaa" führt uns dann in die Welt des römischen Theaters. Pompeius, Gegenspieler Caesars, hat ein pompöses Theaterhaus errichten lassen, und dort wird ein Mime während der Vorstellung auf der Bühne vergiftet. Das Stück kann man als harsche Kritik an Caesars Machtstreben lesen, daher finden Caius' Ermittlungen unter verschärfter politischer Beobachtung statt. Das Ende kommt dann sehr abrupt, so ganz hab ich das Durcheinander von ägyptischen Schakalsköpfen, die doch keine Ägypter sind, Exliebhabern und Theaterregisseuren nicht verstanden, wenn ich ehrlich bin. Punktabzug dafür.

Das größte Plus der Reihe ist für mich ohnehin, mit welcher Leichtigkeit sie uns ins alte Rom führt. Autor Stöver widersteht der Versuchung, uns alles haarklein zu erklären. Er zeigt das Leben und seine unterhaltsamen Geschichten anschaulich und lebendig, ohne uns belehren oder bilden zu wollen. Wer sich genauer auskennt, wird Details finden, die denjenigen verborgen bleiben, die nur mit Asterixwissen an das Buch herangehen. Aber auch die werden sich zurechtfinden und können den Krimi genießen.

Rom war eine ganz normale Stadt mit ganz normalen Leuten, das kommt sehr deutlich heraus. Und auch das Latein, das im Alltag gesprochen wurde, muss sich himmelweit von den gedrechselten Sätzen eines Cicero unterschieden haben. Manchmal treibt es der Autor für meinen Geschmack mit den Standardsprüchen seiner Helden ("Sein gutes Recht", "Na, dann eben nicht") zu weit, dann hat man ein bisschen das Gefühl, vor einer Sitcom zu sitzen, die zu viele Staffeln hat.

Aber im Großen und Ganzen kann man sich das schon (wieder) geben, speziell wenn man in der Schule mit dem ollen Cicero und seinen Genossen kräftig hadern muss(te).

Auf einen faktischen Fehler des Autors bin ich allerdings gestoßen: Er lässt seinen Helden mehrmals Truthahn essen und Truthähne sind zu Zeiten Caesars - wie wir aus dem Asterixband "Die große Überfahrt" wissen, ausschließlich in Nordamerika herumstolziert ("Guru, guru").

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