Klappentext:
Hans Erich Nossack, eine der markantesten Gestalten unserer Nachkriegsliteratrur, ist der nicht sehr großen Zahl deutscher Autoren der Gegenwart zuzurechnen, deren Name auch im ausland Klang hat. Vor allem in Frankreich, wo Jean Paul Satre sich füt ihn einsetzte, eregten seine spürbar existenzialtstisch beeinflußten Arbeitem lebhaftes Interesse. Bei uns wurde Nossack zuerst durch sein 1947 erschienenes "Interview mit dem Tode" bekannt. In einem dieser neun "Berichte" gab der gebürte Hamburger dem furchtbaren Erlebnis der Zerstörung seiner Heimatstadt erschütternden Ausdruck.
Und doch - mehr noch als alles augenfällige Grauen des Krieges, so schrecklich es sein mag, beunruhigt diesen Autor die fortschreitende Verwüstung und Verödung des Innermn, die unser zeitalter kennzeichnet. Coventry, hamburg, hiroshima sind nur Syptome - die eigenrtliche Bedrohung erwächst uns aus uns selbst, aus der Läßlichkeit eines unentschiedenen Dahinlebens, der Trägheit unseres Herzens, die uns den Weg zu uns selbst und so auch zum Nächsten nicht finden läßt: "Es ist nicht nötig, einen Erdteil zu erfinden, der durch eine atomare Katastrophe zerstört ist, die verödeten Stellen finden sich überall zwischen den Menschen." Sich dieser gefahrvollen Situation zu stellen, sie bewußt und furchtlos anzunehmen: ohne feige Vorbehalte, ohne faule Kompromisser, das ist für Nossack nicht nur ein Indiz der Redlichkeit - es ist zugleich die einzige Chance, den Nullpunkt zu überwinden: allein die Erkenntnis, daß es "so nicht weitergeht", führt zu letzter Enbtschlossenbheit, zum "Aufbruch" aus allen scheinhaften Sicherungen, zur Suche nach dem verlorenen Selbst.
Es sind die wohl gültigsten und überzeugendsten Werke Nossacks, in denen solcher "Aufbruch" gestaltet wurde: so die tiefsinnige Tier-Parabel "Der Neugierige" (1955), so "Spirale" (1956), der "Roman einer schlaflosen Nacht" in fünf Einzelerzählungen - darin vor allem die beklemmend-großartige "Unmögliche Beweisaufnahme§ (gesondert erschienen in der "Bibliothek Suhrkamp" 1959) -, so nicht zuletzt das hier vorliegende "Spätestens im November" (1955) - dieses Buch, zeugend von der "Unerfüllbarkeit der Liebe des Menschen unserer Zeit" - , mit dem der Autor auch in Deutschland einen größeren Leserkreis gewann.
Eigene Meinung:
Dieses Buch ergatterte ich vor einigen Monaten aus einem Öffentlichen Bücherschrank. Der Buchtitel und das Cover gefielen mir außerordentlich gut.
Ich begann es diese Tage zu lesen. Die ersten 40 Seiten fielen mir etwas schwer, konnte mich nicht konzentrieren und auf die Geschichte einlassen, hatte unter anderem an dem besagten Tag Kopfschmerzen. Doch nachdem ich eine Tablette genommen hatte und der Kopf wieder frei war, flutschte es einfach so mit dem Lesen und ich hatte es in vier Tagen ausgelesen.
Man konnte es fließend lesen und die Geschichte ließ mich nicht mehr los. Ich las jeden Tag gerne weiter und konntre das Ende kaum abwarten, als es dann gestern soweit war, war ich sehr überrascht und trauriug über das Ende von Hans Erich Nossacks "Spätestens im November". Aber es hat mir trotzdem gut gefallen und hatte eine schöne Lesezeit im Herbst (November). Deshalb wählte ich das Buch auch in den letzten Tagen des Monats auch aus. Weitere Bücher des Autors interessieren mich jetzt sehr.
Für dieses Werk vergebe ich gerne gutgemeinte 4 Sterne.
Hans Erich Nossack
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Hans Erich Nossack
Spätestens im November
Unmögliche Beweisaufnahme
Der Untergang
Spätestens im November : Roman.
Die Tagebücher 1943–1977
Spirale
Ein glücklicher Mensch
Bereitschaftsdienst
Neue Rezensionen zu Hans Erich Nossack
Eine wunderschön nüchtern geschriebene Geschichte, die ans Herz geht. Eine Frau verläßt scheinbar plötzlich und unerwartet ihren Mann zugunsten eines fast mittellosen, depressiven Schriftstellers, den sie knapp eine Stunde vorher kennengelernt hat. Eingebunden ins Milieu der deutschen Wirtschaftswunderzeit (die Nossack fremd und feindlich gesinnt war) folgt auf den Ausbruch und die schnell genommene Freiheit die Desillussionierung. Ein zu unrecht fast vergessenees Buch von einem völlig zu unrecht fast vergessenen Autor. Nossack sagte einmal, dass ein Buch nichts taugt, wenn der erste Satz nicht stimmt und den Leser nicht trifft; der berühmte erste Satz. Hier ist seiner in diesem Buch: "Wir dürfen keinen Fehler machen, wollte ich zu ihm sagen, doch als ich ihn ansah, ließ ich es." Na bitte, geht doch.
Gespräche aus der Community
Community-Statistik
in 41 Bibliotheken
auf 4 Merkzettel