Zum Schatten werden…
Der Trinker ist Erwin Sommer, so wurde er im Buch genannt.
Er ist eine schwache Person, die immer andere Menschen für eigene Taten schuldig macht.
Nicht ohne sich bewusst zu sein, zerstört der Trinker sich selbst durch seine Handlung.
Es fehlt ihm an Selbstwert und Selbstbewusst. Sein niedriges Selbstwertgefühl demotiviert ihn stark im Leben. Seine Frau ist ihm ein Dorn im Auge. Sie ist ihm eine Erinnerung an seine Schwächen. Er kann sie deswegen nicht wahrnehmen und kann sie auch nicht wahrhaft lieben. Er lässt seinen Frust an sie aus.
Durch einen starken Alkoholkonsum versucht er der Realität und seiner Unzufriedenheit zu entfliehen. Er macht sich klein, obwohl er im Gegenteil groß angesehen werden will.
Zwecklos scheint sein Leben zu sein. Sein einziges Ziel ist es, Alkohol zu trinken und den betrunkenen Zustand zu genießen. Er wird ganz schnell von dem Autor entmenschlicht. Er wird nicht nur als Trinker im Buch dargestellt, sondern auch als Lügner, Verräter der Familie, Betrüger, Räuber und Verbrecher. Niemand hält ihn mehr für einen guten Burger oder Mitmenschen. Es ist dem Leser sehr schwer mit ihm Mitleid zu fühlen.
Er handelt respektlos zu sich selbst, zu seiner Frau, sowie zu anderen Menschen und dadurch überschreitet er alle denkbaren Grenzen.
Es ist kein Wunder, dass er auch schnell im Gefängnis und später in einer Heilanstalt landet. Dort lernt er aber kleine Dinge zu schätzen. Dinge, die ihm früher wertlos waren. Ein Stückchen Brot, ein Stückchen Seife, ein bisschen Tabak. Plötzlich spielen in seinem Leben alle diese Sachen eine andere Rolle, sie werden überlebenswichtig. Auf einer Stelle werden sie 'primitiven Dinge des Lebens’ im Buch genannt, worüber man mit anderen Insassen ‘ein vernünftiges Wort reden konnte’.
Dort lernte er auch Menschen kennen, mit denen er früher nie etwas zu tun hatte. Kriminelle, Diebe, psychich oder seelisch kranke Menschen. Er merkt, wie das System solche Menschen behandelt und mit solchen Menschen umgeht, alle leiden unter Hunger. In einer solchen Anstalt werden die Menschen, die Insassen sehr knapp mit allem versorgt, es betrifft Essen, Kleidung und andere wichtige Dinge des Lebens. Der Grund dafür, merkt Erwin Sommer, ist die überall herrschende Korruption.
Obwohl Herr Sommer nicht ein positiver Charakter dieser Geschichte ist, hat man aber keine starke Abneigung gegen ihn, zumindest ging es mir so.
Er scheint eine sehr emotionale Figur zu sein. Er weiss aber auch nicht oft, wie er nachhaltig und ohne sich selbst zu schaden mit seinen Emotionen umgehen kann. Jeder starke emotionale Schock oder außerordentliche Ereignis kann er kaum beheben oder unter Kontrolle bringen. Er versucht, solche Ereignisse und Schocks mit alkoholischem Rausch zu überwinden.
Statt diese Erlebnisse in einer gesunden Art zu erarbeiten, will er seine Gefühle mit Alkohol betäuben. Diese Art der Handlung zerstört ihn als Mensch, nimmt ihm seinen Willen weg und schadet ihm nur mehr und mehr, sodass am Ende aus einem Mensch nur ein willenloser Schatten bleibt