Der Roman Alpdruck von Hans Fallada ist ein sehr bewegender Roman mit autobiografischen Zügen. Die Hauptfigur Doll und seine Frau Alma sind nach dem Krieg völlig am Ende. Das Buch knüpft zeitlich an die Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 und ein Jahr danach. In dieser Zeit folgen wir Doll und seiner Frau beim eigenen Wiederaufbau und der „inneren Sanierung“. Selbst geplagt von Leid und Armut versuchen sie ihr Leben in Berlin beruflich und privat wieder in den Griff zu bekommen. Eine Milieustudie in einer zerbombten Stadt. Dazu kommt, dass die 23-jährige Alma stark morphiumabhängig ist und auf eine sehr beherzte, lebhafte und naive Weise an ihren täglichen Stoff zu kommen, ihr lieber Mann hat große psychische Leiden und spiegelt so einen Menschen und Künstler am Rande der Verzweiflung. Einen Menschen zwischen Todeswunsch und der Hoffnung es könnte alles gut werden

Ergreifend, emotional und sehr aussagekräftig ist der Schreibstil von Hans Fallada kurz vor seinem eigenen Tod. Er beschönigt nichts, ist ehrlich zu seinen Lesern und zu sich selbst. Ein mutiger, historisch wertvoller Roman und ein authentischer Zeitbericht.