Rezension zu Im Blutrausch von Hans Girod
historisch interessanter Blick in die Polizeiarbeit der DDR der 70er und 80er Jahre
von irismaria
Rezension
irismariavor 6 Jahren
Ich habe schon mehrere Bücher gelesen, in denen ein Kriminalist oder Jurist tatsächlich geschehene Kriminalfälle dargestellt hat. Die Wirklichkeit ist manchmal spannender und außergewöhnlicher als man es von Romanen kennt. Eine ähnliche Lektüre habe ich mir auch von "Im Blutrausch" erwartet. Das Buch ist vom Professor für Kriminalistik Hans Girod geschrieben, der jahrzehntelang von der DDR Kriminalpolizei als Gutachter hinzugezogen wurde. Die im Buch berichteten Fälle sind daher auch aus verschiedenen Jahrzehnten, vor allem aus den 70er und 80er Jahren des 20. Jh. An der Sprache merkt man, dass der Autor schon etwas älter ist, aber sie passt gut zu der Zeit, in der die Fälle stattfanden. Besonders spannend fand ich die Schilderungen nicht und die Kriminalfälle sind auch nicht so spektakulär, wie es die Coveraufschrift verspricht. Letztlich geht es um mehr oder weniger gewöhnliche Mordfälle aus Eifersucht oder Habgier. Interessant fand ich, dass es alles Fälle aus der ehemaligen DDR waren, und man beim Lesen etwas über das Leben dort und die Beurteilung von kriminellen Handlungen erfahren kann. Mein Fazit: "Im Blutrausch" ist weniger ein Buch mit spannend beschriebenen spektakulären Kriminalfällen, sondern eher ein historisch interessanter Blick in die Polizeiarbeit der DDR der 70er und 80er Jahre.