Rezension zu "08/15 Trilogie" von Hans H Kirst
Das Cover der Buches lässt eigentlich auf Anderes schließen: Häufig zeigt es drei Soldaten, schneidig und strammen Schrittes beim Tor raus in die Welt marschrierend, Ruhm und Ehre entgegen...
Doch Kirsts Werk ist kein Heldenephos über den Krieg, nein, es ist eher die Darstellung des Kampfes zwischen dem menschlichen Verstand, menschlichen Bedürfnissen, menschlicher Emotionalität und dem schneidigen, doch eiskalten Militärdenken zu Zeiten des 3. Reiches.
Die Erlebnisse des Gefreiten Asch und all seiner Kameraden fesseln den Leser an dieses Buch, durch die gesamte Trilogie ist man Weggefährte des Protagonisten und gebannt von dessen Entwicklung.
Nebencharaktere sind nie in Gefahr "weniger wert" zu sein, sie bekommen erstaunlich detailreiche Profile geschnitzt und werden so lebendig, wie ich es noch nie bei einer scheinbaren "Nebenfigur" erlebt habe (bzw. erleben und genießen DURFTE) und das ist wohl das Erfolgsrezept: Die liebevolle, vollkommene und v.a. gründliche Arbeit an den Charakteren, sodass der Leser sofort Teil der Situation ist... einfach weil die Personen allesamt derart real dargestellt werden, dass man sich selbst hineinversetzt fühlt, als hätte man selber die graue Wehrmachtskluft an.
Ich selbst würde noch gern so viel schwärmen, doch würde ich zu viel verraten und vorwegnehmen von mir einfach eine ganz klare Empfehlung, denn in den vermeintlich kleinen Soldaten steckt so viel Leben und so viel Charakter, dass sie ein jeden mit ihrem bloßen Sein hinreißen. Versprochen! ;)