Hans J Löwer

 4,4 Sterne bei 5 Bewertungen

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Neue Rezensionen zu Hans J Löwer

Cover des Buches Im Land des Hasses (ISBN: 9783776625523)
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Rezension zu "Im Land des Hasses" von Hans-Joachim Löwer

ivonio
Einseitig, aber leider sehr wahr

Meine beiden jüngsten Kinder (je 16) sind mit Ihrer Gotte (vermutlich in Deutschland: Patentante) und deren Freund drei Wochen nach Simbabwe gereist, um dort ein Familienmitglied zu besuchen.

Als Vater war ich nicht nur glücklich über diesen Entscheid. Dazu beigetragen hat auch dieses Buch. Auf der Suche nach passender Literatur zum Thema "Simbabwe" (es gibt leider kaum etwas auf deutsch) bin ich auf dieses Buch gestossen.

Das Buch macht wenig Freude. Es ist absolut unverständlich wie Mugabwe ein Land in voller Blüte so kaputt machen konnte. Um seine Macht zu festigen, hat er den vielen weissen Farmern, meist britischer Abstammung, das Land enteignet und es seinen Untergebenen in kleineren Portionen weiterverschenkt (kleine Geschenke erhalten die Freundschaft). KORRUPTION ist leider normal. Die Beschenkten haben zwar stolz das Land entgegengenommen nur leider ohne Know-How. Folge: schlechte bis gar keine Bewirtschaftung des Bodens. Wer von den Einheimischen nicht kuscht, wird mit brutalsten Varianten "geformt" oder ermordet. Das tönt brutal, ist aber leider wahr.

Ich könnte noch viel berichten, beschränke mich aber auf ein letztes Erlebnis meiner Jungs vor dem Abflug nach Hause: Sie wurden in Harare (Haupstadt von Simbabwe mit Flughafen, um das Land zu verlassen) im Auto von einem Polizisten angehalten. Er behauptete, sie hätten ein Rotlicht überfahren, was garantiert sicher nicht stimmt. Das Auto würde konfisziert... aber sie mussten auf den Flughafen. Nach Barbezahlung von 550 US-$ liess er sie weiterfahren! Das ist reale Korruption. Ein Polizist verdient dort in etwa 200 US-$ pro Monat. Das Geld hat er in den eigenen Sack gesteckt.

PS: Simbabwe ist ein wunderschönes Land! Leider wird die Korruption aber auch nach dem Tod von Mugabwe weitergehen.

Rezension zu "Das National Geographic Lexikon der 100 bedeutendsten Entdecker" von Hans J Löwer

Ein schönes Buch. Eignet sich hervorragend zum schmökern oder um zumindest in der Phantasie auf Abenteuerreise zu gehen. Die 100 bedeutendsten Entdecker sind von National Geographic zusammengestellt worden und werden mit viel Bildmaterial vorgestellt. Dazu gibt es ein großes Poster, auf denen die einzelnen Reisen dargestellt sind.
Viele der Entdecker kenne ich nicht, aber von einigen anderen habe ich schon etwas gelesen.
Natürlich kenne ich den Wettstreit zwischen Amundsen und Scott. Amundsen erreicht als erster den Südpol, Scott vier Wochen später. Völlig demoralisiert sterben Scott und seine Gefährten auf dem Rückweg. Amundsen hingegen wird nach seiner Rückkehr als Nationalheld gefeiert. Er hatte zuvor schon die Nordwestpassage gefunden und sich einiges bei den Inuit abgeschaut. Er ließ sich zeigen, wie sie ihre Iglus bauen und wie sie sich kleiden. Er lernte von ihnen, mit seinen Kräften zu haushalten und nicht zu hetzen. Nicht zuletzt deshalb erreicht er als Erster am 14. Dezember 1911 den südlichsten Punkt der Erde. In den 20er Jahren wendet er sich mehr der Luftfahrt zu und beteiligt sich 1928 an der Suche nach einem verschollenen Forscher. Er startet mit 2 französischen Piloten, kehrt aber nicht mehr zurück. In der Barentssee werden nur noch die Reste des Flugzeugs gefunden.
Oder Mungo Park. Der ist schon nicht mehr so bekannt, aber wer „Wassermusik“ von T.C. Boyle gelesen hat, der weiß, dass er ein Afrikaforscher war. Zunächst studierte er Medizin und reiste 1792 als Hilfsarzt auf einem Schiff nach Sumatra. Durch seine Publikation über unbekannte Fische erhält er 1795 den Auftrag nach Afrika zu reisen und dort die Nigerfrage zu lösen. Er reist den Gambia 150 Kilometer hoch, doch das Klima macht ihm zu schaffen. Er erkrankt an Malaria. Nach seiner Genesung macht er sich wieder auf den Weg. Je weiter er nach Norden vordringt, desto feindlicher werden die Stämme. Er wird überfallen und gefangengenommen. Schließlich flieht er ohne alles, er hat keine Vorräte und ist 1000 Kilometer von der Küste entfernt, aber er kehrt nicht um, er sucht weiter den Niger und erreicht ihn 1796 als erster Europäer. 1797 kehrt er nach England zurück. 1805 unternimmt er erneut eine Expedition nach Afrika, um zu erkunden wohin der Niger fließt. Aber auf seiner Reise verschwinden er und seine Männer spurlos.
Auch drei Frauen finden sich unter den bedeutendsten Entdeckern. Das ist nicht viel, aber zu der großen Entdeckerzeit waren Frauen eben noch zu Hause für die Familien da und reisten nicht umher. Die beeindruckendste unter ihnen war für mich Alexandrine Tinné.
Sie erbt mit 21 Jahren das Vermögen ihres Vaters. Und sie weiß was sie mit dem Geld tun möchte: Sie will die weißen Flecken auf der Landkarte Afrikas erkunden, die Quellen des Nil finden und gegen die Sklaverei kämpfen. 1861 zieht sie mit ihrer Mutter nach Kairo und kauft erstmal 100 Sklaven frei. Danach bereitet sie ihre Expedition vor. Sie mietet einen Dampfer, 3 kleinere Beiboote, heuert 500 Träger und 65 Soldaten an, kauft eine Tonne Glasmurmeln und 12000 bemalte Muscheln als Zahlungsmittel, 30 Maultiere, 4 Kamele und 1 Reitpferd. Auf dem Dampfer gibt es ein Klavier, auf dem sie Chopin und Beethoven spielt. Sie und ihre Mutter sind immer tadellos viktorianisch gekleidet und haben Zofen bei sich. So kämpfen sie sich den Nil hoch. Aber sie beherrscht das Forscherhandwerk, sie kann mit dem Sextanten ihre Position bestimmen, mit Hilfe des Wassersiedepunkts die Höhe über dem Meeresspiegel ermitteln und Karten anfertigen.
1862 kehrt sie nach Kairo zurück, denn ihre Mutter und die Zofen sind an Malaria gestorben.
1867 wendet sie sich Nordafrika zu, sie will herausfinden, ob es eine Verbindung zwischen dem Tschadsee und dem Nil gibt. Nach 2 Jahren Vorbereitung bricht sie auf. Sie hat Eisentonnen herstellen lassen, um darin Wasser zu transportieren. Und das wird ihr zum Verhängnis: Am 01. August 1869 kommt es in der Oase Wadi Aber Jong zu einem Streit, da die Kameltreiber glauben, in den mitgebrachten Eisentonnen seien Perlen und Gold. Sie töten Tinné und sind enttäuscht, als nur Wasser aus den Tonnen fließt.
Irgendwie haben sehr viele Entdecker kein sehr schönes Ende gehabt – sie werden ermordet, verschwinden spurlos, stürzen mit Flugzeugen ab oder sterben an seltenen Krankheiten. Aber sie hatten ein aufregendes Leben.

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