Hans Joas

 4,2 Sterne bei 21 Bewertungen
Autor*in von Die Entstehung der Werte, Sind die Menschenrechte westlich? und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Hans Joas, geboren 1948, ist Soziologe und Sozialphilosoph. Er lehrt als Ernst-Troeltsch-Honorarprofessor an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität in Berlin und ist außerdem Professor und Mitglied des Committee on Social Thought an der University of Chicago. Vom April 2011 bis zum März 2014 war er Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS). Im Sommersemester 2012 hatte Joas als erster Wissenschaftler die neu geschaffene Gastprofessur der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung an der Universität Regensburg inne.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Hans Joas

Cover des Buches Die Entstehung der Werte (ISBN: 9783518290163)

Die Entstehung der Werte

 (3)
Erschienen am 22.03.1999
Cover des Buches Säkularisierung und die Weltreligionen (ISBN: 9783596176472)

Säkularisierung und die Weltreligionen

 (2)
Erschienen am 01.04.2007
Cover des Buches Sind die Menschenrechte westlich? (ISBN: 9783466371266)

Sind die Menschenrechte westlich?

 (2)
Erschienen am 30.03.2015
Cover des Buches Sozialtheorie (ISBN: 9783518292693)

Sozialtheorie

 (2)
Erschienen am 27.09.2004
Cover des Buches Begriffene Geschichte (ISBN: 9783518295274)

Begriffene Geschichte

 (1)
Erschienen am 06.12.2010
Cover des Buches Braucht der Mensch Religion? (ISBN: 9783451054594)

Braucht der Mensch Religion?

 (1)
Erschienen am 01.08.2004
Cover des Buches Der Zusammenbruch der DDR (ISBN: 9783518117774)

Der Zusammenbruch der DDR

 (1)
Erschienen am 26.01.1993
Cover des Buches Kirche als Moralagentur? (ISBN: 9783466371754)

Kirche als Moralagentur?

 (1)
Erschienen am 28.11.2016

Neue Rezensionen zu Hans Joas

Cover des Buches Am Scheideweg (ISBN: 9783451388903)
People-abroads avatar

Rezension zu "Am Scheideweg" von Philip Gorski

Kirchen in den USA - Einfluss auf Politik & Gesellschaft
People-abroadvor 3 Jahren

Du willst wissen: warum so merkwürdige Kirchen und Religionen bestehen in den USA  ? Und wie diese Politik und Gesellschaft der USA beeinflussen ?

Dann lies dieses Buch. Das Buch ist voller komplizierter Sätze und Fachbegriffe, die einem das Lesen erschweren. 

Zum Beispiel - S.93: die Umwandlung des christlichen Postmillenarismus in einen säkularen Progressivismus und den damit einhergehenden Aufstieg der christlichen Prämillenarismus) . Und viele Ausflüge in Kleinigkeiten, wie Gerichtsverfahren. Aber das einzig erklärende Buch.

Im ersten Teil geht es um den Einfluss der Kirchen im Zeitfenster der Menschheit. Von den Griechen bis zum Industriezeitalter. Nicht unbedingt notwendig, um die USA zu verstehen. Nicht so interessant.

Der zweite Teil ab Seite 82 von den ersten Kirchen, die noch demokratisch waren bis zu den heute aufkommenden Kirchen.  

Auch bringt es näher, wie Kirchen und Politiker zusammen hängen. Die Politiker brauchen Wähler, die Kirchen wollen Gesetze.

Maßgebend für die Kirchen ist die weiße Oberschicht (WASP = white Anglo-Saxon Protestant), immer in protestantischer Hand. Sie stammen von den ersten Sielder ab, sind reich und wollen, dass ihre Macht und Einfluss auf Kirche und Staat bestehen bleibt. Sie sind die neoliberale Wirtschaftselite, Sozialkonservative (gegen Abtreibung, gegen Sozialhilfe) und eher verborgen, weiße Rassisten.

Und es gibt immer wieder neuen Kirchen, die eher wie eine Firma funktionieren und auf Geld aus sind. 

Allerdings verliert die Kirche bei immer mehr jungen Leuten an Bedeutung. Weil die Kirchen immer konservativ radikaler werden, die Bevölkerung immer gemischter wird. Die WASP werden die Mehrheit verlieren.


Cover des Buches Kirche als Moralagentur? (ISBN: 9783466371754)
M

Rezension zu "Kirche als Moralagentur?" von Hans Joas

Reflexion über das, was Kirche war, ist und demnächst (wieder) sein sollte
M.Lehmann-Papevor 7 Jahren

Reflexion über das, was Kirche war, ist und demnächst (wieder) sein sollte

Aufmerksamkeit haben sie schon, die christlichen Kirchen. Und durchaus gefragt wären, sind sie, gerade in der aktuellen Diskussion, in der politische Kräfte auf die „Werte des christlichen Abendlandes“ rekurrieren.

Daneben aber ist ein stetiger Mitgliederschwund zu verzeichnen, Anfragen in Bezug auf Moral und Ethik (bei denen Joas ansetzt und hier kritisch und überaus berechtigte Fragen nach dem „Wesen der Kirche stellt“, die sich eben nicht in äußeren, moralischen Diskussionen erschöpfen sollte und sich eben nicht von außen auf diese eher „gesellschaftlich stützende“ Rolle festlegen lassen sollte. Und zudem ist zu beobachten, dass gerade die sozialen Einlassungen der großen Denominationen oft als schwammig, wenig konkret und damit wenig „handfest“ bewertet werden.

Was aber wäre ein „angemessenes Verständnis von Kirche in unserer Zeit“?

Dies setzt Joas als Kernfrage und schreitet den Horizont dieser Frage in ruhigem und sachlichem Tonfall knapp, aber durchaus differenziert ab.

Und das gerade auf dem Hintergrund der beschriebenen Spannung zwischen „keinen Sinn darin sehen, einer (Kirche) anzugehören)“ und der dennoch gewichtigen Rolle der Kirchen in den moralischen und politischen des öffentlichen Diskurses.

Im Kern baut Joas im Verlauf seiner Darlegungen auf eine „Synthese zwischen Theologie und Sozialwissenschaften“, die von Theologen wie Ernst Troeltsch bereits vor Jahrzehnten angedacht und zu je ihrer Zeit formuliert wurden.

„Ein unversalistisches Ideal auf Dauer“ stellen zu können, das ist, was nicht nur seit alters her konziliar festgesetzt und im apostolischen Glaubensbekenntnis sprachlich in Form gegossen wurde, sondern was es, immer wieder neu für die konkrete Zeit, wiederzuentdecken und auszuformulieren gilt. Ohne dabei in eine „jenseitige Innerlichkeit“ zu verfallen, sondern jenes Ideal konkret in die Lebenswirklichkeit je hinein zu „übersetzen“.

„…kann die Botschaft des christlichen Glaubens nur durch eine neue Sprache und eine mutige Elementarisierung seiner Botschaft neu artikuliert werden“. Um sich eben nicht in die (unlebendige und gut formbare) Rolle einer situierten „Moral-Agentur“ freiwillig und bequem einzurichten oder sich passiv in dieses Drängen zu lassen und damit Instrument gesellschaftlicher Strömungen und politischer Absichten zu werden oder zu bleiben.

Weg somit gilt es aus „ewigen Nachhutgefechten“ und hin zu einem offenen, mutigen, neuen Erkennen, Erzählen und Umsetzen des „universalistischen Ideals“ von der diesseitigen und jenseitigen Erlösung und Freiheit des Menschen, die von den „Mächten der Welt“ sich nicht den Lebensrahmen bestimmen lässt, sondern in Kooperation mit dieser immer wieder neue Wege in Gemeinschaft zu suchen hat.

Cover des Buches Die Entstehung der Werte (ISBN: 9783518290163)
ThomasPyczaks avatar

Rezension zu "Die Entstehung der Werte" von Hans Joas

Es ist einfach so. Punkt. Aus.
ThomasPyczakvor 8 Jahren

Warum ist Wahrhaftigkeit eigentlich gut und Lüge böse? Befragt nach der Begründung für offensichtlich vertretene Werte, reagieren Befragte oft hilflos, mitunter auch leidenschaftlich empört. Es ist einfach so. Punkt. Aus.
Wie kommt das?
Hans Joas untersucht die Entstehung solcher Wertbindungen. Sein Buch "Die Entstehung der Werte" ist ein Spaziergang von einem Philosophen zum nächsten. Er beginnt bei Nietzsches "Genealogie der Moral", geht weiter zu William James, Émile Durkheim, zu Georg Simmel, Max Scheler, John Dewey und Charles Taylor. Er setzt sich auch mit Jürgen Habermas und der Postmoderne auseinander, Ende der 90er-Jahre endet sein Spaziergang.
Joas' zentrale These: "Werte und Wertbindungen entstehen in Erfahrungen der Selbstbildung und Selbsttranszendenz." Emotionen spielen eine wichtige Rolle - und Vorbilder, die uns anziehen. Sie motivieren uns zur Nachahmung, zum Handeln an den von ihnen verkörperten Werten.
Joas unterscheidet Werte von Wünschen (entstehen auf der Grundlage von Werten), von Normen (äußerlich, bedürfen der Saktionierung), von Präferenzen (im Gegensatz zu Werten eher labil als dauerhaft). All das gut verständlich, wenn auch nicht immer leicht zu lesen. Vor allem deshalb, weil ich außer Nietzsche keine der behandelten Denker gut kenne.
Für mich war das Buch spannende Strandlektüre, und es hat die Fragen beantwortet, die ich zu dem Thema hatte. Bei der Beantwortung sind allerdings viele neue Fragen entstanden. So ist das wohl bei einem guten Buch. Punkt. Aus.

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