Im ersten Teil breitet die Autorin ihr historisches Wissen aus: So verlief die Hochzeit Napoleons mit Marie Luise von Österreich von der ersten Begegnung des Paares in einem Dorf bei Compiègne bis zu den Festen nach der eigentlichen Feier einschließlich der Festlichkeiten in Paris. Und außerdem ist noch ein kleiner Einkaufsführer - das gibt's im Palais Royale - eingefügt.
Das klingt langweiliger als es ist, denn Juliette Benzoni breitet nicht nur ein buntes historisches Tableau aus, sie verknüfpt es gut mit der Handlung der Geschichte.
Marianne ist Napoleons Geliebte, natürlich verfolgt sie ihn aus Eifersucht heimlich, wenn er zur Hochzeit mit einer anderen Frau aufbricht. Und wenn sie in diesen Tagen einen Besuch machen will, gerät sie natürlich in eine Volksmenge, weil ganz Paris die Hochzeit des Kaisers feiert. Und in diesem Gedränge kann sich ihr tot geglaubter Gatte ihr nähern und sie erpressen.
Im zweiten Teil bleibt die Geschichte des Kaiserreichs aber außen vor. Da muss Marianne heiraten, weil sie schwanger ist und sich lieber von ihrem Onkel, den Kardinal mit einem passenden Nenn-Vater versorgen lässt als von ihrem Geliebten Napoleon. Die Wahl ist zwar äußerlich hervorragend: ein italienischer Edelmann mit schönen Schloss in der Toskana und einer großen Truhe voll Familienschmuck, allerdings verbirgt sich dieser Fürst vor aller Welt. Viel erfährt man über die Hintergründe nicht - Familientragödie, Gewitter, lebensechte Marmorstatue einer nackten Frau, schwarze Messe. Kein Wunder, dass Marianne am Ende lieber nach Paris zurückkehrt.
Erstaunlich ist, dass Marianne noch eine große Liebe prophezeit wird, obwohl Marianne sehr treu ist, aber immer wechselnden Männern. Außerdem scheint keiner der Männerin dem Roman geeignet, ein gemeinsames Leben mit ihm aufzubauen. Und so muss Marianne mal mutig mal müde und oft hysterisch um ihr Glück kämpfen
Hans Nicklisch
Alle Bücher von Hans Nicklisch
Vater, unser bestes Stück
Vater unser bestes Stück. Eine heitere Familiengeschichte
Ohne Mutter geht es nicht. Opas Zeiten. Duett zu dritt
Ohne Mutter geht es nicht
Duett zu dritt
Einesteils der Liebe wegen
Ein Haus in Italien müßte man haben
Ein Haus in Italien müßte man haben
Neue Rezensionen zu Hans Nicklisch
Ich bin nicht weit mit dem Lesen gekommen. Die Geschichte ist so 'altbacken'. Typische Eltern aus der Nachkriegszeit. Sicher kann man Paralelen aus der eigenen Kindheit ziehen und es gibt auch Stellen zum schmunzeln, aber....einer der Kinder erzählt aus dem Leben der Familie. Mit seinen Augen. Es plätschert so dahin und konnte nicht wirklich fesseln. Schule. Tischmanieren. Respekt vor dem Alter. Mit solchen Szenen aus dem Alltag der 70er (?) Jahre sind die Seiten bedruckt.
Rezension zu "Vater unser bestes Stück. Eine heitere Familiengeschichte" von Hans Nicklisch
ZwergPinguinDie in den 50er Jahren erschienene Liebeserklärung an den Vater, die sogar erfolgreich verfilmt wurde, ist heute zwar noch immer nett zu lesen und bietet Unterhaltung, ist aber doch sehr in die Jahre gekommen. Das merkt man einerseits am Vokabular (welcher heutige Jugendliche kennt schon den Ausdruck "Velociped"?), andererseits aber auch an den Inhalten: dem Leser präsentiert sich hier die heile, gutbürgerliche Familienwelt von damals mit entsprechenden Freizeitbeschäftigungen und Ansichten. Wer das Leben von damals noch gut in Erinnerung hat oder aus Erzählungen kennt, erfreut sich daran, aber immer mehr nachfolgenden Generationen wird es unbekannt und fremd sein.
Und die geschilderten amüsanten Anekdoten aus dem Familienleben werden beim Leser allenfalls ein Schmunzeln hervorrufen, aber keine Begeisterung, kein lautes Lachen und Spannung findet man wohl auch eher weniger.
Trotzdem ist es eine Welt, die meiner Generation noch gut bekannt es – ein Leben ohne Handys und Computer, wo die ersten harmlosen amourösen Erlebnisse noch in ein Alter der Fast-Volljährigkeit fielen, wo die Eltern sich noch intensiv um die Erziehung ihrer Sprösslinge und deren gutes Benehmen kümmerten (und auch noch Einfluss darauf hatten), Betätigungen wie gemeinsame Spaziergänge, Tischtennisspiel oder Badeausflüge gab es auch noch mit dem Nachwuchs, der heute im beschriebenen Alter dazu viel zu “cool” ist…
Eine vergangene Zeit und eigentlich müsste man so ein Zeugnis von damals aufheben – dass ich mich trotzdem zum Aussortieren entschloss und auch den zweiten Teil “Ohne Mutter geht es nicht” nicht gelesen habe, liegt einfach daran, dass ich vermutlich keine Zeit haben werde, jemals wieder zu diesem Buch zu greifen…. zu altbacken und für nostalgische Erinnerungen tut es auch ein 50er/60er-Jahre-Film.
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