Hans Ostwald

 4,2 Sterne bei 5 Bewertungen

Lebenslauf

Hans Ostwald (1873–1940) lebte in Berlin. Er war der Verfasser des semi-autobiografischen Romans Vagabonden (1900). Ostwald sah sich als Chronist seiner Zeit, besonders der unteren Sozialklassen und Randmilieus. Zwischen 1904 und 1908 verantwortete er die Veröffentlichungsreihe Großstadt-Dokumente.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Hans Ostwald

Cover des Buches Berlin - Anfänge einer Großstadt (ISBN: 9783869711935)
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Rezension zu "Berlin - Anfänge einer Großstadt" von Hans Ostwald

sleepwalker1303
Eine Hommage an Berlin, wie es einmal war

Hans Ostwalds Berlin-Chronik aus den Jahren 1904 bis 1908 bestand ursprünglich aus 50 Bänden, die nicht nur von ihm selbst, sondern von namhaften Journalisten verfasst wurden. Thomas Böhm hat mit seinem Buch „Berlin-Anfänge einer Großstadt“ eine Art Zusammenfassung dieser Chroniken herausgegeben, eine eingedampfte Version, sozusagen eine Essenz des Ganzen.

Da Buch beinhaltet detailreiche Beschreibungen des Berlins zwischen Jahrhundertwende und den „Wilden Zwanzigerjahren“ und diese Beschreibungen lassen nichts aus. Randgruppen der Gesellschaft, Homosexuelle, Bordelle, Verbrechen und die Wohnungsnot sind nur wenige Beispiele der Themen, die, teils sogar bebildert, ihren Platz in dem Buch finden. Und manche der Themen sind heute genauso aktuell wie damals, wie etwa die Kriminalität, bezahlbarer Wohnraum und Wohnungsnot. Zwar sind die Zustände heute nicht ganz so drastisch, damals wohnten in manchen Wohnungen bis zu zehn Personen, aber Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. 

Ostwalds Ziel war es, „Das Wesen der Großstadt Berlin im Kontrast zu anderen Großstädten herauszuarbeiten“, viele seiner Beschreibungen waren aber alles andere als werbewirksam, manche wirken sicher sogar eher abschreckend. Ich kenne Berlin nur aus den Erzählungen meiner Großeltern (Jahrgang 1902 und 1913), diese stammten aber aus den Nachkriegsjahren. Zeitzeugen der Jahre, aus denen Ostwalds Chroniken stammen, gibt es nicht mehr, daher sind authentische Berichte nur noch nachzulesen. Das macht dieses Buch nicht nur interessant, sondern auch wichtig.   Noch dazu fand ich es trotz des Alters der Texte sehr gut und flüssig zu lesen, teils erschreckend, manchmal aber launig – immer aber informativ. Für alle, die sich für Berlin im Allgemeinen und für die Stadtgeschichte kurz nach der Jahrhundertwende im Besonderen interessieren, ist dieses Buch ein echtes Muss. Das „Sahnehäubchen“ für mich waren neben den tollen Texten aber die zahlreichen Bilder, die das Buch gekonnt abrunden. Für den Ausflug nach Berlin – geografisch und historisch, von mir 5 Sterne.

 

Cover des Buches Berlin - Anfänge einer Großstadt (ISBN: 9783869711935)
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Rezension zu "Berlin - Anfänge einer Großstadt" von Hans Ostwald

ReadingFoxy
Informativer Roman

Informativer Roman


Da es keine Zeitreisen gibt, sind solche Werke Gold wert.

Wir können uns die Stadt Berlin zu einer Zeit ansehen, zu der von uns noch keiner gelebt hat. Auch wenn das Buch eher als Roman verfasst ist, ist es ein bisschen ein Reiseführer durch das damalige Berlin.


Doch nicht nur Fotos aus der Zeit zwischen 1904 bis 1908 werden uns gezeigt, auch viele Informationen und Fakten zur Stadt und der Geschichte kann man lesen. Bilder, alte Karten und Geschriebenes ergänzen sich sehr gut und man bekommt das Gefühl selbst durch die Straßen und Gassen der damaligen Zeit zu wandeln.


Wer sich für Berlin, die damalige Zeit oder allgemein für Geschichte interessiert, sollte sich diesen wirklich tollen Bildband nicht entgehen lassen.

Cover des Buches Berlin - Anfänge einer Großstadt (ISBN: 9783869711935)
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Rezension zu "Berlin - Anfänge einer Großstadt" von Hans Ostwald

yellowdog
Chronist seiner Zeit

Hier wird ein intensiver Blick auf das Berlin Anfang des letzten Jahrhunderts geworfen. Der Macher ist Hans Ostwald, der 1940 starb,

Man spürt natürlich das Alter der Texte, aber das störte mich nicht. Umso authentischer!



Ein Vergleich dieses Buches mit Walter Benjamins Berliner Chronik sei gestattet.



Ich kenne Berlin leider nicht so gut, dass ich alles beschriebene von früher mit heute vergleichen kann, aber so einiges kann man sich vorstellen.

Mit den Texten durchstreift der Leser Berlin örtlich wie thematisch.

Hoppegarten mit den Renntagen, Varieté, KaDeWe, Tiergarten und die Stricherszene, Moabit, Berliner Nachtleben mit den Bars und Lokalen, etc.

Manche Texte werden wirklich zu Milieustudien.

Am Anfang und Ende des Buches gibt es ein paar Fotos von Berlin um 1900. Das trägt zur Atmosphäre bei.

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