Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat ein Audio-Dossier zum Thema Hirnforschung zusammengestellt und es als Wissens-Hörbuch herausgebracht. Mit dem Titel „Hirnforschung 1: Wer ist der Käpt’n im Kopf?“ bekommt der Hörer zwei Stunden lang allerhand Wissenswertes über die Neurowissenschaften vermittelt - angefangen beim Stand der Forschung, über die Frage, ob es einen freien Willen gibt, über Kreativität und wo sie sich im Gehirn zeigt, bis hin zum Gedächtnis und wie es funktioniert sowie neue ethische bzw. philosophische Herausforderungen, die die neue Wissenschaft mit sich bringt.
Mein Fazit:
Ich musste mich ein wenig durch dieses Hörbuch durcharbeiten und hatte nicht so richtig Freude daran. Schade fand ich unter anderem, dass alle Beiträge aus den Jahren 2002 bis 2005 stammen, was mich, um es milde auszudrücken, ein wenig die Aktualität des Forschungsstands anzweifeln lässt. Teilweise habe ich auch den Sprechern nicht so gerne zugehört, weil sie ihre Texte gefühlt sehr runterrasselten.
Allerdings muss ich auch sagen, dass mir CD 2 insgesamt besser gefallen hat. Hier ging es unter anderem um die Themen Gedächtnis und Erinnern, das bekannte Milgram- und das Stanford-Prison-Experiment sowie um Neuroökonomie. Dabei habe ich spannende Hintergründe erfahren, die zum Nachdenken anregen und Lust auf eine nähere Betrachtung machen.
Gestört hat mich persönlich jedoch noch, dass die Beiträge wohl so auch schon in der gedruckten FAZ erschienen sind und für das Hörbuch nicht noch mal ein wenig „audiogerecht“ aufbereitet wurden. Sprich, durch Anpassung der Sprache etc., wie man es eben bei journalistischen Beiträgen im Hörfunk machen würde. So kam die Sprache teilweise sehr gestelzt rüber und es war anstrengend, den Sprechern zuzuhören.
Drei Hörsterne deshalb von mir für das interessante Thema, Punktabzüge jedoch für Sprache und fehlenden Aktualitätsbezug beim Forschungsstand.