Rezension zu "Factfulness" von Hans Rosling
HANS ROSLING: FACTFULNESS
Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie ist.
INHALT:
Es wird alles immer schlimmer, eine schreckliche Nachricht jagt die andere: Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer. Es gibt immer mehr Kriege, Gewaltverbrechen, Naturkatastrophen. Viele Menschen tragen solche beängstigenden Bilder im Kopf. Doch sie liegen damit grundfalsch.
Unser Gehirn verführt uns zu einer dramatisierenden Weltsicht, die mitnichten der Realität entspricht, wie der geniale Statistiker und Wissenschaftler Hans Rosling erklärt. Wer das Buch gelesen hat, wird
• ein sicheres, auf Fakten basierendes Gerüst besitzen, um die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist
• die zehn gängigsten Arten von aufgebauschten Geschichten erkennen
• bessere Entscheidungen treffen können
• wahre Factfulness erreichen – jene offene, neugierige und entspannte Geisteshaltung, in der Sie nur noch Ansichten teilen und Urteile fällen, die auf soliden Fakten basieren
MEINE MEINUNG:
Dieses Buch hat mir gezeigt, daß der Zustand unserer Welt ernst ist, aber nicht hoffnungslos.
Um nur ein Beispiel zu nennen: die Anzahl der Menschen, die in extremer Armut leben, hat sich signifikant verringert, ich wollte das auch erst nicht glauben. Natürlich gibt es noch immer zu viele arme Menschen, und es gibt zu viele zu reiche Menschen, aber: dazwischen lebt der Großteil der Menschheit! Ich hoffe, dieses Beispiel zeigt auf, wie Rosling an die Themen ran geht: es ist schlimm, aber nicht mehr so schlimm wie es war.
Doch noch ein Beispiel: im Jahr 2016 gab es eine Säuglingssterblichkeit von 4,2 Millionen, was für jede einzelne Elternpaar eine Tragödie war. Aber: im Jahr davor starben 4,3 Millionen Babys, im Jahr davor 4,5 Millionen, und im Jahr 1950 starben über 14 Millionen. (Zahlen von UNICEF, aber es sind alle Quellen angegeben).
Ich könnte noch so viele Beispiele mehr erwähnen, das Buch hat mir noch mal bewusst gemacht, gründlicher selbst zu denken, und zwar nicht nur ins Negative/Hoffnungslose und nicht nur in Schwarz/Weiß.
Dabei – ich betone es noch mal - negiert er nicht die Probleme. Wir sollten nur einfach auch mal dahin schauen, was sich alles verbessert hat – und weiter daran arbeiten, daß es weiterhin besser wird für alle Menschen.
Leider ist das Buch von 2016, so daß sich einiges geändert hat, z.B. die Situation im Iran, wo er berichtet, daß er einen Vortrag vor zukunftsorientierten Studentinnen gehalten hat – aber Studentinnen gibt es dort ja traurigerweise nicht mehr….
Bitte bitte lest dieses Buch – oder hört es Euch an: Uve Teschner liest es mitreißend und einfach wunderbar!