*Die Erstürmung der Gipfel erfolgte nach einem ausgeklügelten System:Ich bestieg niemals mehr als einen Berg pro Tag, und ich ging immer weiter, bis ich oben war.*
Hans Zippert hat sich viel vorgenommen – alle höchsten Berge der sechzehn deutschen Bundesländer zu besteigen. Er besteigt einen keltischen Ringwall, übernachtet in Gipfelhotels, sieht so manche Kunstwerke und Skurriles am Wegesrand und muss manche der Gipfel regelrecht suchen. Das Buch schildert seine Erlebnisse für all jene, die sich der Herausforderung stellen wollen.
Schon die Einleitung bereitet auf eine gehörige Portion Ironie vor. Verpackt in seine Wanderbeschreibungen trifft der Leser dann auch auf reichlich sarkastischen Humor. Diesem zum Trotz bietet der Autor so manche interessante Anekdote. Überraschend brachten die „Gipfel“, die als Hügel belächelt werden könnten, naturnähere Eindrücke, als bekannte Erhebungen wie der Brocken, der Fichtelberg oder sogar die Zugspitze. Gerade bei der Beschreibung der Gipfelbebauung, der vielen „Fun“-Möglichkeiten und der Menschen, die die Gipfel überlaufen konnte ich verstehen, warum auch die kleinen Erhebungen ihren Reiz ausüben können.
Als Mischung zwischen Wanderbeschreibung und -führer bot das Buch neben Karten der Bundesländer samt Gipfelzeichnung (sogar wenn dieser nur 32 Meter hoch ist, wie in Bremen) auch eine Anleitung zur Gipfelbesteigung mit Angaben zum Weg, der Länge und der Dauer der Wanderung und den zu bezwingenden Höhenmetern. So ist der Leser gerüstet um sich ins Abenteuer zu wagen. Damit nichts schief gehen kann, gibt es auch Listen mit den unnötigsten Dingen für dieses spezielle Bergerlebnis.
Fazit: Herrlich witzig gibt es hier den etwas anderen Bergsteigerbericht – an Ironie und Kritik wird nicht gespart und doch bringt das Buch dem Leser einen Aspekt Deutschlands näher.