Rezension zu "Auf der Suche nach Leben im Weltall" von Hansjürg Geiger
*Wo liegt die Wurzel unserer Existenz? Sind wir allein im Weltall? Gibt es anderswo Leben? Vielleicht sogar intelligentes Leben?*
Um über außerirdisches Leben sprechen zu können, muss erst einmal die Frage geklärt werden, was Leben überhaupt ist und wie es funktioniert. Die Definition der Bedingungen unter denen Leben entstehen kann grenzt den Raum ein, indem Leben im Weltall gefunden werden könnte. Das Buch greift dafür die Entstehung und Weiterentwicklung von Sonnen und Planeten auf, geht näher auf die Entstehung der Erde und die frühen Voraussetzungen für Leben auf ihr ein. Erst zum Schluss widmet es sich den Spekulationen um außerirdisches Leben.
Der erste Teil der Erläuterungen thematisiert das Leben. Recht ausführlich gibt es die Funktionen wieder, die Leben ausmachen. Dabei geht es auf einige biologische und biochemische Aspekte ein, die immer wieder trocken zu lesen waren. Interessanter fand ich in diesem ersten Teil das Kapitel um Extremisten und ihre Anpassung an unwirtliche Lebensräume.
Der zweite Teil des Buches schweift in die Ferne und erklärt viele Phänomene das Weltall betreffend. Vom Urknall über die Entstehung von Sonnen und Planeten – mit dazugehöriger Geschichte ihrer Entdeckung und Erforschung – erstreckt sich dieses Kapitel bis zu unserer Erde und die Entstehung des Lebens. Durch das Kapitel „kosmische Infektion“ wird auch auf die Erforschung des Mars eingegangen. Dabei werden viele Forscher und ihre Arbeiten erwähnt, Diskussionen und Weiterentwicklungen zu wissenschaftlichen Thesen vorgestellt und ein ausführliches Bild zu den einzelnen Themen gegeben. Zum Abschluss dieses zweiten Teiles rückt das Leben (immer wieder auch mit chemischen Details versehen) wieder in den Mittelpunkt, sodass ein Bogen sowohl zum einleitenden Teil als auch zum abschließenden dritten Teil gezogen wird.
Der dritte Teil stellt die Frage „wo sind sie?“. Bei aller Hoffnung auf das Auffinden von einfachen Lebensformen lässt dieser Teil auch die Skeptiker zu Wort kommen und gibt einen Einblick in die Unwahrscheinlichkeit höher entwickelte Aliens zu finden. Der Schluss allerdings lässt wieder Hoffnung aufkommen.
Das Buch geht das Thema außerirdisches Leben auf eine sehr wissenschaftliche Weise an. So werden Grundbedingungen und Überlegungen gegeben, das Leben außerhalb der Erde ist aber noch spekulativ, sodass es nur einen kleinen Raum einnehmen kann, da es noch an Beweisen fehlt. Die Erwähnung vieler Prinzipien und Thesen zusammen mit den zugehörigen Wissenschaftlern, das Eingehen auf (chemisch, biologische, astronomische und physikalische) Details hat dazu geführt, dass sich das Buch stellenweise sehr trocken liest und es schon Richtung Fachliteratur geht. Besonders der Anteil an biochemischen Details ist sehr hoch.
Fazit: Immer wieder trocken zu lesen gibt dieses Buch doch einen umfassenden Einblick in das Thema indem es nicht spekuliert, sondern das wiedergibt, was bewiesen ist und außerirdisches Leben ermöglichen könnte.