Hanswilhelm Haefs

 4,1 Sterne bei 155 Bewertungen

Lebenslauf

Hanswilhelm Haefs studierte in Bonn, Zagreb und Madrid. Er war lange Herausgeber des "Fischer Weltalmanachs" und lebte als freier Publizist und Übersetzer in Belgien.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Hanswilhelm Haefs

Cover des Buches Handbuch des nutzlosen Wissens (ISBN: 9783423213165)

Handbuch des nutzlosen Wissens

(12)
Erschienen am 01.08.2011
Cover des Buches Handbuch des nutzlosen Wissens (ISBN: 9783423111386)

Handbuch des nutzlosen Wissens

(1)
Erschienen am 01.11.1997
Cover des Buches Lempriere's Wörterbuch (ISBN: 9783442430901)

Lempriere's Wörterbuch

(1)
Erschienen am 01.02.1998

Neue Rezensionen zu Hanswilhelm Haefs

Cover des Buches Vaterland (ISBN: 9783453421714)
F

Rezension zu "Vaterland" von Robert Harris

FelixLibris
Fesselnd und erschreckend zugleich

In “Vaterland” von Robert Harris, einem alternativen Geschichtsroman, hat Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewonnen. Die Handlung folgt einem SS-Ermittler, der einen Mordfall aufklärt, während er auf dunkle Geheimnisse des Nazi-Regimes stößt.


Thematisch erinnert das Buch mich an „NSA“ von Eschbach. Eine unbedingte Leseempfehlung. Besonders an alle „Recht und Ordnung“ Fanatiker.

Cover des Buches Vaterland (ISBN: 9783453421714)
Josseles avatar

Rezension zu "Vaterland" von Robert Harris

Jossele
Fantasievoll und doch realitätsnah

Der Originaltitel dieses Romans hieß „Fatherland“. Er erschien 1992 und war das Debüt des britischen Schriftstellers. Harris unterstellt, dass Adolf Hitler hat mit seinen Nationalsozialisten den Krieg gewonnen hat und jetzt Ost-Europa bis zum Ural beherrscht. Die Handlung erstreckt sich über eine Woche im Jahr 1964. Diese Woche endet am 20.04.1964, also am Geburtstag des Führers.

Der Kriminalpolizist Xaver März beginnt mit den Ermittlungen zum Tod eines hochgestellten Nationalsozialisten. Wegen der Wichtigkeit der toten Person zieht die Gestapo den Fall schnell an sich. Doch März ermittelt entgegen seiner Anweisungen auf eigene Faust weiter, was ihn in große Gefahr bringt, zumal es nicht der einzige Tote bleibt.

Harris vermischt hier zum Teil sehr gekonnt historische Tatsachen und eigene Fantasie, z.B. in der Person von Odilo Globocznik, der im Buch bei einer Leiche gesehen wird, obwohl der historische Odilo Globocnik (sic!, nur mit „c“) bereits 1945 gestorben ist. Ähnliches bei Unterstaatssekretär Martin Luther und Staatssekretär Wilhelm Stuckart und weiteren Personen, deren historisches Leben er verändert. Auch der amerikanische Präsident Joseph P. Kennedy entspricht nur fast der historischen Figur (John F. Kennedy). Der echte Joseph P. Kennedy war Johns Vater. Im Anhang erläutert der Autor, dass die Lebensläufe echter Personen bis 1942 der historischen Realität entsprächen.

Der Roman enthält einige pfiffige Ideen, z.B.: „Seit 1959 hatten die Kinder zu Führers Geburtstag eine Woche frei, statt zu Ostern.“ (Stern Krimi-Bibliothek 2005, S. 36) oder die Nachrichten des Berliner Tageblatts, das u.a. eine Musikkritik über das „gefährliche, negroide Gejaule eine Viererbande junger Engländer aus Liverpool“ beinhaltet (ebd., S 50).

Das Bild, das der Autor von diesem nationalsozialistischen Staat entwirft, ist durchaus sehr realitätsnah. Man kann sich als Leser problemlos vorstellen, dass die Geschichte sich so entwickelt hätte, wenn Deutschland den Krieg wirklich gewonnen hätte. Die Gigantomanie der Nationalsozialisten ist ja historisch und die Pläne für einzelne Bauwerke in Berlin, die nun im Roman verwirklicht sind, gab es ja wirklich, z.B. für die Große Halle.

Nicht besonders gut gemacht ist die Aufklärung darüber, wie die politische Lage sich insgesamt darstellt. Zur Veranschaulichung des deutschen Herrschaftsgebiets ist im Anhang eine Karte eingefügt, die leider nicht besonders hilfreich ist, weil sie mehr verwirrt als darstellt (ebd., S. 230/231). Mit den USA befindet sich Deutschland in einer Art „Kaltem Krieg“, mit dem Rest der Sowjetunion im Krieg im Osten. Ansonsten beherrscht Deutschland Ost-Europa bis zum Ural und hat die westeuropäischen Staaten in eine Art Handelsgemeinschaft gezwungen. Die genaue Art ihrer Abhängigkeit ist nicht so ganz klar. Die kleine Schweiz ist weiterhin neutral. Doch diese Darstellung erfolgt nur scheibchenweise im Laufe des Romans, so dass der Leser lange Zeit auf Spekulationen angewiesen ist, was dem Roman ein bisschen Verständlichkeit nimmt.

Eine Frage, die sich März im Gespräch mit der ihn begleitenden Amerikanerin stellt, dürfte exemplarisch sein für Menschen, die plötzlich erkennen, dass sie nicht den richtigen Mächten dienen: „Was soll man tun, wenn man sein Leben der Jagd nach Verbrechern geweiht hat und dann nach und nach entdeckt, dass die wirklichen Verbrecher die sind, für die man arbeitet?“ (ebd., S. 236) Vier Sterne.

Cover des Buches Handbuch des nutzlosen Wissens (ISBN: 9783423207713)
Frank1s avatar

Rezension zu "Handbuch des nutzlosen Wissens" von Hanswilhelm Haefs

Frank1
Der Unterschied zwischen Wissen und „Wissen“

Klappentext:

Hand aufs Herz: Wussten Sie zum Beispiel, dass…
es in den USA mehr Psychoanalytiker als Briefträger gibt?
Männer häufiger aus dem Bett fallen als Frauen?
Balzac an Koffeinvergiftung starb? (Er trank täglich 50 Tassen Kaffee)
es in den USA ein Heiratsvermittlungsbüro für einsame Hunde und Katzen gibt?
ein Pfund Zitronen mehr Zucker enthält als ein Pfund Erdbeeren?
Schottlands wichtigstes Exportgut nach Saudi-Arabien Sand ist?
 Austern das Geschlecht je nach Wassertemperatur wechseln?


Rezension:

Eigentlich ‚nutzloses‘ Wissen kann interessant und unterhaltsam sein. Das be­weisen eine ganze Reihe von Fern­seh­quizzen. Und genau auf solches Wissen zielt dieses Buch ab.

Genau deshalb habe ich mich auch auf dieses fast schon antiqua­rische Buch ge­stürzt. Im Ori­ginal er­schien es be­reits 1989, die mit vor­liegende 15. Auf­lage 2005. Aller­dings konnte es mich nicht in dem Maße über­zeugen, wie ich es mir er­hofft hatte. Neben wir­klich interes­santen Tat­sachen finden sich auch solche, die so, wie sie hier auf­ge­führt werden, zu­min­dest nicht ganz kor­rekt sind. Da heißt es bei­spiels­weise, dass eine Biene an ihrem 1. Stich stirbt. Das stimmt – aber nur, wenn sie bei­spiels­weise einen Men­schen sticht, weil ihr Stachel in der Haut stecken bleibt und beim Weg­fliegen der Stech­apparat heraus­reißt. Eine andere Biene kann sie be­liebig oft stechen, ohne selbst Schaden zu nehmen. Das steht aber nicht im Buch. Andere ‚Tat­sachen‘ lassen sich nicht über­prüfen, denn das Buch ent­hält zwar eine relativ um­fang­reiche Biblio­grafie, doch wird bei den ein­zelnen ‚Tat­sachen‘ nicht er­wähnt, aus welcher der Quellen genau diese Informa­tion stammt. An ande­ren Stellen werden sogar Bauern­regeln als Wissen auf­ge­führt. Dass viele Zahlen­werte aus zeit­lichen Grün­den nicht mehr aktuell sind, kann man dem Buch na­tür­lich nicht an­lasten. So bleibt aber leider nur der Unter­haltungs­wert, weil man sich oft nicht sicher sein kann, ob die je­weilige ‚Tat­sache‘ über­haupt korrekt ist.


Fazit:

Unterhaltsames „Wissen“, das aber in vielen Fällen nicht verifizier­bar oder sogar nach­weis­lich falsch ist.


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