Rezension zu "Gartenabfall gibt’s nicht" von Renate Hudak
„Ist das Müll oder kann das weg?“ ist inzwischen häufig die Einstellung, wenn es darum geht Dinge loszuwerden. Über weitere Verwendungsmöglichkeiten macht man sich häufig keine Gedanken, denn erstrebenswert ist für viele der aktuell so gehypte Minimalismus und nicht das, was weiter mit dem Aussortierten geschieht.
Renate Hudak und Harald Harazim wirken diesem Trend mit ihrem Ratgeber „Gartenabfall gibt‘s nicht“ entgegen. Sie zeigen, wie man Unkraut, Grünschnitt und Laub kreativ nutzen kann - und diesen vermeintlichen Abfall nicht einfach nur entsorgt.
Das Buch gehört zur #machsnachhaltig-Reihe des Ulmer Verlags liefert viele Ideen von Gartengestaltung, Düngung bis hin zu essbaren Verwendungsmöglichkeiten.
Man muss dabei allerdings so ehrlich zu sich sein, dass das Buch schon eher für „Fortgeschrittene“ im Bereich der nachhaltigen Gartengestaltung gedacht ist. Wer gerne einen perfekten Rasen und Beete hat, der wird sich von diesen Vorschlägen wenig begeistern lassen. Wer allerdings schon Fan von naturnahen Gärten ist, wird hier mit Sicherheit einige Tipps finden.
Mir persönlich haben die Tipps zum Verzehr von Unkraut, bzw. hier Beikraut - it’s all about framing - genannt, nicht so gut gefallen. Hier muss ich einfach zugeben, dass für mich wenig in Frage kommt. Die praktischen Tipps zum Anlegen verschiedener Beete (Hochbeet, Hügelbeet), eines Kompostes oder dem Mulchen fand ich hingegen hilfreich und interessant. Gerade die Weiterverwendung von Astschnitt findet bei uns schon seit Jahren selbstverständlich statt.
Mir hat „Gartenabfall gibt‘s nicht“ größtenteils gut gefallen und ich habe noch mal einige Anregungen mitgenommen. Man muss allerdings wirklich schon etwas Offenheit für das Thema mitbringen und gerade die Tipp zum Beikraut sind zwar interessant, für mich aber in der Praxis untauglich.