Der 63-jährige Harald Weiss aus Schwanstetten lässt seine ungleichen Kommissare Sepp Kartl und Max Neuner nun schon zum fünften Mal ermitteln. Diesmal bekommen es die beiden fränkischen Ermittler in „Tödlicher Sud“ sogar mit der Welt des Übersinnlichen zu tun.
Es ist nichts ungewöhnliches, zu einem Toten gerufen zu werden, aber in diesem Fall wird es sehr persönlich für Sepp Kartl, der in dem Verstorbenen einen ehemaligen Klassenkameraden wieder erkennt. Und der bleibt nicht das einzige bekannte Opfer.
Allein gemeinsam ist die gleiche Todesart – sie starben am Gift der Eibe – und auch ein Amulett, dass der Mörder hinterlässt. Kann es sein, dass eine Hexe sich die Männer als ganz besondere Opfergabe ausgesucht hat. Oder steckt vielleicht noch mehr dahinter?
Mit seinem Regionalkrimi fängt der Autor nicht nur ein wenig die Atmosphäre seiner Heimat ein, er präsentiert mit den beiden Kommissaren auch zwei gestandene Männer, die gerade in ihrer Verschiedenheit wunderbar zusammen arbeiten.
Und das ist auch jetzt von Nöten, denn ganz offensichtlich haben sie es mit einer Täterin zu tun, die über besondere Kenntnisse und vielleicht auch Kräfte verfügt. Durch seine besondere Situation ist Kartl auch noch persönlich involviert, lassen sich die Spuren doch tatsächlich zu einem Klassentreffen zurück verfolgen, an dem er ebenfalls teil genommen hat.
Und so beginnt er sich in diesem Umfeld genauer umzusehen, nur um festzustellen, dass ihm die Täterin die Morde nicht nur gut geplant hat, sondern ihn auch heraus fordert. Der Autor hat dafür sehr gut recherchiert, um der Mörderin ein interessantes Profil zu geben, dass die Geschichte ein wenig aus der Masse ähnlich gelagerter Krimis heraus zu heben.
Vielleicht sind manche Wendungen nicht ganz so überraschend, das tut aber dem Unterhaltungswert keinen Abbruch und der Schluss gibt der Geschichte auch noch einmal einen besonderen Flair.
Nicht zuletzt wissen auch die Figuren zu gefallen, denn die Kommissare und ihr Team haben Profil, die Täterin entwickelt sich interessant und nicht zuletzt sind ihre Tatmotive das Salz in der Suppe. Das Buch hat zudem genau die richtige Länge, so dass es keine Durchhänger gibt.
„Tödlicher Sud“ spielt interessant mit der Hexenthematik und macht dadurch aus einem scheinbar vorhersehbaren Fall ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel mit einem leichten übersinnlichen Touch. Zudem erhalten auch die Kommissare Kartl und Neuner durch ihren fünften Fall mehr Tiefe.
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