Schleppende und arg konstruierte Geschichte
von Soeren
Kurzmeinung: Schleppende und arg konstruierte Geschichte
Rezension
Als Naomi Pine, die Klassenkameradin ihres Enkels Matthew, verschwindet, bittet Großmutter Hester Crimstein den Privatdetektiv Wilde um Hilfe. Dieser beginnt zu ermitteln und schafft es sogar ziemlich rasch, das Teenagermädchen aufzuspüren. Der Fall scheint abgeschlossen, doch plötzlich verschwindet Naomi ein weiteres Mal, bald darauf ein weiterer Junge. Parallel dazu wird Hester Crimstein, die wir bereits aus mehreren anderen Coben-Romanen kennen und die inzwischen über 70 Jahre alt ist, in eine politische Verschwörung und Manipulation rund um den neuen Präsidentschaftskandidaten verwickelt. Auch hier überschlagen sich schon bald die Ereignisse.
Mit dem Ermittler Wilde hat Autor Harlan Coben ein ebenso interessanter wie rätselhafter Charakter geschaffen, der uns in Zukunft sicherlich noch weiter über den Weg laufen wird. Der zu untersuchende Vermisstenfall, sofern man es überhaupt einen Fall nennen möchte, ist nicht ganz so spannend. Es gibt (zunächst) keinerlei Coben-typischen Verwicklungen mit der Vergangenheit, sondern einfach nur die Suche nach verschwundenen Personen. Getragen wird die Geschichte die meiste Zeit von der thoughen Staranwältin Hester Crimstein, die der Männerwelt ordentlich Paroli bietet. Für ein mehrere hundert Seiten langes Buch ist das ein bisschen wenig. Zudem stellt sich der allmählich herauskristallisierende Fall als arg konstruiert heraus. Daher bin ich mit diesem Roman leider nicht so zufrieden und hoffe, dass mich das nächste Buch „Nichts bleibt begraben“ mehr überzeugen wird.
Die ungekürzte Hörbuchfassung geht 12h45min und wird wie üblich hervorragend von Detlef Bierstedt vorgetragen.