Rezension zu In seinen Händen von Harlan Coben
Rezension zu "In seinen Händen" von Harlan Coben
von Bellexr
Kurzmeinung: Fazit: Ein durchaus spannender Thriller mit einer verzwickten Story, allerdings nimmt Harlan Coben zu oft die Spannung mit Nebensächlichkeit...
Rezension
Bellexrvor 13 Jahren
Ich vergebe ihnen . Die 17-jährige Musterschülerin Haley McWaid verschwindet eines Tages spurlos, ihre Eltern sind verzweifelt. Zur selben Zeit entlarvt die Fernsehreporterin Wendy Tynes für ihre Show den angeblichen Pädophilen Dan Mercer vor laufenden Kameras. Und obwohl der Sozialarbeiter im Vorprozess freigesprochen wird, beginnt eine Hetzjagd auf ihn. Doch bald schon mag Wendy nicht mehr so recht an die Schuld von Dan glauben und beginnt Fragen zu stellen. Hierbei tritt sie jedoch in ein Wespennest. . Zwei scheinbar nicht zusammenhängende Fälle, so präsentiert Harlan Coben seinen neuesten Thriller. Und man fragt sich doch ziemlich lange, was denn nun diese beiden unterschiedlichen Fälle miteinander zu tun haben. Die vermeintliche Lösung präsentiert der Autor einem nach gut 2/3 der Story. Allerdings ist schnell klar, dass hier irgendetwas nicht stimmen kann und auch Wendy ist mit der Lösung nicht zufrieden, zu viele Fragen sind noch nicht geklärt und deswegen forscht sie unbeirrt weiter. So entwickelt sich die Story ziemlich komplex und sehr lange nicht vorhersehbar. Ganz offensichtlich ist jedoch, dass hier mehrere Bewohner des Städtchens einiges zu verbergen haben und partout nicht wollen, dass ihr Geheimnis ans Licht kommt. . Warum dann nur 3 Punkte? Ganz einfach, die Story zieht sich zwischenzeitlich ziemlich, gerade im ersten Teil des Thrillers. Zwar wird der 2. Teil dann spannender, doch ist es mir eigentlich ziemlich egal, wie Eltern eine Aktion für ihre Teenager-Kinder an der Highschool planen und dies auch noch über mehrere Seiten genauestens erklärt wird. Zwar hat das Thema des Projekts indirekt etwas mit dem Thriller zu tun, aber es sind mehrere solcher Szenen in der Story, die stellenweise etwas ausufern und so die Spannung immer wieder herausnehmen. Ansonsten ist der Thriller jedoch fesselnd und lebendig beschrieben und die Story entwickelt sich verzwickt und unvorhersehbar und löst sich dann zum Schluss schlüssig auf. . Dan Mercer lernt man nur kurz kennen, diese Anfangsszene beschreibt der Autor in der Ich-Form und so bekommt man schon einmal einen ersten Eindruck von ihm, der zumindest mir deutlich gemacht hat, dass Dan in keinem Fall ein Pädophiler sein kann und anscheinend einer ziemlich fiesen Intrige zum Opfer gefallen ist. Der Charakter von Wendy Tynes entwickelt sich gut im Verlauf des Thrillers. Anfangs hielt ich sie für eine ziemlich oberflächlich agierende Fernsehreporterin, die nur der Quote wegen kein Problem damit hat, einen Menschen öffentlich zu diskriminieren. Erst so nach und nach merkt man, dass sie durchaus ernsthaft ihrem Beruf nachgeht, neugierig ist und unbedingt die Wahrheit ans Licht bringen will. Allerdings wird ihr diese Hartnäckigkeit bald zum Verhängnis. . Harlan Coben gibt einem auch reichhaltig Einblick in das Privatleben von Wendy und so erfährt man recht bald ziemlich viel über sie. Wendy ist eine 36-jährige Mutter eines Teenagers. Ihr Mann John ist bei einem Autounfall vor einigen Jahren ums Leben gekommen und seitdem zieht sie Charlie alleine groß. Zwar hat sie durch ihren zeitraubenden Beruf nicht so viel Zeit für ihren Sohn wie sie gerne möchte, trotzdem verbindet die Beiden eine locker, entspannte Beziehung. Ab und an muss sich Wendy auch einmal Hilfe bei Charlie holen, wenn sie so gar nicht mehr weiter weiß im Umgang mit Sozielanen Netzwerken, durch die sie sich Informationen bei ihren Recherchen erhofft. . Fazit: Ein durchaus spannender Thriller mit einer verzwickten Story, allerdings nimmt Harlan Coben zu oft die Spannung mit Nebensächlichkeiten heraus.