Die Stadt Weiß war nämlich nicht das, was sie vorgab zu sein und ich habe der Menschheit, verdammt nochmal, einen Gefallen getan, als ich sie vernichtet habe. Wenn Du mir nicht glaubst, dann ließ meine Geschichte, wie wird hier erzählt. Denn meine Geschichte ist gleichzeitig auch die Geschichte vom Untergang von Weiß.
Der junge Lewin lebt in der Stadt Weiß. Nicht nur die unbarmherzige Sonne ist es, die die Stadt plagt. Auch die Menschen, die in ihr leben, scheinen von der unbarmherzigen Sorte zu sein. Als Außenseiter weiß Lewin ein Lied davon zu singen. Als er auf die auswärtige Lydia trifft, wird ihm eines klar – er will sich nichts mehr gefallen lassen. Der Zufall spielt ihm in die Hände, als er auf eine tödliche Krankheit trifft, die unter den städtischen Katzen wütet.
Die Geschichte spielt an einem Tag und ist in Abschnitte geteilt, die mit den jeweiligen Tagesabschnitten betitelt sind. Die Kapitel werden in der dritten Person erzählt und begleiten Lewin durch den letzten Tag von Weiß. Dass es das Ende der Stadt sein wird und dass Lewin mit den Vorfällen zu tun hat, wird gleich von ihm im Prolog geklärt. Er ist es nämlich, der dort und am Ende vieler Kapitel als Erzähler fungiert und mit bitterbösem Sarkasmus die Personen, Orte und Gegebenheiten in Weiß näher erklärt. Der Lewin aus den restlichen Kapiteln erscheint neben dem Lewin, der die Geschichte erzählt, sehr viel jünger. Obwohl man aus dem Kontext herauslesen kann, dass er gar nicht mehr so jung ist, kam er mir immer wie ein enttäuschter Teenie vor. Held ist er keiner – Antiheld schon eher. Die letzten Sympathien, die ich für ihn aufbringen konnte, schwanden spätestens bei den Szenen um seinen Großvater – den er grundsätzlich nur als sabbernden, stinkenden Alten beschreibt. Ab da war Lewin bei mir einfach nur noch unten durch. Dennoch wollte ich noch das im Klappentext angekündigte Geheimnis erfahren, das die Stadt vor ihm verborgen hat. Allerdings musste ich darauf länger warten. Bevor das Geheimnis um Weiß gelüftet wird, kam es zu einigen Szenen, die mir sehr skurril vorkamen. Die Erklärungen zur Stadt und zu Lewin waren dann doch anders, als gedacht und das Ende – besonders das letzte Kapitel, das die noch offenen Fragen beleuchtet hat mir dann doch irgendwie zugesagt.
Fazit: Die Geschichte hat sich in die Länge gezogen und war manchmal seltsam. Die Erklärung fand ich eine interessante Idee, die Umsetzung des Ganzen konnte mich aber weniger überzeugen.