Salisbury, ein ausgewiesener Kenner Chinas, der mehrere Bücher über das Land geschrieben hat und quasi jede Ecke des Riesenreiches kennt, ist zufälligerweise in Juni 1989 in Peking als direkt vor seinem Hotel auf dem Tiananmen Platz die friedlichen Demonstrationen umschlagen und das Militär mit roher Gewalt gegen die Studenten vorgeht. Seine Gedanken und Überlegungen während der Schießereien, seine Begegnungen mit befreundeten Chinesen und schließlich die Flucht aus der Hauptstadt, um einer möglichen Entführung zu entgehen und keine Erpressung der USA zu ermöglichen hält er in seinem Tagebuch fest.
Mein Urteil über das Buch ist unentschlossen. Einerseits kommt die Unübersichtlichkeit der Lage sehr klar raus, ebenso werden Zwänge des kommunistischen Staates und Manipulationen sichtbar. Andererseits hätte ich mir noch mehr Hintergrundinformationen und Erläuterungen gewünscht. Auch wäre eine Beurteilung der Lage zu einem späteren Zeitpunkt nochmals interessant gewesen (es gibt quasi ein Nachwort 14 Tage nach der erfolgreichen Flucht sowie eine kurze Chronologie der Ereignisse, die Monate vor diesen Ereignissen startet).