Harry Luck nimmt seine Leserschaft diesmal auf den Fußballplatz mit. Doch statt eines Sieg der Heimmannschaft, sehen die Zuschauer, unter ihnen KHK Horst Müller und seine Kollegin Paula Kowalska, wie Carsten Stopka, der Goalgetter, kurz nach Spielbeginn, vor dem gegnerischen Tor plötzlich zusammenbricht. Die Fußballfans skandieren bereits „Verkauft den Versager“ als sich am Spielfeld Hektik breitmacht und der Stürmer in den Rettungswagen verfrachtet wird. Am nächsten Morgen ist Stopka tot und Müller und Kowalska haben einen unklaren Todesfall. Nachdem in der Klinik neben eigenartige roten Flecken am Hals ein Multiorganversagen infolge eines anaphylaktischen Schocks festgestellt worden ist, liegt nahe, dass der Spieler vergiftet worden ist.
Nur von wem, womit und warum? Die Ermittler stellen sich die übliche Frage, wem der Tod des Stürmers nützt. Wer tritt an seine Stelle? Doch dass Omar Alma, ein junger Asylwerber, der nun einspringen darf, etwas mit Stopkas Tod zu tun haben könnte, glaubt niemand.
Müller und Kowalska durchforsten das Privatleben des Toten und erfahren, dass er homosexuell war und sich demnächst outen wollte. Ist Homophobie, die im Fußball ja nach wie vor verbreitet ist, ein Grund getötet zu werden?
Meine Meinung:
Harry Luck hat mit KHK Horst Müller, der als Ich-Erzähler fungiert, und seiner junge Kollegin Paula Kowalska ein sympathisches Ermittler-Duo geschaffen. Obwohl gänzlich verschieden, ergänzen sie sich ausgezeichnet. Außerdem rennt der Schmäh. Besonders, weil Horst Müller seit einiger Zeit als Bamberger Superbulle auf TikTok auftritt.
Mit diesem Krimi spricht der Autor gleich mehrere brisante Themen im Fußball an: Da ist zum einem die Homophobie, die bei Spielern (und noch mehr bei Fans) tief verwurzelt scheint. Bislang hat kein aktiver Fußballer aus Angst vor Repressalien zugegeben, dass er ein gleichgeschlechtlich Liebender ist. Wer mehr zu diesem Thema wissen will, dem sei - wie auch Harry Luck empfiehlt - Thomas Hitzlsbergers Buch Mutproben ans Herz gelegt. Ein weiteres heikles Thema sind illegale Sportwetten, die auch vor Amateurvereinen nicht Halt machen.
Der Schreibstil ist wie immer leicht und flüssig zu lesen. Humorvolle Dialoge und ein wenig Lokalkolorit lockern den oft mühevollen Ermittleralltag auf.
Fazit:
Dieser Fußball-Krimi hat mich sehr gut unterhalten, weshalb ich ihm eine Leseempfehlung und 5 Sterne gebe.




























