Harry Rowohlt, der 1945 in Hamburg unter dem Namen Harry Rupp geboren wurde, ist Schriftsteller, Kolumnist, Übersetzer, Rezitator und Schauspieler. Der Name Rowohlt steht in Verbindung mit dem Verlag, den Harry von seinem Vater geerbt hatte. Er hat allerding nie im Verlagsgeschäft gearbeitet, obwohl er gelernter Verlagsbuchhändler ist, und hat den Verlag schließlich 1982 verkauft.
Harry Rowohlt war auch als Werbetexter in einer Werbeagentur, und als Übersetzer aus dem Englischen tätig. Bekannt gemacht haben ihn vor allem auch seine Lesungen, der von ihm übersetzen Werke, und auch seine Rolle in der Fernsehserie Lindenstraße. Auch seine Kolumne „Pooh's Corner“, die in der Wochenzeitung Zeit veröffentlicht wurde, haben ihn berühmt gemacht.
Die Lesungen, die Harry Rowohlt hält, sind für ihre exzessive Gestaltung bekannt. Sie können bis zu sechs Stunden dauern. Rowohlt schweift dabei gerne zu ausladenden Gedankengängen und Kommentaren ab, während er genüsslich seinen Whiskey schlürft. Harry Rowohlt ist daher auch im Jahr 1996 zum „Ambassador of Irish Whiskey“ ernannt worden. Er nenent seine Lesungen daher auch selbst gerne „Schausaufen mit Betonung“. Seine Lesungen sind immer schon lange im Voraus ausgebucht. Erst seit 2009 hält Harry Rowohlt wieder seine legendären Lesungen, da er durch eine der nicht heilbaren Krankheit Polyneuropathie leidet, die seine Gehfähigkeit stark beeinträchtigt.
Harry Rowohlt hat für sein Werk zahlreiche Ehrungen und Preise erhalten, darunter auch eine Goldene Schallplatte für 250.000 verkaufte Exemplare der CD "Pu der Bär", und den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte „Sonderpreis für das Gesamtwerk eines deutschen Übersetzers“.
„Ein All-Age-Übersetzer wie Rowohlt, der im erwachsenen und kinderliterarischen Bereich tätig ist“, so die Jury in ihrer Begründung, „kann den Blick für literarische Qualitäten schärfen, die Werke der Kinder- wie die der Allgemeinliteratur gleichermaßen auszeichnen und so die ohnehin durchlässige Grenze zwischen den Bereichen überschreiten. Es sind Qualitäten wie ausladende Komik, Schrägheit, Hintersinn, Skurrilität, Absurdität, Übertreibung und Genialität, die das gesamte Übersetzungs-Œuvre Rowohlts durchdringen. Sein ganzes Schaffen zeichnet sich aus durch höchste Ansprüche an sich selbst und Sprachverliebtheit bis zur Sprachbesessenheit.“