Harry Thürk

 3,9 Sterne bei 74 Bewertungen
Autor*in von Die Stunde der toten Augen, Amok und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Harry Thürk (1927–2005), geb. in Zülz (heute Biala/Polen), Besuch der Real- und Handelsschule in Neustadt/Schlesien, 1944/45 Wehrdienst, nach dem Krieg Rückkehr nach Neustadt, Internierung in einem Durchgangsghetto für Deutsche, von dort Flucht nach Ostdeutschland. In der DDR Arbeit als Reporter (u.a. Auslandskorrespondent in Korea, China, Vietnam, Laos, Kambodscha), was sich in seiner literarischen Arbeit niederschlug, seit 1958 freier Autor in Weimar. Seine Bücher wurden in die polnische, tschechische, slowakische, ungarische, rumänische, russische, finnische, litauische, vietnamesische und spanische Sprache übersetzt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Harry Thürk

Cover des Buches Die Stunde der toten Augen (ISBN: 9783898123846)

Die Stunde der toten Augen

(10)
Erschienen am 01.05.2021
Cover des Buches Der maskierte Buddha (ISBN: 9783869412672)

Der maskierte Buddha

(3)
Erschienen am 01.09.2012
Cover des Buches Midway (ISBN: 9783898126373)

Midway

(2)
Erschienen am 08.06.2009
Cover des Buches Der schwarze Monsun (ISBN: 9783954628469)

Der schwarze Monsun

(2)
Erschienen am 23.01.2017
Cover des Buches Die tätowierte Unschuld (ISBN: 9783869413099)

Die tätowierte Unschuld

(2)
Erschienen am 01.01.2013

Neue Rezensionen zu Harry Thürk

Cover des Buches Hongkongs Leichen sind sehr tot (ISBN: 9783360012128)
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Rezension zu "Hongkongs Leichen sind sehr tot" von Harry Thürk

Sato
Blutige Zeitungsübernahme

Am Morgen nach den Feierlichkeiten zur Übernahme Hongkongs durch das „Mutterland“ wird der Besitzer einer kritischen Boulevardzeitung tot aufgefunden. Schnell entsteht der Verdacht, dass die neuen Herren missliebige Personen aus dem Weg räumen und so will sich die Hongkonger Polizei lieber nicht die Finger an dem Fall verbrennen. Deshalb wird der gewiefte Privatdetektiv Lim Tok beauftragt. Als kurz darauf auch auf den Bruder des Opfers ein Anschlag verübt wird, scheint die Spur weg vom chinesischen Geheimdienst hin zu Triaden aus dem Mutterland zu führen – und die haben es gar nicht gern, wenn jemand seine Nase zu tief in ihre Geschäfte steckt.

Auch der 8. Fall dieser Krimireihe lebt hauptsächlich von der bildhaften Beschreibung des Lebens in der ehemaligen Kronkolonie, gerade in der Zeit des Überganges. Dabei lässt Harry Thürk den Leser die Szenerie durch die Augen des kleinen Mannes sehen und gibt interessante Einblicke in das Alltagsleben. Der Kriminalfall selbst wirkt recht umständlich konstruiert, viele Wendungen sind unlogisch und auch das Verhalten einzelner Protagonisten ist nur schwer nachzuvollziehen. Trotzdem bietet das Buch spannende Unterhaltung mit dem Flair eines so heute nicht mehr existierenden Hongkongs.

Cover des Buches Der Tod kam aus Shanghai (ISBN: 9783981456820)
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Rezension zu "Der Tod kam aus Shanghai" von Harry Thürk

Sato
Tödliche Pekingoper

Lim Tok, der Privatermittler aus Hongkong hat einen neuen Klienten, Ai Wu ein Star der Filmszene. Diesem wurde das Haus abgefackelt und er fühlt sich bedroht, kooperiert ansonsten aber wenig. Bei seinen Recherchen stößt Lim Tok auf Spuren, die in die Vergangenheit seines Klienten nach Shanghai führen. Und diese Vergangenheit scheint ihn nun in Hongkong eingeholt zu haben – in Form einer Schauspieltruppe aus dem Mutterland die Stücke der berühmten Pekingoper aufführt.

Die Handlung spielt Ende der 90iger Jahre, der Anschluss Hongkongs ans „Mutterland“ ist frisch vollzogen und Thürk fängt die Stimmung in der ehemaligen Kronkolonie gekonnt ein. Harry Thürk ist ein Asienkenner par Excellenz, er brillierte mit spannenden Tatsachenberichten über den 2. Weltkrieg im Pazifik und schrieb hervorragend recherchierte Romane über die Entwicklung Chinas nach dem Sieg Maos. Und so ist auch seine, u.a. in der DIE Reihe erschiene, Krimiserie um den Hongkonger Detektiv Lim Tok eher ein farbenfroher Blick hinter die Kulissen der Kronkolonie, eine Reise durch die Gassen, Garküchen, Restaurants und Amüsiertempel der Stadt als ein Krimi. Letzteres bietet eher die Rahmenhandlung und dient der Unterhaltung. Und so ist mein Urteil gespalten, der Krimi war nichts aber das drumherum hat mir wieder sehr gefallen – keine Empfehlung für Krimifreunde aber Daumen hoch für Hongkonginteressierte!

Cover des Buches Sommer der toten Träume (ISBN: 9783898122412)
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Rezension zu "Sommer der toten Träume" von Harry Thürk

Sato
Hoffnung für einen Sommer

Zwei Jugendfreunde, noch keine 20 Jahre alt, haben den 2. Weltkrieg als Soldaten überlebt, sind der Gefangenschaft entronnen und schlagen sich in ihre Heimat Oberschlesien durch. Unterwegs sammeln sie einen weiteren Jungen und ein Roma Mädchen, welches Auschwitz überlebt hat, auf.

Zu viert gelangen sie in den Ort ihrer Kindheit und Jugend, zerstört vom Krieg, Freunde und Verwandte tot oder vermisst und die Stadt in den Händen der Sieger. Schnell wird ihnen klar, dass es ihre alte Heimat nicht mehr gibt, die Gebiete wurden Polen zugesprochen und es werden polnische Vertriebene aus Galizien in den Häusern der Deutschen einquartiert. Die neuen Herren lassen die wenigen verbliebenen Deutschen ihre Rache und ihren Hass spüren, in ein Ghetto gepfercht müssen sie für die neuen Herren arbeiten, werden schikaniert, geschlagen, verschleppt oder krepieren an Hunger und Krankheit. Die anfängliche Hoffnung der Freunde, als Deutsche einen Platz in der neuen Ordnung zu finden zerschlagen sich schnell. Zwar gibt es vereinzelte Annäherungen zu polnischen Bewohnern, da man ja vor dem Krieg mit manchen von ihnen Tür an Tür wohnte, aber die Brutalität und Willkür der Miliz, welche in einer Zeit der Gesetzlosigkeit nach eigenem Gutdünken über die Deutschen herrschen kann, lässt jeden Tag die Gefahr für Leib und Leben wachsen, so das am Ende dieses ersten Friedenssommers nur die Flucht nach Westen bleibt.

Eindrucksvoll beschreibt Thürk in diesem autobiografisch gefärbten Roman das Leben in einer Zeit über die nur selten gesprochen wird. Wer wie ich noch Zeitzeugen kannte – meine Großeltern lebten in Niederschlesien und viele ihrer Erzählungen klangen ähnlich wie hier beschrieben – wird von diesem Buch bestimmt genauso mitgenommen wie ich. Die Grauen des Krieges haben die Jugend geprägt, sie entwurzelt und oft ihrer Menschlichkeit beraubt. Der Tod ist auch dem Krieg allgegenwärtig, jeden Tag beginnt der Kampf ums Überleben aufs Neue und doch gibt es auch immer wieder Nischen voller menschlicher Wärme, Liebe und Kameradschaft – Hoffnung auf Vergebung und einen Neuanfang.

Mich hat dieses Buch sehr bewegt und mir erneut gezeigt, das Kriege keine Probleme lösen, sondern nur weiteres Unrecht schaffen.

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