Hartmut Schickert

 4,3 Sterne bei 88 Bewertungen
Autor*in von Die Spur des Blauen Bären, Die Könige der Lüfte und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Hartmut Schickert (1950–2008), Germanist und Anglist, arbeitete als Sachbuchlektor für namhafte deutschsprachige Verlage und lebte zuletzt als freier Autor und Übersetzer in München und Stuttgart. Zusammen mit Birgit Brandau verfasste er »Hethiter. Die unbekannte Weltmacht« (München 2001) und zuletzt »Troia. Wie es wirklich aussah« (mit Peter Jablonka, München/Zürich 2004).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Hartmut Schickert

Cover des Buches Die Spur des Blauen Bären (ISBN: 9783446202368)

Die Spur des Blauen Bären

(3)
Erschienen am 16.09.2002
Cover des Buches Die Könige der Lüfte (ISBN: 9783446207288)

Die Könige der Lüfte

(1)
Erschienen am 03.02.2007
Cover des Buches Der Schritt aus der Kälte (ISBN: 9783446173118)

Der Schritt aus der Kälte

(0)
Erschienen am 29.08.1997

Neue Rezensionen zu Hartmut Schickert

Cover des Buches Der Affe in uns (ISBN: 9783423345590)
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Rezension zu "Der Affe in uns" von Frans de Waal

annlu
Suche den Affen in dir!

Persönlich bin ich dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen – aus Zimperlichkeit geborene Euphemismen haben im wissenschaftlichen Diskurs nichts zu suchen.

Was macht den Mensch so einzigartig? Hat er nicht mehr mit seinen nächsten Verwandten gemein, als angenommen? In diesem Buch wird ein Vergleich gezogen zwischen dem Mensch und seinem Verhalten und den Menschenaffen. Neben einfachen Vergleichen und Annekdoten aus dem Leben seiner Schützlinge betrachtet Frans de Waal die menschlichen Eigenschaften Machtsuche, sexuelles Verlangen, Gewaltbereitschaft und Sanftmut genauer und vergleicht uns dabei mit den Affen. Er betrachtet besonders Schimpansen und Bonobos – der eine als „aggressiver Mörder“, der andere als „erotischer Friedensstifter“. Allerdings stellt er selbst klar, dass diese Aussagen Verallgemeinerungen sind und beiden Arten sowohl gute als auch schlechte Eigenschaften zueigen sind – genauso, wie den Menschen.


Neben dem sehr interessanten Thema war es hier der Schreibstil, der mich überzeugen konnte. Basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen und jahrelangen Beobachtungen erzählt de Waal zu den einzelnen Themen vor sich hin, vermischt dabei einfache Vergleiche mit Erzählungen zum Verhalten der Affen, Ereignissen aus seinem Leben und Vergleichen zu anderen Wissenschaftlern und deren Aussagen. So war das Buch nicht nur herrlich leicht zu lesen, sondern dabei auch noch unterhaltsam.

Faszinierend fand ich dabei wie persönlich die Geschichten um „seine“ Affen klangen. Nicht nur werden sie mit Namen und eigenem Charakter vorgestellt, man spürte auch den engen Kontakt, den er zu den Tieren pflegte. Durch das immer wieder Auftauchen einzelner Affen hatte auch ich das Gefühl, einige davon näher kennenzulernen.

Besonders in seinen Vergleichen zur gesellschaftlichen Meinung brachte de Waal seine persönliche Meinung zum Ausdruck. Dabei konnte er mitunter auch sarkastisch werden. Unterhaltend – besonders durch den Spott, den er manchmal zum Ausdruck bringt – waren für mich auch die ab und zu eingefügten Annekdoten in denen er sich mit anderen Wissenschaftlern auseinandersetzt.

Die Themen, die er anschneidet sind nicht immer Charaktereigenschaften, die der Mensch sich gerne zugesteht. Seien es die Gier nach Macht, als auch der Reiz sexueller Erfahrungen werden gerne verschleiert. De Waal spricht hier sehr offen und direkt die einzelnen Begebenheiten an, nennt sie beim Namen und versucht nicht umständlich zu umschreiben. Besonders auffallend war das beim Thema Sex, der bei den Bonobos in unterschiedlichen Varianten und Ausprägungen vorkommt. Ich war schon sehr gespannt darauf, wie er hier Bezüge zum Menschen ziehen wird.

Indem er immer wieder auf die Menschenaffen zurückgreift, will de Waal hier klarstellen, dass viele der menschlichen Eigenschaften gar nicht so rein menschlich sind. Dennoch ist das Hauptobjekt der Betrachtungen weder der Schimpanse noch der Bonobo, sondern der Mensch mit seinem Verhalten und sozialen Systemen.

Überraschend war für mich, dass sich hinter den negativ oder positiv assoziierten Kapitelüberschriften immer auch das Gegenteil wiederfand. So wird im Teil zur Gewalt auch auf die Möglichkeiten eingegangen, diese zu vermeiden oder Frieden zu schließen. Das Kapitel zur Sanftmut, das auf Kooperation und Gegenseitigkeit eingeht, beschäftigt sich aber auch mit Ungerechtigkeit und Neid.

Fazit: Ein amüsant geschriebenes, locker zu lesendes Sachbuch, das nicht nur durch das übermittelte Wissen überzeugt, sondern vielmehr durch die vielen eingebauten Geschichten und Annekdoten.

Weihnachtslexikon


Ein alphabetisch geordnetes Lexikon, welches oft süffisant und leise lächelnd über Gebräuche und Fakten  von Weihnachten berichtet und aufklärt.

Hier ein paar Beispiele:


Christkind: Eigentlich die an Weihnachten von den Christen verehrte Gestalt: Jesus als neugeborenen Kind. Durchlief aber ikonographisch betrachtet, in der Funktion als Gabenbringer eine seltsame Mutation: Zum einem vehementen Körperwachstum und der Ausbildung von Flügel gesellte sich unter Beibehaltung des Heiligenschein eine komplette Geschlechtsumwandlung, so dass sich das Geschenke bringende Christkind  auf Kitschpostkarten heute in Form eines weiblichen (wenn auch vorpubertären) Engel zeigt.

Mistel: Beliebter Weihnachtsschmuck in angelsächsischen Haushalten. Über der Eingangstür ...... werden Zweiges der wintergrünen Schmarotzerpflanze aufgehängt, und jeder Mann, der unter einem solchen Zweigs einer Frau begegnet, darf dieser einen Kuss geben, was je nach sex appeal der Betreffenden in weihnachtlich dekorierten Durchgängen zu erheblichen Staunen des privaten Personennahverkehrs führen kann.


Bibel: .... Statistisch neben dem Shell-Atlas und dem Dr. -Oetker- Schulkochbuch das häufigste Werk in deutschsprachigen Haushalten, wohl kaum aber das am häufigsten gelesenen .

Der kleine wissenschaftliche Weihnachtsbegleiter  macht Spaß zu lesen, denn einerseits kann man sich amüsieren, andererseits erfährt man auch viele wissenschaftliche Fakten zu Weihnachten und zu den Bräuchen rund um Weihnachten.

Cover des Buches Die Schock-Strategie (ISBN: 9783100396112)

Rezension zu "Die Schock-Strategie" von Naomi Klein

Ein LovelyBooks-Nutzer
Pflichtlektüre zur Menschbildung

Naomi Klein legt mit diesem Werk wirklich eine eindrückliche Recherchearbeit vor. Eindrücklich beschreibt sie anhand internationaler Vorgänge, wie die Jünger Milton Friedmans, die sog. Chigago Boys, überall auf der Welt Katastrophen nutzen, um ihren Einfluss auszuweiten. Die Schock Strategie sieht vor, den Staatsführern nach Krisen die Privatisierung wichtiger öffentlicher Bereiche anzupreisen. Damit wächst die Macht der Unternehnehmer, während wir Menschen immer weniger von Bedeutung sind. Das Buch beweist auch, dass der Turbokapitalismus nicht ohne Folter auskommt und zeigt unmissverständlich, dass der Kapitalismus der Feind allen friedlichen Lebens ist.

Der Mittelteil ist leider sehr lang geworden und wiederholt die immer selben Vorgänge in verschiedenen Ländern. Für die Vollständigkeit ist das sehr wichtig und es macht das Buch unanfechtbar. Für die Lesbarkeit gibt es dabei jedoch leider Abzüge, denn im Grunde liest man immer wieder die selbe Geschichte in anderen Ländern mit anderen Akteuren. Man kann ab etwa der Mitte getrost zum letzten Kapitel springen, möchte ich meinen, wenn man nicht jede Zahl ganz genau abspeichern möchte.

Dieses Buch ist sehr wichtig! Es sollte viele LeserInnen finden und wir sollten nach der Lektüre mindestens eine Haltung entwickeln, wenn nicht gar aktiv werden.

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