Rezension zu "Emily Wildes Enzyklopädie der Feen" von Heather Fawcett
Emily Wildes Enzyklopädie der Feen ist ein Cozy-Fantasy-Buch mit sehr viel Liebe zum Detail. In dem Buch geht es um Emily, eine Professorin für Dryadologie in Cambridge. Sie ist dabei, eine Enzyklopädie der Feen zu verfassen, und beschließt daher, nach Hrafnsvik, einem kleinen Dorf in Norwegen, zu reisen. Dort möchte sie sich in Ruhe auf ihre Studien konzentrieren, doch sie merkt schnell, dass sie dafür die Hilfe der Dorfbewohner:innen braucht. Außerdem beschließt ihr Kollege und Rivale Wendell Bambleby, ihr zu folgen und sie zu unterstützen – was Emily gar nicht gefällt, schon gar nicht, da sie bemerkt, dass seine Ziele vielleicht doch nicht so selbstlos sind.
Besonders gefallen hat mir an diesem Buch, dass die Geschichte in Form von Tagebucheinträgen erzählt wird. Das verleiht dem Buch einen ganz eigenen Charakter. Gerade Emilys trockener Humor kommt dadurch gut zur Geltung. Auch die aufkommende Spannung in der zweiten Hälfte des Buches gibt der Geschichte das gewisse Etwas.
Was dieses Buch noch ausmacht, sind die unglaublich gut geschriebenen Charaktere, angefangen mit Emily, die eine große Leidenschaft für ihre Studien zeigt. Dass sie dann in zwischenmenschlichen Interaktionen oft nicht klarkommt, verleiht ihrem Charakter große Tiefe. Mir gefällt ebenso, dass sie in dieser Hinsicht eine Charakterentwicklung durchläuft und schließlich auch mit einigen Dorfbewohner:innen Freundschaften knüpft. Auch Wendell ist ein spannender Charakter, den man sofort interessant findet. Sein Humor und die Dialoge mit Emily sind wirklich unfassbar unterhaltsam. Die Dorfbewohner:innen habe ich beim Lesen ebenfalls ins Herz geschlossen, besonders die Holzfällerin Lilja und ihre feste Freundin.
Zusammenfassend ein richtig gutes Cozy-Buch, dem es auch nicht an Spannung fehlt. Für mich ein Highlight!