Cover des Buches Fuchs und Feuer (ISBN: 9783791500720)
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Rezension zu Fuchs und Feuer von Heather Fawcett

Spannend und faszinierend, ein sehr gutes Fantasy-Jugendbuch

von buchstabentraeumerin vor 6 Jahren

Kurzmeinung: In dieser fantastischen Geschichte um Bergsteigerin Kamzin stecken Fantasie und viele neue Ideen. Ein starker Auftakt einer Buchreihe!

Rezension

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buchstabentraeumerinvor 6 Jahren
„WILLST DU BEHAUPTEN, ICH KANN DAS NICHT?“
„ICH GLAUBE, DU KANNST ALLES“, ERWIDERTE ER LEISE. „DAS IST ES, WAS MIR ANGST MACHT.“ (SEITE 28)

„Fuchs und Feuer“ von Heather Fawcett hat vor allem eines geschafft: Es hat mich überrascht! Ich erwartete eine klassische Fantasy-Geschichte für Jugendliche, die eher den ausgetretenen Pfaden dieses Genres folgt. Dennoch reizte mich etwas an diesem Buch. Sicherlich das Cover und ebenso das Thema Bergsteigen. Doch darüber hinaus? Ich kann es nicht benennen. Umso glücklicher bin ich, auf mein Bauchgefühl gehört zu haben, denn auch wenn anfangs noch vieles darauf hindeutete, dass dieses Debüt von Autorin Heather Fawcett nichts bahnbrechend Neues liefern würde, wurde ich eines Besseren belehrt: In dieser fantastischen Geschichte um Bergsteigerin Kamzin stecken Fantasie und viele neue Ideen drin.

Die junge Kamzin wird auserwählt, eine gefährliche Reise auf den Gipfel des Berges Raksha zu machen. Sie soll dem bekannten und sagenumwobenen Entdecker River Shara den Weg weisen. Damit erfüllt sich ihr großer Traum, auf den sie schon ihr ganzes Leben hingearbeitet hat und von dem sie niemals zu hoffen gewagt hatte, dass er jemals Wirklichkeit werden würde. Es begleitet sie unter anderem ihr bester Freund Tem. Er sorgt sich um sie, denn bisher sind alle Expeditionen zum Berg gescheitert. Bis hierhin bietet „Fuchs und Feuer“ kaum Überraschungen. River Shara ist gutaussehend und ziemlich arrogant, dennoch fühlt sich Kamzin zu ihm hingezogen. Tem ist in Kamzin verliebt, sie aber nicht in ihn. Doch Stopp, ehe sich die beinahe schon übliche Dreiecksgeschichte entfalten kann und auch sonst gängige Klischees erfüllt werden, beginnt der Roman neue Seiten zu zeigen.

DAS LEBEN IM DORF WAR KLEIN, STILL UND WOHLGEORDNET, ICH WOLLTE LÄRM, ABENTEUER UND WEITE LANDSTRICHE, DIE SICH VOR MIR ERSTRECKTEN WIE WEISSES PERGAMENT, AUF DAS ICH MIT MEINEN EIGENEN GESCHICHTEN SCHREIBEN KONNTE. (SEITE 186

Die Ideen von Heather Fawcett sind wunderbar einfallsreich. Sie hat eine einzigartige Welt erschaffen, die fantastisch und dennoch realistisch ist. Ein Abenteuerroman für Bergsteiger trifft auf fantastische Gefahren und Geheimnisse. Kamzin’s Welt ist friedlich, sieht sich aber einer großen Bedrohung ausgesetzt. Diese zu verhindern, ist die Aufgabe von River Shara. Magische Kräfte, unheimliche Wesen und Dämonen kommen ins Spiel. Und selbst dem Berg wohnt eine seltsame Kraft inne. Zudem ist die Geschichte reich an Details über das Bergsteigen. Blutende Finger, abgebrochene Nägel, erfrorene Zehen und zahlreiche andere Verletzungen stehen an der Tagesordnung. Dies trägt stark dazu bei, dass man sich mittendrin wähnt. Ich bestieg mit Kamzin und River und Tem diesen Berg und kämpfte mich mit ihnen die Bergmassive hinauf.

Vor allem aber ist es der Verlauf der Geschichte, der mich vor allem ab der Mitte in Atem hielt. Vieles konnte ich erahnen, doch das meiste waren Überraschungen und der Showdown auf den letzten Seiten kann sich wirklich blicken lassen. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie diese Geschichte weitergeht.

ES WAR NICHTS EINLADENDES AN DIESEM BERG – GANZ IM GEGENTEIL. JE LÄNGER ICH HINAUSSTARRTE, DESTO MEHR WAR ICH DAVON ÜBERZEUGT, DASS DER RAKSHA UNS DORT NICHT HABEN WOLLTE. (SEITE 234)

Hinzu kommen Charaktere, die rundum glaubwürdig sind und es einem einfach machen, sie auf dem Weg durch ihre Geschichte zu begleiten. Kamzin ist eine starke Protagonistin, die allein schon in Band 1 eine große Entwicklung macht. Treiben sie anfangs noch Ehrgeiz und Eifer an, wird sie bald schon von den Ereignissen überrollt. Es bleiben Verzweiflung und ein eiserner Wille. River Shara ist über weite Teile des Buches hinweg der typische Bad Boy, in den sich die Protagonistin verliebt. Doch am Ende zeigt er sich von einer ganz neuen Seite, die mich richtig berührte und die vor allem der Beziehung zwischen Kamzin und ihm eine ganz neue Dynamik verleiht. Tem nimmt die undankbare Rolle des vor Liebe blinden Freundes ein. Er folgt Kamzin und kümmert sich wenig um sein eigenes Wohlergehen oder seine persönlichen Ziele im Leben. Aber auch er bleibt nicht in dieser Rolle gefangen, sondern zeigt unerwartete Stärken.

Fazit

„Fuchs und Feuer“ von Heather Fawcett ist ein starker Auftakt einer Fantasy-Reihe. Die Autorin weicht von gängigen Klischees ab, so dass ich immer wieder von neuen Ideen und Entwicklungen überrascht wurde. Ein großer Pluspunkt dafür! Vor allem aber die Charaktere und die Schilderung der Bergbesteigung haben mich durchweg überzeugt. Die Charaktere sind vielschichtig und ihre Gefühle und Gedanken zu jeder Zeit nachvollziehbar. Das Bergsteigen wird mit einer solchen Detailgenauigkeit beschrieben, dass es unwillkürlich die gleiche Faszination auf mich ausübte, wie die Protagonistin es selbst empfindet. Sehr empfehlenswert.

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