Philipp Heckmanns Märchen handeln in der Gegenwart und in der Zukunft. Vertraute Ansichten werden auf den Kopf gestellt, biedere, lebensfeindliche Engstirnigkeit aufgezeigt, Gier und Geiz auf den Pranger der Weltordnung gestellt. Die Helden und Heldinnen sind Werbegrafiker, Umweltfreaks, Computertechniker, Wissenschaftlerinnen, die durch ihre klare, erwachte Handlungsweisen zu Helden und Heldinnen im Kreislauf des Lebens werden. Lebendigkeit siegt.
Zu jedem Märchen gibt es ein wunderbares Ouroboros-Bild, fantastisch, märchenhaft, in Traumwelten entführend.
Ein wunderbares, künstlerisch gestaltetes Buch, wie man es heutzutage nur selten findet.
Sonja Henisch
- Der Spiegel
Leon, ein Maler, der vor Jahren von einem Kunstkritiker aus seiner künstlerischen Laufbahn geworfen wurde, ist heute Werbegrafiker und produziert Werbelügen. Er wird eines Morgens von seinem Spiegelbild (noeL) angesprochen: „Denk darüber nach, was du mit deinem Leben machst! Heute ist dein Tag der Wahrheit!“
Eine turbulente Komödie beginnt, noeL zieht Leon in den Spiegel und springt hinaus. Im Spiegel gefangen und zum Beobachter verurteilt, muss Leon fassungslos zusehen wie noeL sein bisheriges Leben durcheinanderwirbelt und den wahren, authentischen Leon wiederbelebt.
- Der Rat der Bäume
Bäume leben eine andere Zeitdimension, sie sehen Nudus Ape, den nackten Affen quasi im Zeitraffer. Er ist für sie „Nur ein Millisekündchen in der Zeit.“ Ein einberufener Baumrat beginnt dessen Entwicklung wissenschaftlich zu analysieren. Die Untersuchungen veranschaulichen, dass seine Aktivitäten von der Entdeckung des Feuers bis hin zu den Experimenten mit schwarzen Löchern und dem Gottesteilchen, alle Naturwesen gleichermaßen in ihrer Existenz bedrohen. Sie beginnen mit den nackten Affen zu kommunizieren und helfen ihnen einen Ausweg aus ihrem selbst geschaffen Dilemma und zurück zu sich selbst zu finden.