Es gibt wohl niemanden, dem Florence Nightingale (1820 – 1910) kein Begriff ist. Sie entstammte einer gutsituierten viktorianischen Familie, denen Bildung für ihre beiden Töchter wichtig war. Doch sie entsprach keinesfalls dem Frauenbild jener Zeit, stand doch Heirat und Familie für sie nicht an erster Stelle.
Von den einen wird sie verehrt als „Engel der Menschlichkeit“, die anderen sehen in ihr die Feministin. Doch wer war diese Frau wirklich? Wer verbirgt sich hinter dem Mythos der „Lady with the Lamp“?
Die Historikerin Dr. Hedwig Herold-Schmidt schafft mit dieser Biografie einen aufschlussreichen Einblick in das Leben von Florence Nightingale. Sie lässt den Heiligenschein weg, beschreibt Kindheit und Jugend sowie den Kampf mit der Familie, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Die Pflege wurde zu ihrer Lebensaufgabe, die sie immer weiter optimierte. Auch wenn sie oft auf Mauern stoß, wurden viele Ansätze von ihr so nach und nach übernommen. Vor allem predigte sie tretmühlenartig die Missstände in der Hygiene und stellte deren Wichtigkeit hervor.
Doch auch selbst hatte sie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und konnte so manche Tätigkeit nur mit Mühe erledigen. Und trotzdem war sie unermüdlich im Einsatz, für das Thema, das ihr wichtig schien. Sie war eine grandiose Netzwerkerin und wusste wie man sich Gehör verschafft. Interessant finde ich, dass sie bereits Statistiken erfasst hat und aussagekräftig präsentierte.
Am Ende findet sich ein grober Fehler – Florence Nightingale ist am 13.8.1910 (und nicht 2010) verstorben.
Die Biografie gibt uns viele interessante Einblicke in ein umfangreiches Leben, die ich sehr gerne gelesen habe. Gerne vergebe ich hier 5 Sterne.