Zuerst einmal ist der Titel sehr irreführend. Hedwig Pringsheim, deren Briefe an Maximilian Harden hier veröffentlich wurden, ist zwar die Schwiegermutter von Thomas Mann und man erfährt auch immer wieder Belangloses über die Familie Mann, aber dies umfasst vom Inhalt nur einen ganz kleinen Teil.
Trotzdem sind die Briefe sehr spannend geschrieben und man erfährt über einen längeren Zeitraum die politischen und kulturellen Auseinandersetzungen, die vor dem 1. Weltkrieg und auch noch danach Deutschland beschäftigt haben.
Die Briefe sind sehr anschaulich geschrieben und auch wenn man sich mit dem Umfeld der Hedwig Pringsheim nicht weiter beschäftigt hat kann das Buch doch gefallen. Der beginnende Antisementismus der damaligen Zeit ist herauszuhören, auch die Halbjüdin Pringsheim ist davor nicht gefeit. Ein zum Lesen lohnenswertes Buch mit einem irreführenden Titel