Rezension zu Mein Kind ist genau richtig, wie es ist von Heidemarie Brosche
Nein, ich bin nicht zu ...
von anne_lay
Kurzmeinung: Ein "Mut-Mach-Buch" für Eltern, die selbst zu ... waren und jetzt Kinder haben, die den allgemeinen Anforderungen nicht entsprechen.
Rezension
anne_layvor 6 Jahren
Mein Kind ist genau richtig, wie es ist.
Ein Satz, den vermutlich wenige Eltern laut sagen mögen. Hoffentlich denken wir so über unsere Kinder, aber doch begegnen uns immer wieder andere (Mütter in der Krabbelgruppe, Erzieher_innen, Lehrer_innen, ...) die da anderer Meinung sind und uns dies Mitteilen.
Beim Lesen habe ich mich zunächst gewundert, dass unter diesem Titel zunächst aufsummiert wird, wo wir auf Einschätzungen treffen, unsere Kinder seien zu laut, zu träge, zu still, zu aufgedreht, zu ...
Die ersten Kapitel: "Unikate - in Schubladen sortiert", "Mäkler und Schwächen-Finder" und "Was Bemängelung anrichten kann", scheinen erst in eine vollkommen andere Richtung zu gehen, als der Buchtitel. Hatte sich da der Verlag eingemischt, einen positiven - und damit verkaufsfördernden - Titel zu finden?
Dann jedoch geht es darum, vermeintlichen Schwächen anders zu sehen. Schwächen werden zu Stärken, wenn die Erwachsenen das Zutrauen haben, die vermeintliche Schwäche ihres Kindes auszuhalten. Das schüchterne Kind, das am Rockzipfel der Mutter hängt, wird zu einem selbstbewussten Erwachsenen, um nur ein Beispiel zu nennen.
In der zweiten Hälfte des Buches geht es dann genau darum, die Stärken in den Schwächen zu finden, und dazu werden verschiedene Kategorien abgearbeitet (Schüchternheit, Verträumt-Sein, Lebhaftigkeit, Flüchtigkeit, ...
Der erste Teil driftet bisweilen in eine Sammlung von Zitaten ab. Äußerungen verschiedenster Menschen werden zusammengetragen, um das Entstehen des "Mängelwesens" zu belegen. Immer eingefügt sind Erfahrungsberichte, O-Töne.
Gut gefallen hat mir, dass als "Tipps für Eltern" zu jeder angeführten Schwäche als erstes ein Satz kommt: "Erfreuen Sie sich an ihrem Kind ..." Die einfachste und gleichzeitig schwerste Aufgabe für Eltern. Gelassenheit tut vielfach Not, wobei es immer wieder Situationen gibt, in denen Außenstehende beginnende Fehlentwicklungen klarer sehen, als die Eltern selbst.
So wohltuend der zweite Teil ist und so viele Anregungen er im Umgang mit Heranwachsenden und den sie umgebenden Menschen gibt, so unbefriedigt bleibe ich trotzdem zurück. Die "Unikate" vom Beginn werden dann doch sortiert. Für mein Empfinden kein ganz "rundes" Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen würde.
Ein Satz, den vermutlich wenige Eltern laut sagen mögen. Hoffentlich denken wir so über unsere Kinder, aber doch begegnen uns immer wieder andere (Mütter in der Krabbelgruppe, Erzieher_innen, Lehrer_innen, ...) die da anderer Meinung sind und uns dies Mitteilen.
Beim Lesen habe ich mich zunächst gewundert, dass unter diesem Titel zunächst aufsummiert wird, wo wir auf Einschätzungen treffen, unsere Kinder seien zu laut, zu träge, zu still, zu aufgedreht, zu ...
Die ersten Kapitel: "Unikate - in Schubladen sortiert", "Mäkler und Schwächen-Finder" und "Was Bemängelung anrichten kann", scheinen erst in eine vollkommen andere Richtung zu gehen, als der Buchtitel. Hatte sich da der Verlag eingemischt, einen positiven - und damit verkaufsfördernden - Titel zu finden?
Dann jedoch geht es darum, vermeintlichen Schwächen anders zu sehen. Schwächen werden zu Stärken, wenn die Erwachsenen das Zutrauen haben, die vermeintliche Schwäche ihres Kindes auszuhalten. Das schüchterne Kind, das am Rockzipfel der Mutter hängt, wird zu einem selbstbewussten Erwachsenen, um nur ein Beispiel zu nennen.
In der zweiten Hälfte des Buches geht es dann genau darum, die Stärken in den Schwächen zu finden, und dazu werden verschiedene Kategorien abgearbeitet (Schüchternheit, Verträumt-Sein, Lebhaftigkeit, Flüchtigkeit, ...
Der erste Teil driftet bisweilen in eine Sammlung von Zitaten ab. Äußerungen verschiedenster Menschen werden zusammengetragen, um das Entstehen des "Mängelwesens" zu belegen. Immer eingefügt sind Erfahrungsberichte, O-Töne.
Gut gefallen hat mir, dass als "Tipps für Eltern" zu jeder angeführten Schwäche als erstes ein Satz kommt: "Erfreuen Sie sich an ihrem Kind ..." Die einfachste und gleichzeitig schwerste Aufgabe für Eltern. Gelassenheit tut vielfach Not, wobei es immer wieder Situationen gibt, in denen Außenstehende beginnende Fehlentwicklungen klarer sehen, als die Eltern selbst.
So wohltuend der zweite Teil ist und so viele Anregungen er im Umgang mit Heranwachsenden und den sie umgebenden Menschen gibt, so unbefriedigt bleibe ich trotzdem zurück. Die "Unikate" vom Beginn werden dann doch sortiert. Für mein Empfinden kein ganz "rundes" Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen würde.