Heidemarie Führer

 4,7 Sterne bei 12 Bewertungen

Lebenslauf

Heidemarie Führer, Jg.1943, Diakonisse der Aidlinger Schwesternschaft, Krankenschwester und Musik- und Religionspädagogin, jetzt im Ruhestand aktiv für die Bibellese "Zeit mit Gott".

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Heidemarie Führer

Cover des Buches Ermordet in Kabul (ISBN: 9783775158886)

Ermordet in Kabul

 (8)
Erschienen am 15.09.2021
Cover des Buches Die Frau, die in kein Schema passt (ISBN: 9783775155663)

Die Frau, die in kein Schema passt

 (4)
Erschienen am 05.10.2016

Neue Rezensionen zu Heidemarie Führer

Cover des Buches Ermordet in Kabul (ISBN: 9783775158886)
cho-ices avatar

Rezension zu "Ermordet in Kabul" von Heidemarie Führer

Beeindruckend, gut geschrieben, fasziniert, macht nachdenklich und traurig
cho-icevor 3 Jahren

Dieses Buch ist beeindruckend. 

Beeindruckend, weil diese Biografie von einer Frau (Sr. Heidemarie Führer) geschrieben wurde, die die Frau, über die sie schrieb (Simone Beck) gar nicht kannte. Beeindruckend aber auch, weil es ein Leben der Hingabe in der heutigen Zeit beschreibt und der Märtyrertod von Simone Beck erst knapp 4 Jahre her ist - und nicht bereits 20, 50 oder mehr. 

Dieses Buch ist gut geschrieben. 

Es fällt sehr leicht, in die Lebensgeschichte einzutauchen. Die Autorin hat gut recherchiert, ihre eigene Perspektive schön im Vorwort beschrieben, und malt Simone Becks Leben lebendig und spannend der Leserschaft vor Augen. Sie zitiert Freunde, Vorgesetzte, Familienangehörige und aus Rundbriefen und Tagebüchern von Freunden und Simone selbst.

Dieses Buch fasziniert und macht nachdenklich. 

Ein Leben der Hingabe stellt zwangsläufig Fragen an den Leser. Da die Zweifel, Kämpfe und Macken Simones nicht verschwiegen werden, bleibt sie trotzdem nahbar und menschlich. Da ich beruflich selbst viel mit Sprachen zu tun habe, war es faszinierend, Einblicke in die Arbeit einer Linguistin zu erhalten, die eine unerforschte, noch nicht verschriftlichte Sprache erforscht hat. 

Dieses Buch macht traurig. 

Ja, auch das möchte ich nicht verschweigen. Je näher ich dem Ende des Buches kam, umso mehr fürchtete ich es. Es gibt kein Happy End, dafür viele offene Fragen. Die Gewissheit, dass Simone Becks Leben Sinn gehabt hat und nun an einem besseren Ort weitergeht, empfand ich zwar als tröstlich, aber mir fehlte der (zeitliche) Abstand zu ihrem Ende. Gern hätte ich gewusst, wie es mit der Arbeit weiterging, die sie angefangen hatte. Am Ende überwog bei mir zudem das Gefühl, dass es der Autorin trotz der sehr guten Arbeit, die sie geleistet hat, nicht gelungen ist, die Lücke zwischen ihr und einer Unbekannten zu schließen. 

Trotzdem kann ich das Buch weiterempfehlen. Es ist spannend und bietet realistische Einblicke in das Leben einer Missionarin in der heutigen Zeit sowie in ein Leben auf einem Missionsschiff (Simone Beck war einige Jahre auf der „Doulos“ von OM tätig). Man sollte es allerdings nicht in einer Zeit lesen, in der man selbst emotional angeschlagen ist. 

Cover des Buches Ermordet in Kabul (ISBN: 9783775158886)
waldfee1959s avatar

Rezension zu "Ermordet in Kabul" von Heidemarie Führer

Kein gewöhnliches Leben
waldfee1959vor 3 Jahren

In diesem Buch spürt die Aidlinger Diakonisse Heidemarie Führer dem Leben, der im Mai 2017 ermordeten Simone Beck nach. Obwohl die Autorin sie nicht persönlich kannte, ist es ihr gut gelungen, Simones Lebensgeschichte zu erzählen. Man wird hineingenommen in die Lebensstationen von Simone und kann sich dank der bildhaften Schilderungen alles sehr gut vorstellen.

Im April 1973 wurde Simone Beck im schwäbischen Bad Urach geboren, wo wochenlang um ihr Leben gekämpft wird. Trotz anfänglicher Einschränkungen entwickelt sie sich zu einem fröhlichen, klugen Schulmädchen. Als Kind reift in ihr der Wunsch, einmal Missionarin zu werden, um die gute Botschaft von Jesus in der Welt weiterzugeben. Nach einer Ausbildung zur Erzieherin und Einsätzen auf einem Missionsschiff macht sie ein theologisches und linguistisches Studium. Ihr Weg führt 2003 nach Afghanistan. Sie lernt die Landessprache und ist selbst eine Zeit lang Leiterin der Sprachschule. Methoden zum Erlernen von Sprachen und die Erforschung von ungeschriebenen Sprachen sind Simones Leidenschaft, für die sich mit aller Kraft einsetzt. So besucht sie abgelegene Dörfer und lebt einige Zeit in einem Hochtal, wo sie den Menschen Lesen und Schreiben beibringt und versucht, ihre Sprache schriftlich festzuhalten. Es ist eine sehr mühselige Arbeit und oft nur wenig Erfolg zu sehen. Ehrlich wird über ihre Tiefen berichtet, ihr Ausgebrannt sein und ihre Zweifel. Es ist nicht leicht als alleinstehende Frau in diesem islamischen Land zu leben, zu arbeiten und unter starker Beobachtung zu sein.  Sie nimmt das einfache und gefährliche Leben auf sich und lebt ihr Leben als Christin in der Tat, denn weitersagen darf sie von ihrem Glauben kaum etwas. Sie muss es Gott überlassen, was er daraus macht. So schreibt sie, kurz bevor sie das Tal verlässt, weil es kaum mehr möglich ist, dort zu leben: „Ich weiß, dass Jesus diese Volksgruppe noch viel mehr am Herzen liegt als mir. Und es ist seine Sache, wie er und durch wen er sie mit seiner Liebe erreicht.“

Im Mai 2017 wird sie in ihrem Haus in Kabul erschossen. Sie hat ihre Berufung gelebt und ihr Leben für Jesus gegeben. Die Frucht ihres Lebens wird erst im Himmel sichtbar sein. Ein bewegendes Buch, das von Bildern ergänzt wird. Sehr zu empfehlen!

Cover des Buches Ermordet in Kabul (ISBN: 9783775158886)
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Rezension zu "Ermordet in Kabul" von Heidemarie Führer

Mutige Flügel
Postbotevor 3 Jahren

Simone Beck, jung, Stark im Gott Glauben frägt eines Abends ihre Mutter: Darf ich Missionarin werden? Ja, das darfst Du, wie kommst Du denn darauf?

Simone erfährt in einigen Jungscharstunden von einer schottischen Missionarin, Namens Gladys Aylward. Sie macht sich diese Frau zum Vorbild und träumte davon, ebenso Missionarin zu werden.

Simones Start ins Leben begann Lebensbedrohlich, fast wäre sie an der Erkrankung" Namens Pneumothorax", gestorben. 

Jahre später merkt man von ihrem durchlebten Trauma, so gut wie fast nichts mehr. Simone entwickelt sich sogar als Klassenbeste, erlernt den Beruf als Erzieherin. Der Wunsch Missionarin zu werden ist unverändert. Sie kommt in Kontakt mit dem Missionshilfswerk OM. Sie erfährt und lernt viel von  dem Schiff der OM, die Welt zu bereisen,  um dabei die gute Nachricht zu verkünden. Sie betete um Gewissheit und besprach sich mit ihrem Gemeindepfarrer, für ihr Interesse um einen zwei jährigen Missionseinsatz auf dem Schiff "Doulos".  Das Schiff fuhr in die asiatische Welt, unter einfachsten Bedingungen lebte Simone auf der Doulos.. Ihr Einsatz macht ihr Freude und gibt ihr Erfüllung. Sie entwickelt sich im Laufe der Jahre, Beruflich und Bildungstechnisch weiter. 

China schwebt ihr als weiters Einsatzland vor, doch Gott führt sie nach Afghanistan. Ein Land, schwierig als Frau dort zu leben. Doch ihre Arbeit mit dem Schwerpunkt, Sprachforschung und Bildung, trägt Früchte über Jahre hinweg in dem islamischen Land. Unermüdlich kämpft Simone für die Bildung der Menschen in Afghanistan. Allein als Frau begibt sie sich auf die afghanischen Ämter und erbittet um Erlaubnis  in den dünn  besiedelten Dörfern, oft von Armut geprägt, dort unterrichten zu dürfen. Die Menschen dort, erst scheu, dann auch wieder sehr Gastfreundlich freuen sich, vieles lernen zu dürfen, was sie auch in ihrem Leben Beruflich und sozial weiterbringt. 

Doch die Regierung dort, hat auch  ihre Launen, für das weitere Vorgehen von Simones Einsatz oder den helfenden Europäern.  Es gibt die ersten Überfallopfer, die erschossen werden. Vorsicht ist angesagt, Afghanistan ist kein einfaches Land. Selbst Helfer wie Ärtze, haben keine Sicherheit. 

Doch Simone ist überzeugt, das Gott sie den richtigen Weg gehen lässt, dies hält sie nicht ab weiter zu arbeiten.

Sie fliegt ab und zu nach Deutschland, nach verschiedenen großen Einsätzen, oft ausgebrannt von ihrer Arbeit. Ein Thailandurlaub, dazwischen bringt ebenfalls neue Energie. Sie kommt gestärkt nach Afghanistan zurück. 

Doch es sollte anderst kommen als gedacht. Die Unruhen im Land nehmen zu, es wird wichtig werden, das die Wohnung oder das Compound bewacht werden. 

Der Wächter wurde heimtückisch und lautlos getötet, die Kämpfer hatten es danach einfach in die Wohnung von Simone einzudringen. Dunkle Gestalten stehen im Türrahmen, gellender Schrei,drei Schüsse, treffen Simone tödlich. Ihre Freundin wird betäubt und weggeschleppt. Die Gestalten machen sich davon. Es ist 19.30.

Die Geschichte über Simones fast unermüdlichen Missionsleben ist sehr angenehm beschrieben. Man spürt ihre Begeisterung, ihren tiefen Gottglauben, für all ihre Einsätze und Aufträge. Mutige Wege beschreitet sie in Afghanistan. Ihre Ziele, ihr Vorhaben sprudeln gar über vor Ideenreichtum und Fantasie um dieser Bevölkerung Lehrreiches Nahe bringen zu wollen. Die Autorin hat eine Atmosphäre des Miterlebens und ein  Dabei sein beim lesen, erschaffen. Man konnte sich in die vielen Länder und Ortschaften  reinversetzen, die Simone bereist hat. Die wenigen europäischen Weggefährten auf Simones Wegen, gaben den Hauch von Heimat zurück. Ich habe diese Menschen beim lesen bewundert über ihren Mut und Einsatz. Auch habe ich mit ihnen gebangt und um sie Angst gehabt.Nie und nimmer hätte ich mich in so ein Land gewagt.

Viele Texte und E-mails sind zu lesen, die Simone im laufe ihrer Einsatzzeit geschrieben hat. Diese wirken sehr hoffnungsvoll und Gottgläubig. Man mag an den tragischen Tot von Simone, nicht denken. Die Texte und das Buch sind so voller Überzeugung, man spürt das "Am Helfen wollen an Menschen". 

Mir hat das Buch zugesagt.

Ob Simones Arbeit weitergeführt wurde oder ob es Früchte trägt in Zukunft, das blieb im Buch offen.

5 Punkte


Gespräche aus der Community

Die Leser dieser Leserunde stehen schon fest. Es kann sich jeder mit eigenem Exemplar anschließen.

Gelesen wird folgendes Buch:

Die Frau, die in kein Schema passt von Heidemarie Führer





Kurz zum Inhalt:

Aufregung in Stettin! Mit 34 Jahren verlässt die Generalstochter Christa von Viebahn ihr Elternhaus, um mit einer Freundin nach Stuttgart zu ziehen. Völlig selbstständig organisiert sie dort eine seelsorgerliche und missionarische Arbeit unter Frauen und Mädchen. 1927, im Alter von 56 Jahren, gründet sie das Diakonissenmutterhaus in Aidlingen, obwohl sie finanziell am Rande des Bankrotts steht. Doch ihr Glaube wird belohnt.

21 Beiträge
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Letzter Beitrag von  connelingvor 10 Jahren
Hier nun auch meine Rezension, danke, dass ich mitlesen konnte, stelle ich auch gleich noch bei Amazon ein, link folgt http://www.lovelybooks.de/autor/Heidemarie-Führer/Die-Frau-die-in-kein-Schema-passt-1117520953-w/rezension/1117522167/ hier nun der Amazon link http://www.amazon.de/product-reviews/B00NY2Q9W4/ref=cm_cr_pr_top_recent?ie=UTF8&showViewpoints=0&sortBy=bySubmissionDateDescending Rezension ist auch auf Facebook gepostet

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