Rezension
Bei „CLOSE UP“ handelt es sich um den ersten Jugendroman der deutschen Autorin Heike Abidi. Er erschien als Taschenbuch bei „Pink“, einem Imprint des Oetinger Verlags, das sich speziell an Mädchen im Teenageralter richtet. Wie alle Bücher aus der Pink-Reihe fällt auch „CLOSE UP“ gleich durch das recht auffällige Cover mit knalligen Farben auf. Bei genauerem Hinsehen sieht man dann im Hintergrund einige Gegenstände, die im Buch eine wichtige Rolle spielen, nämlich Filmutensilien.
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Im Mittelpunkt der Geschichte steht Josie, die mit ihrer anstrengenden Schwester und ihrem Vater zusammenlebt, nachdem ihre Mutter früh gestorben ist. Sie träumt davon, Regisseurin zu werden. Mit ihren Freundinnen dreht sie deshalb einen Trailer für einen Film und sie ist zudem gemeinsam mit ihrem Kumpel Ole in der Film-AG ihrer Schule. Ansonsten sieht es mit ihren schulischen Leistungen leider weniger gut aus und sie wird sogar das Schuljahr wiederholen müssen, wenn sie sich nicht bessert. Wichtiger als die Schule ist ihr aber zunächst einmal die Teilnahme an einem Regieworkshop in Los Angeles in den Sommerferien, der allerdings sehr teuer ist. Nachdem sie sich von ihren Freundinnen zu einem Schauspiel-Casting überreden lassen hat, obwohl sie eigentlich nicht vor der Kamera stehen will, bekommt ausgerechnet sie eine erste Rolle in einem Werbespot angeboten, was ihre Chance wäre, das Geld für den Kurs in Los Angeles aufzutreiben…
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Josie ist eine sehr sympathische und authentisch gestaltete Protagonistin, die für ihr großes Ziel kämpft, aber sich selbst dennoch treu bleibt und im Verlauf der Geschichte auch noch etwas reifer wird und lernt, Verantwortung zu übernehmen. Auch die weiteren Charaktere sind überzeugend gestaltet und es bleibt trotz der Filmthematik alles recht realistisch. Das hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil passt ebenfalls gut zu diesem Buch. Er ist einerseits sehr flüssig lesbar und zugleich anschaulich, bietet aber auch als kleine Besonderheit immer wieder eingefügte „Regieanweisungen“ und Einträge zu filmischen Fachbegriffen, die Josie in Gedanken in ihr Filmlexikon aufnimmt. Das passt natürlich perfekt in dieses Buch, führt aber auch dazu, dass man als Leser noch einige Dinge darüber lernt, wie ein Filmdreh genau abläuft und mit welchen Tricks dabei gearbeitet wird. Nicht zuletzt finden sich aber auch immer wieder amüsante Stellen, die zusätzlich für Lesefreude sorgen. Ich fand es jedenfalls sehr interessant, zusammen mit Josie in die Welt des Films einzutauchen und empfehle das Buch gerne weiter!