Rezension zu "Ölbeben" von Heike Buchter
Inhalt
Das Buch beginnt mit einem Blick auf das Klimaabkommen von Pairs und was sich seitdem hinsichtlich des CO2-Ausstoßes getan hat. Diese Einleitung endet mit dem Hinweis darauf, wie Trump "America great again" umsetzen will. "Der Anfang vom Ende" titelt dementsprechend ein Unterkapitel.
Die sich daraus ergebenden Katastrophen stellt Frau Buchter nun in 11 Kapiteln dar. Dabei geht es einerseits um die ganz reale Machbarkeit von Ölförderung, Auseinandersetzungen um Pipelines und anderer benötigter Infrastruktur, um die Beeinflussung von Abnehmerländern, die möglichst in Energieabhängigkeit gelangen sollen, um Möglichkeiten weiterer Finanzierung von Ölförderung, um Rivalitäten ölfördernder Länder weltweit und nicht zuletzt um unseren unstillbaren, immer stärker werdenden Energiehunger, der wohl letztendlich der eigentlich Treiber und Ermöglicher dieser neuen Ölförderanstrengungen ist und ihnen erst einen Erfolgsbasis garantiert.
Das Buch schließt ab mit einem Kapitel "Und was jetzt", das einen Blick auf die Jetztzeit und 2050 wirft. Immerhin scheint ein 2050 für die Autorin unter den zuvor beschriebenen Sachverhalten noch möglich. Mit mahnenden Worten an uns alle endet das Buch.
19 Seiten Anmerkungen und 4 Seiten Literaturhinweise geben viel Anregung zur weiteren Beschäftigung mit der Thematik.
Subjektive Eindrücke
Mich hat der Inhalt dieses Buches total geschockt. Es ging in den Details deutlich über das hinaus, was ich bisher hinsichtlich der neuerlichen Ölförderungen gehört und gelesen hatte. Und es zeigten einen deutlich größeren Rahmen dieser Aktionen als ich es bisher vermutet hatte. Es war damit sozusagen ein riesiger Augenöffner für mich.
Die Argumentationen sind logisch nachvollziehbar. Sie sind interessant geschrieben und erscheinen gut recherchiert. Hinweise zum weiteren Lesen am Ende eines Buches finde ich immer sehr hilfreich.
Aber man muss sich schon auf ziemlich starken Tobak gefasst machen, wenn man dieses Buch in die Hand nimmt. Also, bei mir blieb nicht mehr viel Hoffnung übrig. Es wurde ziemlich klar herausgearbeitet, dass wir alle durch unsere Aktionen, dass die Industrie durch ihre Produktion weltweit genau diese Entwicklung der Erdölförderung unterstützen und im Grunde erst ermöglichen.
In diesem Sinne greift dann der Untertitel zu kurz, denn im Grunde gefährden wir alle unsere Existenz.
Fazit
Wichtiges Wissen, um aktuelle Entwicklungen mit neuem Blick betrachten zu können.
Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/