Heike Drewelow
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Füchse lügen nicht
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Es ist schwierig, zu erklären, worum es in "Füchse lügen nicht" eigentlich geht. Die Handlung spielt auf einem deutschen Flughafen (vermutlich Berlin), auf dem einige Tiere in der Animal Lounge festsitzen. Es fliegen keine Flugzeuge mehr und überhaupt sind auch keine weiteren Personen oder gar Menschen anwesend. Nur ein Wachhund ist da, der ab und zu in der Lounge nach dem Rechten sieht, selbst aber auch nicht weiß, wie und wann es eigentlich weitergeht. Irgendwann schleicht sich ein Fuchs in die Lounge und erzählt den anderen Tieren Lügen, bestiehlt sie, streitet mit ihnen. Am Ende brennt der ganze Flughafen ab und die Tiere fliehen.
Möglicherweise hätte man aus diesen Handlungsfragmenten eine gute Geschichte machen können. Was diesem Buch dazu allerdings fehlt ist, nun ja, ein Plot. Hier werden etwas uninspiriert Gespräche, Handlungen und Ereignisse aneinander gereiht, sodass weder Spannung noch Interesse bei mir aufkommen können. Was ich dem Buch und dem Autor zugute halten kann, ist, dass das Thema "Lügen" von allen Seiten beleuchtet und weder beschönigt noch verurteilt wird.
Man merkt dem Buch schon an, dass sein Autor vom Theater kommt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Tiere auf der Bühne gut funktionieren und die Interpretation der Figuren unterhaltsam sein könnte.
Für ein Buch reicht die Geschichte allerdings einfach nicht aus, und wirkt einfach langweilig und etwas oberflächlich. Schade, denn andere Bücher des Autors überzeugen in dieser Hinsicht deutlich mehr!
In der Animal Lounge des Flughafens herrscht Langeweile und Ratlosigkeit. Seit Tagen geht kein Flug mehr. Auch der Sicherheitshund weiß nichts Näheres und so warten der müde Pandabär, der kranke Affe, das identische Schaf-Geschwisterpaar, der prominente Tiger und die hysterische Gans. Das Buch erinnert dabei in weiten Strecken an eine Fabel: Das überschaubare Personal besteht aus wenigen, sprechenden Tieren, die sich wiederum auf wenige, zumeist klischeehafte Eigenschaften reduzieren lassen. Auch an ein Kammerspiel erinnert das Buch. Es wird getragen von den Gesprächen zwischen den Tieren und spielt abgesehen von einem kurzen Ausflug in die Abfertigungshalle und deren Duty-free-Shop in der gefliesten und spartanisch eingerichteten Animal Lounge. Insgesamt entsteht dadurch eine unwirkliche Atmosphäre, die für Kinder ungewohnt aber auch reizvoll ist und durch das Fehlen einer offensichtlichen Moral eine interessante Kulisse für viele Denkanregungen bilden. Rezension auf unserer Website von Eva Maus.





