Cover des Buches Schrank am Strand (ISBN: 9781503988194)
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Rezension zu Schrank am Strand von Heike Karen Gürtler

Durchaus okay, aber Geschmackssache

von Mina1705 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Interessanter Einblick in ein Leben mit Panikattacken, leider ein zu monotoner Schreibstil ohne Höhen und Tiefen plus verwirrendes Ende.

Rezension

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Mina1705vor 8 Jahren
Inhalt:
Auf einer kleinen Nordseeinsel sucht Lena Abstand zu ihrem Leben und den würgenden Panikattacken, mit denen sie tagtäglich zu kämpfen hat. Doch was sie dort findet, geht weit über die Hilfe hinaus, die sie sich von der abgeschiedenen Insel erhofft hatte. Ein geheimnisvoller, unnatürlich blasser Junge, dessen unschuldiger Rat Saiten in ihr zum Klingen bringt, die lange stumm waren. Eine rätselhafte Flaschenpost und ein am Strand liegender Schrank, in den Lena eintaucht wie in eine andere Welt. Wird sie zu sich selbst finden oder sich in den Rätseln der Insel verlieren? (Quelle: LB)


Mein Eindruck:
Vorweg möchte ich sagen, dass dieses Buch definitiv Geschmackssache ist und ich hier nur von meinen eigenen Empfindungen sprechen kann. Es soll keineswegs zu negativ rüberkommen, dennoch konnte ich mit dem Buch nicht ganz warm werden.
Hauptprotagonistin
Lena kämpft mit Angst- und Panikattacken und sucht daher eine kleine Auszeit auf einer ruhigen Insel. Die Landschaft wird wirklich toll beschrieben und löste Fernweh bei mir aus. Alles sehr melancholisch und ruhig, was auch eine gewisse Wirkung beim Lesen auf mich hatte. Ich bin am Anfang auch gut in die Geschichte eingetaucht. Der Schreibstil ist sehr poetisch und ebenso ruhig und melancholisch wie die Insel selbst.
Man bekommt hier einen sehr guten Einblick darin, was es heißt, mit solchen Angst- und Panikattacken zu leben. Auch als Nicht-Betroffener konnte man sich in Lena hineinversetzen und ihre Gefühle und Ängste gut nachvollziehen, da diese Attacken sehr bildlich dargestellt wurden.
Lasse ist ein Charakter, den man mit der Zeit sehr lieb gewinnen kann, auch wenn man nichts genaueres über ihn erfährt. Er ist für Lena aber definitiv ein sehr wichtiger Wegbegleiter und eine große Hilfe. So ist es auch mit den restlichen Nebencharakteren. Das Leben auf einer Insel scheint sehr friedlich von Statten zu gehen.
Leider hatte ich ungefähr ab der Hälfte des Buches Schwierigkeiten weiterzulesen. Der Schreibstil bleibt ruhig, leise und poetisch, mir war es aber einfach zu monoton, es gab keine Höhen und Tiefen und das strengte mich mit der Zeit einfach an.
Auch an Handlung passiert leider nicht allzu viel. Es geht grundsätzlich einfach nur um Lena und wie sie lernt, besser mit ihren Panikattacken umzugehen. Ich habe auf so etwas wie einen Höhepunkt gewartet, der leider nicht kam. Mir wurde es in der zweiten Hälfe auch ein wenig zu "abgedreht", an dieser Stelle kann ich nur leider nicht sehr viel verraten, ohne zu spoilern. Ich würde es mit einem Hauch Mystery beschreiben, der aber einfach zu viel des Guten war. Bei der Handlung schwankte man die ganze Zeit zwischen Realität und Einbildung, bekommt aber zum Ende hin keine zufriedenstellende Aufklärung, weshalb ich auch ein bisschen verwirrt zurückblieb. Da fehlte mir auf jeden Fall so etwas wie der klassische Aha-Effekt.


Fazit:
Guter Anfang, tolle bildliche Beschreibungen und ein guter Einblick in das Leben mit Panikattacken. Mir persönlich aber im Großen und Ganzen einfach zu langweilig und das Ende war leider gar nicht zufriedenstellend.
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