Cover des Buches Legacy (1). Die verborgene Kammer (ISBN: 9783401840277)
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Rezension zu Legacy (1). Die verborgene Kammer von Heike M. König

schöner Auftakt, reichlich offene Fragen

von hexe2408 vor 7 Jahren

Rezension

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hexe2408vor 7 Jahren

Leni und ihre Familie haben eigentlich ein gutes Leben in der Stadt geführt. Als ihr Vater in einer Nacht und Nebel Aktion aufs Land ziehen will, verstehen sie und ihre Geschwister die Welt nicht mehr. Der überstürzte Umzug ergibt keinen Sinn und in der Nähe ihres Vaters scheinen sich noch weitere, mysteriöse Dinge zu ereignen. Von der Neugier gepackt, stürzen die Kinder kopflos in ein großes Abenteuer, das gefährlicher ist, als sie ahnen.

Der Schreibstil von Heike M. König ist sehr flüssig, angenehm und fesselnd. Ohne ausschweifende Vorgeschichte landet man in der Handlung und findet sich schnell zurecht. Der Umzug aufs Land bringt im 19. Jahrhundert weit mehr Entbehrungen mit sich, als es in der heutigen Zeit der Fall wäre. Die Familie muss sich ziemlich umstellen und besonders die Kinder haben darunter zu leiden. In der Dorfschule sind sie Mobbingattacken und Vorurteilen ausgeliefert. Kein Wunder das sie da zumindest in ihrer Freizeit versuchen, etwas Spaß zu haben und das geheimnisvolle Verhalten des Vaters zum Anlass nehmen, um ihr neues Heim etwas näher zu untersuchen. Was sie entdecken, übertrifft alle Erwartungen und doch ahnen sie nicht, in welcher Gefahr sie sich befinden.

Die Welt, in die man eintaucht, ist gut auf das Jahrhundert abgestimmt, in dem wir uns befinden. Technik und Forschung sind gerade sehr gefragt, doch die Entwicklungen brauchen Zeit und so kann man keine zu großen Sprünge erwarten. Obwohl wir uns weit in der Vergangenheit befinden, war das für mich beim Lesen nie im Vordergrund. Man weiß es, aber es steht nicht im Mittelpunkt der Handlung, es gibt einfach nur den Rahmen der Möglichkeiten vor, die die Figuren zur Verfügung haben.

Durch die Ich-Perspektive bekommt man besonders intensive Eindrücke von Leni. Sie ist pflichtbewusst, aber auch neugierig und lässt sich von ihrem Zwillingsbruder Alwin gern anstiften, mal nicht vernünftig zu sein. Die Einblicke in Lenis Gedankenwelt machen deutlich, wie verwirrend die neue Situation für sie ist. Doch nicht nur der Umzug, auch die neuen Herausforderungen, die auf die Geschwister zukommen, kann sie nicht recht einordnen. Das Geschehen ist zu mysteriös und geheimnisvoll, um es wirklich einordnen zu können.

Hin und wieder merkt man, dass die Charaktere noch sehr jung sind. Sie treffen unbedachte Entscheidungen und können die Ereignisse nicht vollständig überblicken. Dafür ist ihr Wissen auch zu begrenzt. Neue Probleme sind da vorprogrammiert. Trotzdem macht das die Figuren authentischer, als wenn sie die Zwillinge mit ihren 16 Jahren und Frida mit gerade mal neun Jahren gleich alles meistern würden, was man ihnen zumutet. Besonders Fridas niedliche Art, hat mich, trotz der schweren Zeiten, immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Ich habe beim Lesen schon einige Ahnungen entwickelt und bin gespannt, ob ich diese in den nächsten Bänden bestätigt bekomme. Es ist sehr spannend, die Jugendlichen zu begleiten, mit ihnen das Unbekannte zu entdecken und ganz ähnliche Fragen zu haben, wie die Protagonisten. Wie hängt wohl alles zusammen, was erwartet sie noch, wem dürfen sie trauen?

Ein schöner Auftakt, der neugierig macht. Die Welt ist gut aufgebaut und scheint noch viele Geheimnisse bereit zu halten. Ich bin froh, einfach weiter lesen zu können und nicht ganz im Ungewissen ausharren zu müssen.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

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