Ja, es gibt das erste Krimi-Festival mit Krimis aus OWL (Ostwestfalen-Lippe). Hauptsächlich organisiert von Meike Messal finden mehr als 25 Veranstaltungen statt. Die beteiligten Autoren und Autorinnen haben ihre Geschichten zum Festival zur Verfügung gestellt und diese wurden im vorliegenden Buch zusammengefasst. Und wenn man an einer der Veranstaltungen teilgenommen hat, ist der Erwerb des Buches fast selbstverständlich, aber selbstverständlich keine Pflicht. Das Lesen der Kurzkrimis erweist sich als ebenso unterhaltsam wie der Lesung zu lauschen.
Und man darf sagen, dass es in OWL meist unterhaltsamer zugeht als man auf den ersten Moment vielleicht annehmen würde. Da wird mal ein Toter unter Toten versteckt. Mal ist ein Ex nicht so einverstanden mit dem neuen Freund. Oder ein paar Ömchen verteilen einen sanften Tod. Mitunter ist eine Auftraggeberin nicht einverstanden mit dem Ergebnis. Manchmal gar sind Ermittler nicht Ermittler und Täter nicht Täter. Das pralle kriminelle OWL tummelt sich zwischen den Seiten dieses Buches. Hinzu kommt noch der ostwestfälische Lokalkolorit, die dröge Art, die einem hin und wieder das Lachen im Halse stecken bleiben lässt, und auch die Beschreibungen der Örtlichkeiten, die man möglicherweise selbst schon durchstreift hat.
Und auch wenn man eigentlich lieber Romane liest, haben solche Kurzgeschichten auch was. Besonders in Momenten, in denen die Lesezeit eigentlich knapp ist. So eine zehn Seiten Story kriegt man immer dazwischen und auch noch kurzweilige und spannende Unterhaltung. Diese Zusammenstellung von Krimi-Kurzgeschichten aus OWL ist sehr lesenswert. Vielleicht kommt es ja sogar zu einem zweiten Festival.