Sentas sonst so fürsorgliche Eltern sind wie verwandelt. Seit sie vom Wandern im Moor eine alte Puppe mitgebracht haben, liegt ihre Aufmerksamkeit nur mehr bei diesem dreckigen Ding. Als sie Senta und ihrem kleinen Bruder Anton gegenüber sogar aggressiv werden, flieht Senta mit ihm und versteckt sich in einem alten Bergwerk. Dort treffen sie unter anderem auf die störrische Alyssa, den Möchtegern-Gangster Ömer, den Nerd Karl und Sentas Schwarm Per.
Alle Kinder erzählen Ähnliches von ihren Eltern. Gemeinsam kommen sie zu dem Schluss: Die Puppe trägt einen Fluch und sie müssen sie loswerden.
Doch das ist leichter gesagt als getan, denn inzwischen rotten sich die Erwachsenen zu einer Jagd auf sie zusammen ...
Dies war das erste Buch, das ich von der Autorin Heike Schulz las. Herausgegeben wurde es vom Hybrid Verlag.
Bevor ich jetzt loslege, muss ich sagen, dass das Buch zwar dem Genre Horror zugeordnet wurde, ich dies aber nicht so sehe und meine Meinung daher auf einem Jugendroman basiert. Ich würde es eher dem Genre Mystery zusprechen, was Horror natürlich nicht ganz ausschließt, aber das Augenmerk liegt für mich eher im geheimnisvollen Übersinnlichen.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Komplizierte oder ungelenke verschachtelte Sätze gibt es keine und so ist die Altersempfehlung ab zwölf Jahren auf jeden Fall passend. Die Beschreibungen sind recht bildhaft, dadurch konnte ich mir die Gegebenheiten gut vorstellen. Stellenweise hätte ich mir dennoch mehr Ausführungen, mehr Ausschmückungen gewünscht.
Erzählt wird die Geschichte im personalen Stil.
Die Charaktere sind sympathisch ausgearbeitet, aber mir etwas zu flach. So fiel es mir nicht ganz so einfach, mich in sie hineinzuversetzen bzw. ihre Handlungsentscheidungen nachzuempfinden. Das war mir zu vertrauensselig; zu sehr Friede, Freude, Eierkuchen. Auch wenn die Handlung natürlich keine heile Welt bietet, kamen die Figuren aber genau so bei mir an. Ich hätte gerne mehr Zweifel, dafür weniger Vertrauen gefühlt.
Insgesamt hatte ich eine unterhaltsame Lesezeit. Eine wirklich überraschende Wendung gab es für meinen Geschmack nicht, aber Langeweile kam auch nicht auf. Von mir gibt es drei Sterne.