Der Roman hat so einige schwerverdauliche Themen in petto. Wir begleiten Donnie der sich nicht richtig zugehörig fühlt, an falsche Freunde gerät und sich plötzlich mit Situationen auseinandersetzen muss, die ihm vorher eher unbekannt waren. Obwohl es eine gewisse Tiefe gibt, wird Einiges meines Erachtens manchmal zu schnell abgearbeitet. Ich hätte mir an manchen Stellen etwas Verweildauer gewünscht. Am liebsten waren mir die authentischen Momente und meine Lieblingsfigur war Teofilia, die Großmutter von Meggie. Der Synchronsprecher Heiko Grauel hat für mich eine tiefe & tendenziell eher sachliche Stimmlage, dennoch mochte ich sie, musste mich nur erst etwas darauf einlassen. Empfehlung für Leser bzw. Hörer, die sich mit den Themen Rassismus, Antisemitismus & dem Erwachsenwerden auseinandersetzen möchten.
Heiko Grauel
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Neue Bücher
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Mord im Tiergarten
Die Juweleninsel
Alle Bücher von Heiko Grauel
In Mekka
Old Surehand. Erster Band
Am Rio de la Plata
Freischwimmer
Satan und Ischariot
Der Ölprinz
Im Sudan
Allah il Allah!
Neue Rezensionen zu Heiko Grauel
Das Hörbuch Freischwimmer, von Gabriel Herlich und wird von Heiko Grauel gelesen.
Es idt ein beeindruckendes Werk.
Es zeigt wie einsame Menschen falsche Freundschaften eingehen kann.
Donnie studiert Kunst, seine WG Mitbewohner sind Nazis und verstehen es Donny Freundschaft vor zu Gauckeln.
Bis es im doch zu viel wird. Er verliebt sich in Jüdin. Um ihr bei der Suche nach ihrem Großvater helfen will, macht er wieder einen Fehler, in dem er das Auto des ehemaligen Freundes stiehlt.
Dann ist da noch das schwierihe Verhäktnis zu seinem Vater.
Heiko Grauel bringt die Emotionen des Romans gekonnt ins Bild, so das ich von der Geschichte total gefesselt wurde.
Dieser Roman ist Gabriel Herlichs Debüt. Ich hoffe das ich mehr von ihm lesen kann.
Gabriel Herlich greift in seinem Roman ein Thema auf, das immerhin fast 80 Jahre nach Ende des Nationalsozialismus immer noch nicht erledigt ist: die persönliche Bereicherung der Nazigrößen und ihrer Familien an den Enteignungen jüdischen Eigentums und die mangelhafte bzw. fehlende Restituierung dieser Raubkunst bis heute. Eine empörende Situation, die Ferdinand von Schirach als „zweite Schuld“ bezeichnet.
Herlich verbindet dieses Thema mit den Motiven eines Adoleszenz-Romans. Ein künstlerisch begabter Junge leidet unter seiner Isolation und findet Anschluss im falschen Milieu. Hier klingt ein dritter Themenbereich an: der nach wie vor existente Antisemitismus. Allerdings tritt er hier so grob konturiert auf, dass er nicht zu übersehen ist. Seine Vertreter sind alkoholfreudig, übergriffig, aggressiv, gewaltbereit und kriminell. Vielleicht gelingt es dem Autor in einem nächsten Werk, gerade den latenten und dadurch gefährlicheren Antisemitismus darzustellen? Dem Protagonisten gelingt die Lösung aus seinen unguten Verstrickungen, und er schwimmt sich buchstäblich und vor allem im übertragenen Sinne frei. Er übernimmt Verantwortung für sein Handeln und stellt sich auch den unbeabsichtigten Folgen.
Nicht alle Handlungselemente überzeugen in ihrer inneren Logik. So gelingt z. B. der Diebstahl eines Schlüssels nur dadurch, dass die Haustür unverschlossen und der Schlüssel sich auch nur eine Armeslänge entfernt ist. Diese und andere Stellen habe ich aber gerne verziehen, weil mir die unprätentiöse, ruhige Art des Erzählens sehr gut gefallen hat. Ein beeindruckendes Debut!
Die Stimme des Sprechers Heiko Grauel macht Nuancen im Text deutlich und verleiht den einzelnen Personen unterschiedliche Stimmfärbungen, ohne jedoch in ein Kammerspiel zu verfallen. Eine perfekte Einlesung!
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