Beim Lesen hat sich dann das Buch als mein persönlicher Endgegner in diesem Jahr rausgestellt. Das lag nicht an der Thematik selbst, da ich es wahnsinnig spannend finde, sondern an dem Schreibstil selbst.
Für diejenigen unter euch, denen der Hexenhammer kein Begriff ist:
Es handelt sich hierbei um ein Werk bestehend aus drei Teilen. Der erste Teil beinhaltet Fragen zu Hexerei, Dämonen und Co. Dabei wird die Frage gestellt und dann anhand von Passagen aus alten Texten und der Bibel und anderen Quellen belegt, warum es zum Beispiel Sukkubi gibt und woran man diese erkennt. Oder wieso ein Mann der fremdgeht, entweder von einer Hexe verzaubert wurde oder vom Dämon besessen ist.
Im zweiten Teil werden für alle Fragen verschiedene Beispiele anhand von Augenzeugenberichten aufgeführt. Darunter die Geschehnisse eines Mannes, der von Katzen attackiert wurde und gegen die er sich zur Wehr setzte, wo sich im Nachgang herausstellte, dass es sich hierbei um Gestaltwandler handelt.
Der letzte Teil beinhaltet den eigentlichen Prozess gegen Hexerei, wie dagegen vorzugehen ist, dem Ablauf und in welchem angemessenen Grad Folter erlaubt ist, um ein Geständnis zu erhalten.
Meine persönlichen Gedanken lasse ich an dieser Stelle außen vor, denn immerhin wurde dieses Werk von der Kirche als Strafgesetzbuch zugelassen. Wenn man dieses Buch jedoch liest, wird ein Jeder mit ein bisschen Verstand in der heutigen Zeit den Kopf schütteln.
Wer gern etwas Zeit aufbringen möchte, um mehr über die Hexenverfolgung zu lesen, dem rate ich zu diesem Buch. Wer jedoch leichte Kost mag, sollte sich lieber eines anderen Werkes bedienen.
Heinrich Institoris
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Der Hexenhammer
Neue Rezensionen zu Heinrich Institoris
Der absolute Hammer ist der Hexenhammer. Das mittelalterliche Gesetzbuch zur Hexenverfolgung und anschließenden Bestrafung lässt einem einen Schauer nach dem anderen über den Rücken laufen.
Für alle, die historische Romane aus dem Mittelalter lesen ein Muß.
Eine Originalquelle, die sicher hart und schwer zu lesen ist- aber notwendig um zu verstehen, was damals die Menschen umtrieb. Das Buch ist mit einer umfangreichen Einleitung über die Entstehungsgeschichte und die Rezeption des Buches bei den Zeitgenossen und den folgenden Generationen wird hervoragend beschrieben. Auch die Gegenbewegungen werden erwähnt. Die in verstädliche Sprache unserere Zeit übertragende Neuübersetzung ist mit umfangreichen Anmerkungen zum Verständnis der Übersetzung- auch zu alternativen Verständnis versehen.
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