Heinz-Dieter Herbig

 3 Sterne bei 2 Bewertungen

Lebenslauf

Heinz-Dieter Herbig, 1951 in Fleckeby/Schleswig-Holstein geboren, schrieb Hörspiele, Essays, „Mythos Tod“, „Die Exzessiven“, das Fernsehspiel „Zweimillionen suchen einen Vater", den Roman „Hitlers Nichte“; konträr dazu das Theaterstück „Herzilein – kein Volksstück“, das durch Lisa Fitz populär geworden ist und seit über fünfzehn Jahren in diversen Theatern, auch in Österreich und in der Schweiz, gespielt wird. Er lebt in Köln und entdeckt im höheren Alter immer mehr die Tiefen des Schreibens.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Heinz-Dieter Herbig

Cover des Buches Fatan - der liebenswerte Orient (ISBN: 9783347978843)

Fatan - der liebenswerte Orient

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Erschienen am 14.12.2023
Cover des Buches Die Meerschaumgeborene (ISBN: 9783384190871)

Die Meerschaumgeborene

(0)
Erschienen am 02.04.2024

Neue Rezensionen zu Heinz-Dieter Herbig

Cover des Buches Fatan - der liebenswerte Orient (ISBN: 9783347978843)
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Rezension zu "Fatan - der liebenswerte Orient" von Heinz-Dieter Herbig

KerstinMC
Ein Buch mit Höhen und Tiefen

Das Cover hat mich magisch angezogen. Zum Einen fiel mir der einzigartig gestaltete Schriftzug von Fatan sofort ins Auge. Zum Anderen war ich fasziniert von der jungen Frau, die in ein zum Teil durchscheinendes Schwarzes Tuch gehüllt ist. Sie steht am Fenster und scheint nach unten zu schauen. Für mich ein passendes Bild zum Inhalt des Buches. 

Fatan– eine große Liebe unter einem grausamen Regime von Heinz-Dieter Herbig erschien im Herlin Verlag. Der Klappentext lässt auf eine spannende Geschichte einer jungen Frau hoffen, die in den 80ern nach Deutschland floh, um später wieder zurück in den Iran zu gehen, um ihren Verlobten zu befreien. Es wird von Leidenschaft, Liebe und Hingabe gesprochen, was mich neugierig gemacht hat. 

Die Geschichte startet in Isfahan im Iran und berichtet von Fatans Liebe zu Ali und wie diese zu Fall gebracht wurde. Es folgt die Flucht nach Deutschland und der Beginn einer abenteuerlichen Geschichte, die nur zeitweise gut zu verstehen ist. Es klinkt sich Robert Schermer als zeitweiliger Ich- Erzähler ins Geschehen ein, der mich zusammen mit Fatan immer wieder begleiten wird. Auf ihrer Reise lerne ich weitere Personen kennen, die ich hier gar nicht alle nennen möchte. Vielleicht noch Olya, die Mutter von Fatan und Simine, die eigentlich Simone heißt und sich der Reisegruppe anschließt.

Die Geschichte hatte für mich viele Höhen und Tiefen, die dazu führten dass ich mal mehr oder weniger alle Worte laß oder auch einfach nur mal quer über die Seiten flog. Ein Lesefluss wollte sich nicht so wirklich einstellen und so legte ich das Buch immer wieder zur Seite. Es war zwar ein roter Faden deutlich zu sehen, doch springt scheinbar die Erzählung hin und her. Dabei war die ungünstige Formatierung und die zählweise der Abschnitte nicht gerade förderlich. Zu schnell beginnt ein neuer Abschnitt und man ist gedanklich noch gar nicht so weit, den vorherigen zu verlassen. Der Inhalt ist mystisch und steckt voller Tücken des orientalischen Gebärens und ließ mich so trotz oben angemerkter Schwächen immer weiter lesen. Ein Zitat blieb mir dabei gut in Erinnerung:

„Also liebst du ihn!“ „Das ist doch nicht die Frage. Ich liebe dich. Aber Liebe hat so viele Wohnungen im Herzen…“

Hier sieht man ein wenig von der sehr bildhaften Sprache, die mir besonders gut in der Szene im Harem gefallen hat. Dort konnte ich mir gut ein Bild von den Räumlichkeiten und den Personen machen. An dieser Stelle bekam ich direkt wieder Lust auf die Geschichte und habe mich für eine Stunde ganz tief ins Buch versenkt. Auch die Handlungen um Simine ließen mich die Nase sinnbildlich ins Buch stecken, doch als Fatan mit ihren Gedanken wieder auftauchte verpuffte diese Energie.

Wie oben erwähnt hatte das Buch für mich seine Höhen und Tiefen. Es hat mir den Iran und auch den Islam auf eine gewisse weise näher gebracht, doch hätte ich mir hier fast mehr einen geschichtlichen und politischen Roman gewünscht, als die Handlung um Fatan und ihren Verlobten. Die Beschreibung von Land, Leute und Sitten fand ich absolut faszinierend, doch wogen sie leider die Schwächen nicht auf.

Cover des Buches Fatan - der liebenswerte Orient (ISBN: 9783347978843)
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Rezension zu "Fatan - der liebenswerte Orient" von Heinz-Dieter Herbig

TanteGhost
Schicksale im Islam

Kontrovers, aufrüttelnd aber leider irgendwie aufgebläht.


Inhalt: Fataneh lebt in Deutschland, weiß aber ihre Liebe im berüchtigtsten Knast Teherans. Sie geht zu einem deuschen Anwalt und bittet ihn um Hilfe. Dieser leiert auch gleich etwas an.

Im Iran kann der Mann befreit und in ein Krankenhaus gebracht werden. Nur die Liebe ist nicht mehr das, wa sei vor der Flucht war. Fatanaeh hat sich bereits umorientiert, aber auch alte Verfolger wittern ihre Chance.

Ja, Fatanaeh heiratet im Iran, der Befreite versucht sein Leben wieder aufzunehmen und andere Charaktere verschwinden in der Versenkung.


Fazit: Dieses Buch wurde mir vom Autor angeboten. Gleich mit kurzer Inhaltsbeschreibung und einer Leseprobe konnte ich mir ein Bild von dem Stoff machen. Und schon die Leseprobe hat wahnsinnig kontroverse Gefühle in mir hervorgerufen. Da war das Verständnis, dass sich die junge Frau mit der Heimat verbunden gühlt. Aber auch dieses gnadenlose Unverständnis, was sie als Frau unter dem Vorwand der Religion mit sich machen lässt .... Vielleicht kann ja die vollständige Lektüre meine Frage beantworten.


Zu Beginn des Buches befinden sich Fatan und ihre Mutter bereits in Deutschland. Sie rennt gleich zu einem Anwalt, um ihrem Geliebten helfen zu lassen. – Mal ganz  von den persönlichen Dingen ab, mir fehlen die Fluchterfahrungen. Schon das stelle ich mir alles andere als einfach vor. Auch mit dieser Flucht hätte man vieles über das Land erzählen können. Und über Fatan, ihr Wesen, ihre Gedankenwelt. Außerdem bin ich tatsächlich so unfair und behaupte, dass es nicht schlimm sein kann, wenn man am Ende doch freiwillig in dieses ach so schreckliche Land zurückkehrt.

Der Anwalt hängt sich allem Anschein nach, gleich voll rein in den Fall. Über eine Bezahlung wird nie geredet und andere Fälle sollen deswegen ruhen. – Schon ein wenig unglaubwürdig. Ich meine, mir ist schonb ewusst, dass so ein Präzidenzfall sehr lohnenswert für einen Anwalt ist, aber dann gleich alle anderen schleifen lassen ...?

In jedem Fall landet eine ganze gruppe im Iran, nur um diesen einen Mann aus dem Gefängnis zu befreien. – Warum da jetzt noch mehr Menschen mitgeflogen sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Das war dann schon ein Zeitpunkt, an dem ich mit den Namen und Begrifflichkeiten nicht mehr wirklich klar gekommen bin.

Der Mann kann in einer waghalsigen Aktion aus dem berüchtigten Gefängnis befreit werden und muss ins Krankenhaus. Doch die Initiatorin der Aktion hat sich da schon anderweitig verliebt. – Die Frau kam mir überhaupt sehr wankelmütig vor. Es ist im Iran ja wohl alles andere als üblich, durch die Betten der Männer zu springen. Trotzdem  tägt sei wohl verhüllt. – Ich habe die Logik nicht verstanden.,

Meiner Meinung nach, rutscht der Roman dann irgendwann ab in eine Lobhudelei auf den Islam. Wie kompromisslos er doch ist. Wie ergeben die Gläuben sind. Dass es die einzige wahre Religion ist bla bla bla. – Der Islam ist, für mich, einfach nur frauenverachtend, unterdrückend und komplett aus der Zeit gefallen.


Leider hatte das Buch Tipp- oder Satzfehler. Ich hoffe mal, dass das nur in der Version ist, die ich als Rezensionsexemplar bekommen habe und nicht in der entgültigen Fassung. Denn das Titelbild ist schon irgendwie beeindruckend. Diese dunkel verhangene Frau, die aber Haare und Gesicht zeigt und dann auch noch die Lippen so stark geschminkt hat. Im Zusammenhang mit dem Text ein wirklich starkes Signal.

Der Erzählstil war wirklich stark gewöhnungsbedürftig. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich bis zum Schluss nicht mit diesem blumigen, ausschweifenden und aufbauschenden Stil anfreunden können. Ich habe vor lauter Gefühls- und Gedankenwelt den Faden verloren, mit zwischendurch wieder mittendrin in die Handlung katapultiert worden und musste mich dann erst einmal wieder zurechtfinden. – Ein entspanntes Lesen war das in jedem Fall nicht.

Die eigentliche Story, die mit Sicherheit richtig interessant hätte sein können, geht leider im Laufe des Textes komplett unter.  In langen Schachtelsätzen geht es plötzlich um die Religion, wie toll sie doch ist und wie ergeben die ganzen Gläubigen sind. Es geht um Gefühle, Gedanken einzelner Personen, die ich ab dem Zeitpunkt dann aber schon nicht mehr nachvollziehen konnte.

Die Begrifflichkeiten und Namen sind in jedem Fall sehr gut recherchiert und glaubhaft in die Story eingearbeitet. Allerdings bin ich selber da nicht mehr mitgekommen, weil das Interesse da schon weg war und ich das Buch einfach nur noch beendet haben wollte.

Meiner Meinung nach ist die Story durchaus interessant und wirklich kontrovers. Das Tun und Handeln der Protagonistin ist leicht misszuverstehen, was ich mit Sicherheit getan habe, aber um das alles zu erzählen, hätte man auch einen klareren und besser verständlichen Stil wählen können. So war das Gesamtpaket schlicht und ergreifend zu hoch für mich.


Ich kann das Buch leider nicht aus voller Überzeugung empfehlen. Dabei ist der Stoff durchaus interessant und gut recherchiert. Der Schreibstil ist allerdings verschnörkelt und übermäßig aufgebläht. Ich konnte nur schwer folgen.

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