Cover des Buches Der Picassomörder. Huntinger und das Geheimnis des Bösen (ISBN: 9783862820979)
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Rezension zu Der Picassomörder. Huntinger und das Geheimnis des Bösen von Heinz-Joachim Simon

Rezension zu "Der Picassomörder. Huntinger und das Geheimnis des Bösen" von Heinz-Joachim Simon

von Carol-Grayson vor 12 Jahren

Rezension

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Carol-Graysonvor 12 Jahren
Bizarre Frauenmorde und Diebstähle wertvoller Picassobilder beschäftigen den Berliner Hauptkommissar Huntinger, mit dem der Autor Heinz-Joachim Simon ein echtes Original mit menschlichen und männlichen Stärken und Schwächen geschaffen hat. Vom Schreibstil her eher nüchtern, fiebert der Leser dennoch bis zur letzten Seite mit. Raffiniert bleibt die Identität des wahren Mörders im Dunklen. Der Autor wirft immer dem Kommissar und dem Leser wieder Indizien hin. Fest steht jedoch nur, dass sich ein psychopathischer Täter für das mythologische Mischwesen Minotaurus hält und sich mit den masochistischen Bildern Picassos aus dieser Reihe identifiziert. Die Spur führ quer durch Deutschland und Frankreich, wobei eine biedere Kleinstadt in Süddeutschland bald im Zentrum der Ermittlungen steht. Hier liegen zwei alteingessene Unternehmerfamilien in jahrzehntelangem Konkurrenzkampf. Und beide Familien haben jeweils zwei Söhne, die als Verdächtige in Frage kommen. Huntinger bleibt trotz der Steine, die man ihm in den Weg legt, zäh wie ein Terrier an dem Fall dran. Privat macht ihm dann auch noch eine schöne Kollegin aus Frankreich Avancen, obwohl er mit einer bekannten Schauspielerin liiert ist. Das Schicksal bzw. der Mörder nimmt ihm eine Entscheidung zwischen den beiden Frauen ab. Jetzt hat er persönliche Gründe, dieses "Untier" zu stellen. Das Buch hat etwas "typisch deutsches", nicht nur wegen der Vergangenheitsbewältigung, die darin zur Sprache kommt. Es hebt sich wohltuend von den klischeehaften Action-Krimis ab und bringt sehr viel mehr menschliche und psychologische Aspekte zum Tragen.Entweder man mag diesen Stil oder nicht. Ich persönlich habe diese Abwechslung beim Lesen genossen, zumal es zum Ende hin immer spannender wurde. Der Autor zeigt aber auch deutlich auf, welcher Irrglauben teilweise bis heute unter der glatten Oberfläche unserer Gesellschaft gärt. Fünf von fünf Punkten.
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