Rezension zu "Das Museum der sprechenden Tiere" von Helen Cooper
Dieses Buch hielt ich in Buchhandlungen immer mal wieder in der Hand.
Mir schossen die Fragen durch den Kopf "ist das Buch was für mich?", "ist das Buch ein Abklatsch von bekannten Varianten?", "spiegeln die Tiere auf dem Cover das Museum wieder?" und "was hat es mit dem Museum auf sich?".
Letztendlich nahm ich das Buch mit und konnte meine Fragen positiv beantworten. Ja, das Buch hat mir mehr als gut gefallen. Es ist definitiv kein Abklatsch von dem was ich kenne. Die Tiere auf dem Cover kommen sogar alle in dem Museum vor und spielen größere und kleinere entscheidende Rollen.
Die Antwort der letzten Frage dürft ihr, sofern ihr denn mögt, selber herausfinden.
Zum Inhalt:
Der zehnjährige Ben Makepeace findet eines morgens eine Einladung vor seiner Haustür. "Komm jetzt, oder komm nie!" ist daraufgeschrieben und sie stammt aus dem alten Museum, das abgerissen werden soll.
Damit ist die Neugier geweckt und bald macht sich Ben auf den Weg herauszufinden, was es mit dieser seltsamen Einladung auf sich hat. Ben tut alles dafür, dass das Museum nicht abgerissen wird und findet dabei viele tierische neue Freunde, doch auch skrupellose Feinde, vor denen er sich gehörig in Acht nehmen muss.
Meine Meinung:
Für erwachsene Leser gilt immer: Es ist ein Kinderbuch. Macht euch dessen bewusst, es gibt keine hochkomplexen Wendungen oder komplizierteste Geschichtsverläufe. Zusätzlich ist der Schreibstil einfach gehalten. Doch es birgt eine Magie, wie sie oft nur Kinderbücher zu besitzen vermögen.
Das Cover ist wirklich schön, es ist haptisch und im Vordergrund steht das Chamäleon, das im Geschichtsverlauf eine tragende Rolle spielt. Fast scheint es so, als wartet das Chamäleon schon an der Tür des Museums auf uns, damit wir mit ihm diese wunderbar herzliche Geschichte erleben dürfen. Innerhalb der Geschichte finden sich immer wieder Zeichnungen der Autorin Helen Cooper, die das gesamte Geschehen wunderbar unterstützen und dabei nicht zu viel Phantasie weg nehmen.
Frau Cooper erschafft mit Ben einen Charakter, der alles dafür tun will das geheimnisvolle Gee-Museum zu retten. Dabei muss er einige schwierige Aufgaben bestehen, die er immer mutig (und auch mal übermutig) zu bestehen weiß. Das alles würde er nicht ohne seine neuen skurrilen Freunde schaffen. Seine neuen Freunde sind alles Tiere. Mal (für den Erwachsenen) ausgestopft, mal lebendig begleiten die Tiere Ben auf seiner Reise und geben einem damit das Gefühl bei genau dieser abenteuerlichen Reise mit dabei zu sein. Dabei lassen die Tiere nie einen Zweifel an ihrer neu begonnenen Freundschaft mit Ben und auch dem Leser, sodass man am Ende des Buches fast etwas traurig ist, diese wunderbaren Gestalten nun nicht mehr bei sich zu haben.
Mein Favorit war eine absolut skurrile Kugelfischlampe, die für meinen Geschmack eine größere Rolle hätte spielen können. Ich habe mich über jede Zeichnung und über jede Erwähnung dieser gefreut.
Der Schreibstil ist kindgerecht, die Charaktere ausgefeilt und die Autorin hat eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft, Mut und auch Familie geschaffen. Dabei gelingt es ihr, innerhalb der Geschichte Fiktion und Realität so gut zu kombinieren, dass man sich manchmal fragt, wie diese Magie von den Erwachsenen vergessen werden konnte.
Fazit:
Ein wunderschönes Buch, sowohl optisch als auch inhaltlich. Ich kann es nur weiterempfehlen, auch wenn die Geschichte anfangs etwas Zeit benötigt. Vielleicht wird die Magie bei euch ebenso fühl- und sichtbar wird, wie es bei mir der Fall war.