Cover des Buches Abrakazebra (ISBN: 9783770745012)
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Rezension zu Abrakazebra von Helen Docherty

Abakazebra lässt Kinderaugen leuchten

von Antek vor 9 Jahren

Rezension

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Antekvor 9 Jahren

Im kleinen Örtchen Nichtviellos ist der Name Programm. Es gibt nichts Neues, keinen Spaß und keine tolle Sachen. Die einzige Unterhaltung ist es, Onkel Ziege zuzuschauen, wie er sein altes Fischerboot repariert. Jeder Tag gleicht dem anderen bis ein fremdes Tier auf dem Dorfplatz Einzug hält. Ein Zebra, das mit Fahrrad und Anhänger angereist kommt und eine Bühne aufbaut, was kann das bloß sein? Aber schon am Abend wird die Neugier gestillt, denn das Zebra beginnt mit seiner magischen Zaubershow. Alle sind begeistert, eeeeeeendlich ist hier auch etwas los. Abends tolle Shows unter tags spannende Reiseberichte, Groß und Klein haben eine riesen Freude. Alle bis auf einen, und das ist Onkel Ziege, denn zu seinem Boot kommt niemand mehr. Was nur machen? Das Zebra kann nicht bleiben, ganz klar!

Als ich das Buch zum ersten Mal in Händen gehalten habe war ich schon gefangen. Das tolle Cover zieht die Blicke magisch an, das Zebra scheint wirklich zaubern zu können. Die harmonische Farbwahl, die liebevoll gezeichneten Tiere und natürlich die Goldene Schrift samt Sternchen, da leuchten Kinderaugen.

Genauso bezaubernd geht es innen weiter. Die Illustrationen sind einfach nur gelungen, ich könnte es mir nicht besser vorstellen. Die Darstellung der verschiedenen Tiere begeistert mich. Sie sind einfach süß dargestellt und auch die Mimik und die Stimmungen jedes einzelnen ist super eingefangen, der mürrische Onkel Ziege, das traurige Pony bei der Abreise, die erwartungsfrohen Kinderäuglein bei der Zaubershow, einfach nur toll. Eigentlich erzählt die ausdrucksstarke Illustration die Geschichte schon fast selbst, so toll passt sie zum Text. Die Bilder sind eine wahre Fundgrube an kleinen, liebevollen Details und bei jedem erneuten Durchblättern stößt man wieder auf ein neues unentdecktes Detail, das einem vorher noch gar nicht so aufgefallen ist. Es ist auch für Abwechslung gesorgt, teils nehmen die Bilder die ganze Seite ein, teils aber handelt es sich auch um kleinere Bilder, besonders bei den Erinnerungen und Reiseberichten des Zebras. Auch die Farben finde ich sehr harmonisch, ein Buch das man einfach immer wieder gern zur Hand nimmt und durchblättert.

Der Text wird in Reimform dargeboten, was mir sehr gut gefallen hat. Es eignet sich prima zum Vorlesen, aber auch zum selber Lesen.

Die Geschichte an sich bietet auch inhaltlich so richtig viel. Da geht es um Neid und Missgunst, denn Onkel Ziege steht anfangs im Mittelpunkt und das Zebra stiehlt ihm die Show, was ihm natürlich gar nicht gefällt. Es zeigt aber auch, wie schnell sich Menschen beeinflussen lassen. Anfangs sind alle ausnahmslos begeistert vom magischen Zebra, sind glücklich, dass es jetzt in der Stadt so toll ist und trotzdem lassen sich alle aufwiegeln. Mein Mitleid hat besonders erregt, dass das Zebra natürlich verjagt werden muss. Schließlich ist auf jemanden, der Streifen trägt, kein Verlass, warum haben sonst weder Schwein noch Kuh Streifen? Super gut gefällt mir aber, dass auch gezeigt wird, dass man zu seinen Fehlern stehen muss. Denn Onkel Ziege kommt zur Einsicht und so können Fehler wieder wett gemacht werden. Das Ende zeigt, dass ein harmonisches Zusammenleben immer klappen kann, wenn man es nur will, auch mit fremden Gestreiften.

Alles in allem ein Buch in das ich mich so richtig verliebt habe und das ich bestimmt noch ganz oft zur Hand nehmen werde. Volle Leseempfehlung!

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