Rezension zu Dead Man Walking. Sein letzter Gang. von Helen Prejean
Rezension zu "Dead Man Walking. Sein letzter Gang." von Helen Prejean
von buchmosaique
Rezension
B
buchmosaiquevor 14 Jahren
Eigentlich habe ich das Buch mitgenommen, weil ich es immer schonmal lesen wollte. Den Film konnte ich damals nicht sehen und habe auch das bis heute nicht nachgeholt. Leider hat es meinen Lesegeschmack nicht getroffen, so dass ich abgebrochen habe. Mich hat das Buch nicht "abgeholt", der Schreibstil der Autorin gefällt mir nicht. Ich habe erst kurz zuvor ein Buch von Jodie Picoult über einen Amokläufer gelesen, das quasi ein ähnlich brisantes reales Thema behandelt hat. Auch wenn Picoult's Buch ein Roman über einen fiktiven Amokläufer ist und daher auch sicher mit mehr Spannung geschrieben ist, lassen sich die Bücher meiner Meinung nach vergleichen. Prejean berichtet zwar über eine wahre Geschichte, die aber nicht weniger Diskussionen hervorruft. Leider liest sich "Dead Man Walking" aber auch wie ein Bericht. Alles ist sehr sachlich und die Gegebenheiten werden aneinandergereiht. Viele Schicksale werden erwähnt und in einem Absatz oder einem Halbsatz abgehandelt. Die Autorin geht mir zu wenig auf die eigentliche Hauptperson ein und beschreibt sachlich ihre Begleitung des Todeskandidaten. Wenn ich gerade anfange, mich in Patrick "hineinzufühlen", dann erzählt die Autorin schon wieder von einem anderen Aspekt des "Falles". Natürlich haben "Sachbücher" nicht immer den Anspruch spannend zu sein, dennoch war ich wohl mit dieser falschen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen. Mag sein, dass sich der Stil im Laufe des Buches noch ändert, aber ich mag nicht bei jeder Seite denken müssen ".. hoffentlich bin ich bald durch...". Sobald ich die Gelegenheit habe, werde ich mir den Film ansehen, denn um die Auseinandersetzung mit dem Thema "Todesstrafe" will ich mich nicht herumschleichen.