Cover des Buches Die Zerbrechlichkeit des Glücks (ISBN: 9783442477203)
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Rezension zu Die Zerbrechlichkeit des Glücks von Helen Schulman

Rezension zu "Die Zerbrechlichkeit des Glücks" von Helen Schulmann

von Katis-Buecherwelt vor 11 Jahren

Kurzmeinung: Sehr guter Plot, leider für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen, das Hauptthema verblasste ein wenig dadurch.

Rezension

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Katis-Buecherweltvor 11 Jahren
Klappentext:
Die Folgen einer unbedachten Tat verändern das Schicksal mehrerer Menschen für immer ...

Es ist die unbedachte Tat eines Teenagers, doch die Konsequenzen sind dramatisch: Als der fünfzehnjährige Jake Bergamot die E-Mail einer Mitschülerin erhält, die sich bei erotischen Handlungen gefilmt hat, leitet er das Mail schockiert und verwirrt an einen Freund weiter. Von dort aus verbreitet sich das Video in Windeseile im Netz. Von den einen als unschuldiges Opfer betrachtet, von anderen als gewissenloser Übeltäter beschimpft, steht Jakes Leben über Nacht Kopf. Und auch das junge Mädchen leidet unter den Konsequenzen seiner Tat. Unterdessen läuft die Affäre immer weiter aus dem Ruder, obwohl alle nur das Richtige tun wollen: Eltern, Schule, Anwälte und Psychologen. Noch Jahre später werden die Folgen dieser Ereignisse das Leben der Beteiligten prägen … (Textquelle: Goldmann Verlag)

Zum Buch:
Das Cover gefällt mir richtig gut. Ein idyllisches Haus am Abend umgeben in einem Glas. Es wirkt wie, alles was in dem Haus passiert, darf nicht an die Öffentlichkeit gehen, es wirkt verschlossen, nach einer Familie die in ihrer Welt glücklich lebt und keine Störeinflüsse um sich haben möchte.
Das Cover passt wie ich finde, sehr gut zum Plot des Romans.


Erster Satz:
„Ihr Mund füllte den ganzen Bildschirm aus.“

Meine Meinung:
Als ich dieses Buch entdeckte und den Klappentext durchlas war ich total begeistert und wollte dieses Buch unbedingt lesen. Leider wurde ich bereits nach den ersten Seiten in meiner Euphorie gestoppt.

Es wird überwiegend in der Erzählperspektive geschrieben, mal in der der Mutter, des Vaters und des Sohnes, teilweise auch in der Ich-Form. Dies hat mich beim Lesen stark gestört, da es durcheinander wirkte, sowie einzelne Ausdrücke holten mich immer wieder aus der Geschichte heraus. Ein flüssiger Lesefluss war hier leider für mich nicht gegeben.

Zudem wurden die Handlungen stark in den Hintergrund gerückt. So kam es zu einem Telefonat, als Liz ihren Mann Richard während einer Besprechung anrief. Als Leser erwartet man nun, dieses Gespräch mitzuerleben, doch dies wird durch zahlreiche anderer Geschichten aus Richards Gedankengang immer weiter in die Ferne verdrängt. Von einer zur nächsten Erzählung wird erzählt und erst nach knapp 10 Seiten wird das Telefonat auch wirklich geführt.
Leider kommen solche Abhandlungen sehr oft vor und es wirkte alles sehr in die Länge gezogen. Die meisten Handlungen hätten in einigen Seiten beschrieben werden können.

Auf den letzten 100 Seiten kam es mir vor, als würde hier jemand ganz anderes schreiben, der Schreibstil wurde auf einmal angenehmer zu lesen und ich fand mich in die Geschichte hinein. So hätte ich mir den Roman von der erste Seite an gewünscht.

Das eigentliche Thema „Kinderpornagrafie, Internetgefahren und auch Mobbing“ wurde gut aufgegriffen und dem Leser nahegebracht. Die Tatsache das nur ein kleiner Augenblick des unüberlegt seins, ein komplettes Leben umkrempeln und in die falsche Bahn verlaufen lässt, hat mich erschaudern lassen. Nicht nur dem „Täter“ wird geschadet, sondern auch deren Familienmitglieder, zumal in dieser Geschichte aus meiner Sicht nicht mal Jake die Schuld trägt, sondern nur den Stein ins Rollen unbeabsichtigter Weise gebracht hat. Die Masse an Kettenreaktionen führte zu dem ganzen Schlamassel und Jake der als Täter angeklagt ist, ist im eigentlichen Sinne das so genannte „Opfer“.

Mir hat der Plot sehr gut gefallen, die Umsetzung leider nicht, durch die vielen in die Länge gezogenen Erzählungen, die meiner Meinung nach nicht hätten unbedingt sein müssen, sondern einfach nur vom Thema ablenkten und bei mir zeitweise auch Langeweile eintrat. Vielleicht liegt es auch in diesem Fall einfach nur an der Übersetzung.

Fazit:
Ein aktueller Plot über das Thema „Glück“, welches durch einen unüberlegten Fehler, eine ganze Familie zerstören kann. Die Macht einer Kettenreaktion durchs Internet zeigt seine Gefahren. Ein guter Plot, der für mich leider zu oberflächig geschildert und in die Länge gezogen wurde und vom eigentlichen ablenkte.



Meine Wertung: 2,0 von 5 Vögel
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