Rezension
yofreshvor 17 Jahren
Das außergewöhnliche Erstlingswerk von Helen Walsh hätte ich beinah nach den ersten 30 Seiten aus der Hand gelegt, zu sehr störte mich die direkte Sprache und die pornographischen Darstellungen. Doch dann hat sich ein Wandel vollzogen. Das Buch kommt daher wie ein gelungenes Road-Movie und stellt seine Charaktere brutal und ungeschönt in die Mitte. Der Leser merkt, dass zwischen Millie und Jamie eine besondere Verbindung besteht und wird tiefer und tiefer in einen pornografischen Sumpf voller Exzesse gezogen. Trotzdem und auch trotz der direkten Sprache, die einer Aufzeichnung der Gedanken (fast wie die Erzählung der Protagonisten gegenüber einem Interviewer) gleicht, wird die Geschichte nicht platt. Eine Geschichte aus dem Liverpool der heutigen Tage. Ungewöhnlich, hart, lesenswert.