Vera van den Broek hat eine gutgehende Galerie – hasst aber den Kunstkomerz und die Künstler, mit denen sie es zu tun hat. Als es ihr zu viel wird, schmeißt sie alles hin und will ein Sabbatical machen. Doch dazu fehlt das nötige Kleingeld. Ein Zufall kommt ihr zu Hilfe – sie wird als Geisel bei einem Banküberfall genommen und kommt so zu einem Teil der Beute. Anstatt ihre lange To-do-Liste für ihre Auszeit abzuarbeiten gerät sie nun ins Visier der Polizei und wird von einem der Bankräuber bedroht.
Vera hat bisher alles getan um den Schein zu wahren. Nur findet sie plötzlich heraus, dass sie so ziemlich alles an ihrem Leben hasst. Als das Ganze bei einer Vernissage eskaliert stellt sie sich die Frage, wie sie selbstzufriedener und gelassener wird. Dafür will sie eine Auszeit nehmen und hat schon Pläne, was sie alles in Angriff nehmen muss. Doch dann kommt es anders als erwartet und sie kommt zu einem Teil der Beute aus einem Banküberfall. Geld hat sie jetzt genug – aber ist Geld alles? Sie merkt, dass sie immer nervöser wird und ihre Pläne zur Selbstverwirklichung nicht so klappen, wie sie sich das vorgestellt hat. Von einem Chaos ins nächste stürzen sie die Ereignisse – bis sie alles ganz anders macht, als geplant und herausfindet, wie sie doch noch zu sich selbst findet und gelassener wird.
Veras Situation kommt einem Burnout gleich. Zumindest ist es eine, die man gut nachvollziehen kann. Überlastet von einer Arbeit, von der sie nicht mehr weiß, warum sie sie eigentlich macht und was ihr daran früher einmal Spaß gemacht hat, wird ihr plötzlich alles zu viel. Sie beginnt Vieles zu hinterfragen und will radikal in ihrem Leben aufräumen. Eigentlich eine gute Idee – die Maßnahmen aber scheinen nicht zu wirken. Viel mehr wirkt sie in ihrer Selbstfindung genauso getrieben und überlastet, wie in ihrer Arbeit. Ich fand gerade diese ernsten Aspekte der Geschichte gut. Zwar werden sie einerseits übertrieben dargestellt – wie realistisch ist es schon in einen Banküberfall verwickelt zu werden und dann auch noch an einen Teil der Beute zu kommen? – andererseits hatten sie in ihrer Beschreibung einen wahren Kern. So einfach ist es eben doch nicht, all den Stress und das Unglücklichsein von sich zu streifen und sich von einem Tag auf den nächsten wohlzufühlen und ein besseres Leben zu führen. Das erfordert schon einiges an Anstrengung. Und genau diese muss auch Vera erst einmal bewältigen um herauszufinden was sie von ihrem Leben denn nun wirklich will.
Fazit: Mit einer Spur Humor, einigen übertriebenen Szenen aber genau soviel Ernst wird die Geschichte von Vera und ihrer Selbstverwirklichung erzählt.